Super League: Der FC Sion steigt ab, Stade Lausanne-Ouchy feiert

BarrageAktualisiert 07. Juni 2023, 00:07Der FC Sion steigt aus der Super League ab und Stade-Lausanne-Ouchy feiert

Am Ende war es eine klare Angelegenheit. Der FC Stade-Lausanne-Ouchy gewinnt nach dem 2:0-Sieg im Barrage-Hinspiel auch das Rückspiel mit 4:2.

Stade Lausanne-Ouchy
4 : 2

Hier sind alle Highlights der Partie zwischen Ouchy und Sion zu sehen.

blue

Die Szene des Spiels

Es lief die 81. Minute, als Okou mit einem starken Zauber-Solo den Aufstieg von Stade Lausanne-Ouchy besiegelte. Er tänzelte die gesamte Sion-Abwehr aus und schoss das 3:2. Kurz darauf folgte noch das 4:2. Der FC Sion verlor damit nach der 0:2-Pleite im Barrage-Hinspiel auch das Rückspiel. Sion steigt nach 17 Jahren aus der Super League ab, Ouchy spielt in der kommenden Saison in der höchsten Schweizer Liga. 

Die Schlüsselfigur 

Liridon Mulaj traf im Barrage-Rückspiel gegen den FC Sion erneut. Es war das 1:0 für Ouchy. Damit bewies der 24-Jährige, in welcher Topform er sich derzeit befindet. Kurz vor Schluss schoss er sogar noch das 4:2. In den letzten sieben Spielen traf Mulaj somit für die Westschweizer, insgesamt erzielte er elf Saisontore.

Pascal Muller/freshfocus

Die bessere Mannschaft

Der FC Sion kämpfte und spielte besser als am Samstag. Sion, das wieder ohne den verletzten Mario Balotelli antrat, präsentierte sich als Team und kämpfte sich nach den Rückständen jeweils zurück. Doch die Walliser gingen zu fahrlässig mit den Chancen um – und spielten am Schluss äusserst brutal. Der Sieg für Ouchy ging daher am Ende in Ordnung.

Das Tribünen-Gezwitscher 

Die Saison, die jetzt so fantastisch für Ouchy endete, war äusserst emotional für die Westschweizer. Ein Schock für den Verein war der Tod des Verteidigers Elia Alessandrini in der Winterpause. Der erst 25-jährige Verteidiger kam in den Ferien nahe der omanischen Hauptstadt Maskat ums Leben.

Gegen Sion waren im Stadion Trikots von Alessandrini zu sehen – vor dem Spiel und vor allem dann auch während der Aufstiegsparty. Die Gedanken an ihn waren omnipräsent. Doppeltorschütze Liridon Mulaj meinte gegenüber blue: «Das Ganze ist für meinen Bruder Elia Alessandrini und für seine Familie. Die Energie kam von oben und ich habe noch genügend zum Feiern.»

Pascal Muller/freshfocus

Tore

6’ | 1:0 | Mit dem ersten Angriff der Partie erzielten die Lausanner das 1:0. Mulaj zog von links in Richtung Strafraum und kam nach einem schnellen Doppelpass mit Topscorer Okou aus rund 18 Metern zum Abschluss. 

23’ | 1:1 | Zuffi sorgte für den Ausgleich. Der ehemalige Basel-Star schlenzte den Ball mit dem linken Fuss an Lausanne-Goalie Da Silva vorbei ins linke Eck. 

34’ | 2:1 | Okou fand Qarri im Zentrum an und der spielte uneigennützig einen tollen Steilpass auf Ajdini. Der Abschluss war für den Stürmer dann kein Problem.

39’ | 2:2 | Sion-Captain Grgic traf per Penalty zum 2:2. Sio war es, der diesen zuvor geschickt herausholte. Er wurde von Lausanne-Verteidiger Pos zurückgehalten und liess sich fallen. Schiedsrichter Schnyder entschied sofort auf den Punkt. 

81’ | 3:2 | Okou schoss in der Schlussphase das 3:2.

89’ | 4:2 | Kurz vor Ablauf der 90 Minuten spielte Okou den Ball von rechts in den Strafraum, wo Mulaj schneller als sein Gegenspieler am Ball war. Er traf zum 4:2.

Pascal Muller/freshfocus

Stimmen zum Spiel

Ouchy-Trainer Anthony Braizat: «Es ist unfassbar! Heute haben wir uns für die harte Arbeit belohnt. Ich liebe diese Jungs.» (blue)

Gaëtan Karlen (Sion): «Es ist eine Anreihung von Details, die nicht für uns gelaufen sind. Es ist schwierig, nun schon etwas zu analysieren, weil die Trauer aktuell überwiegt. Wir haben heute mit Herz und Leidenschaft gespielt, doch am Ende war es zu wenig, auch für unsere Fans. Ich war in den guten und auch schlechten Jahren des FC Sion dabei, daher tut dieser Abstieg umso mehr weh. Aber es liegt nicht im Charakter der Walliser aufzugeben, wir werden uns sicher zurückkämpfen.» (blue)

Lucas Pos (Ouchy): «Wir hatten Höhen und Tiefen. Wir haben Elia verloren. Ich bin super stolz auf meine Mannschaft, die über sich hinausgewachsen ist. Nun wollen wir erst einmal feiern.»

