Bargeld verliertDie Debitkarte ist neu das beliebteste Zahlungsmittel im Laden
Die Nationalbank wollte von der Schweizer Bevölkerung wissen, welche Zahlungsarten sie am häufigsten nutzt. Trotz technischer Probleme laufen digitale Zahlungsmittel den Münzen und Noten den Rang ab.
Beliebtestes Zahlungsmittel: Darum gehts
Die Schweizer Bevölkerung nutzt neu Debitkarten am häufigsten im Laden.
Bezahl-Apps wie Twint sind auch auf dem Vormarsch.
Die grosse Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich, dass Bargeld erhalten bleibt.
Die Debitkarte ist neu das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel bei Zahlungen vor Ort. Das ergab eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Bei der letzten SNB-Umfrage vor zwei Jahren lagen Münzen und Noten mit 39 Prozent der Transaktionen noch an erster Stelle, jetzt fiel ihr Anteil auf 30 Prozent, während die Debitkarte einen Anteil von 35 Prozent hält (siehe Grafik).

Menschen in der Schweiz nutzen die Karte vor allem beim Einkauf bei grossen Händlern wie Migros und Coop für Beträge zwischen 20 und 200 Franken, wie die Zahlungsmittelumfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ergab.
Die Zahlungsart variiert aber je nach Zahlungszweck.
Bargeld für Kleinstbeträge
Bei Kleinstbeträgen bleibt Bargeld das meistgenutzte Zahlungsmittel. Münzen und Noten kommen vor allem bei kleinen Händlern, Dienstleistungen ausser Haus und in der Gastronomie zum Einsatz.
Hohe Kartengebühren machen vielen kleinen Händlern zu schaffen. Laut Umfrage achten die meisten der Befragten bei der Wahl des Zahlungsmittels aber nicht auf die Kosten, die für die Händler entstehen.
Bezahl-Apps legen stark zu
Bezahl-Apps wie Twint gewinnen stark an Beliebtheit. ÖV-Billette kaufen Menschen in der Schweiz bereits am häufigsten per App. Bei Zahlungen im Distanzgeschäft sind die Apps ebenfalls die meistgenutzte Zahlungsmöglichkeit. Der Einsatz der Kreditkarte im Distanzgeschäft ist hingegen rückläufig. Die Beliebtheit der Apps dürfte weiter zunehmen – ein Grossteil der Befragten gedenkt, diese in Zukunft häufiger zu nutzen.
Was ist dir bei der Wahl des Zahlungsmittels am wichtigsten?
Onlinebanking kommt am häufigsten zum Einsatz bei Beträgen ab 200 Franken.
So entstand die Umfrage
Die SNB befragte im vergangenen Herbst 2000 Personen in der Schweiz zum Zahlungsverhalten und erfasste während einer Woche zusätzlich ihre täglichen Zahlungen. Die befragten Personen sind im Besitz einer Vielzahl von Zahlungsmitteln – davon setzen sie im Alltag durchschnittlich drei unterschiedliche regelmässig ein.
Trotz des Trends zur Digitalzahlung möchten 95 Prozent der Bevölkerung, dass Bargeld weiterhin als Zahlungsmittel zur Verfügung steht. Münzen und Noten sehen die Befragten als wichtige Zahlungsalternative bei technischen Störungen. Mehr als die Hälfte der Befragten erlebte in den vergangenen zwölf Monaten eine solche technische Störung bei einem Bezahlvorgang.

Die meisten Befragten gehen nur monatsweise zum Bancomaten.
SNBDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage beobachteten in den letzten zwei Jahren einen Rückgang der Möglichkeiten, Bargeld zu beziehen. Rund die Hälfte der Befragten hat in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Situation erlebt, in der ein Zahlungsmittel vom Händler nicht akzeptiert oder erwünscht war. Dagegen wehren sich die Initianten der Bargeld-Initiative. Sie fordern die Sicherstellung von Bargeld in der Bundesverfassung.
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