Noch mehr Stimmen findest du unten im Ticker.

Der Ausblick

Das letzte Spiel der Saison im Schweizer Fussball ist vorbei. Ouchy steigt auf, der FC Sion muss in die Challenge League. Jetzt steht noch eine Länderspielpause an, im Juli geht es bereits wieder mit der neuen Saison los.

Deine Meinung zählt

Das wars von uns

Danke fürs Mitlesen und Gratulation an Stade Lausanne-Ouchy zum Aufstieg in die Super League. Gute Nacht!

Claudius Schäfer im Interview

«Es ist ein unglaublicher Erfolg für den Kanton Waadt, dass gleich drei Mannschaften in die Super League aufsteigen konnten. Ob genau diese zwölf Mannschaften nächste Saison in der Super League spielen, kann ich nicht abschliessend beantworten. Es ist noch eine Frage offen bezüglich Yverdon, die von der Lizenzkommission geprüft wird. Anfang nächste Woche sollten wir einen Entscheid haben», so der CEO der Super League gegenüber blue Sport.

Karlen im Interview

«Es ist eine Anreihung von Details, die nicht für uns gelaufen sind. Es ist schwierig, nun schon etwas zu analysieren, weil die Trauer aktuell überwiegt. Wir haben heute mit Herz und Leidenschaft gespielt, doch am Ende war es zu wenig, auch für unsere Fans. Ich war in den guten und auch schlechten Jahren des FC Sion dabei, daher tut dieser Abstieg umso mehr weh. Aber es liegt nicht im Charakter der Walliser aufzugeben, wir werden uns sicher zurückkämpfen.»

Obexer im Interview

«Es war eine turbulente Saison. Auch in diesem letzten Spiel hier war nochmals alles dabei. Wir haben grösstenteils das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben.» Dann wird das Interview von den jubelnden Fans unterbrochen. Die Freude über den historischen Aufstieg beim Lausanner Quartierverein ist grenzenlos.

Einige Stimmen der Aufsteiger

Lucas Pos: «Wir hatten Höhen und Tiefen. Wir haben Elia [Alessandrini] verloren. Ich bin super stolz auf meine Mannschaft, die über sich hinausgewachsen ist. Nun wollen wir erst einmal feiern.»

Goalie Dany Da Silva: «Unglaublich! Wir haben Geschichte geschrieben vor dieser herausragenden Kulisse.»

Trainer Anthony Braizat: «Es ist unfassbar! Heute haben wir uns für die harte Arbeit belohnt. Ich liebe diese Jungs.»

Doppeltorschütze Liridon Mulaj: «Das ist für meinen Bruder Elia Alessandrini und für seine Familie. Die Energie kam von oben und ich habe noch genügend zum Feiern.»

Während bei SLO gefeiert wird

Sion im Tal der Tränen

Das wars auf der Pontaise. Stade Lausanne-Ouchy schafft den historischen Aufstieg in die Super League, nachdem sie 2014 noch in der 2. Liga interregional spielten. Für den FC Sion endet die Reise in der höchsten Spielklasse nach 17 Jahren.

89'

4 : 2

TOOOOR FÜR SLO! Mulaj trifft zum 4:2. Und es ist dieselbe Kombination, die bereits zum frühen Führungstreffer in der ersten Halbzeit sorgte. Okou bereitet den Treffer nämlich vor.

84'

Nun wirds gehässig

Nach einem taktischen Foul von Danho brennen dem Sittener kurz die Sicherungen durch und er holt seinen Gegenspieler mit einem sauberen Bodycheck von den Beinen. Davor stieg Bamba bereits grenzwertig in einen Zweikampf ein. Karten setzt es für diese Aktionen keine ab.

81'

3 : 2

TOOOOOR FÜR SLO! Teddy Okou besiegelt mit einem starken Solo wohl den Aufstieg von Stade Lausanne-Ouchy. Er tänzelt die gesamte Sion-Abwehr aus und bezwingt auch Fickentscher zum 3:2.

81'

Schlussphase läuft

Noch knapp zehn Minuten sind es regulär und Sion fehlen nach wie vor zwei Treffer. Die Gastgeber haben nun natürlich alle Zeit der Welt, wer kann es ihnen verübeln. Über 10'000 Zuschauer schauen sich übrigens die Partie auf der Pontaise an. Wenn man bedenkt, dass der Schnitt sonst bei ungefähr 1200 Zuschauern liegt, ist das ein würdiger Rahmen für dieses Entscheidungsspiel.

75'

Pos scheitert per Kopf

Wieder steigt der Ouchy-Innenverteidiger am höchsten, doch dieses Mal geht der Ball am Pfosten vorbei. Diese hohen Hereingaben könnten noch ein Mittel sein für die Herausforderer.

74'

Lavanchy kriegt die Verwarnung

Ein hartes, aber wichtiges Tackling des Rechtsverteidigers, denn sonst wäre Danho wohl durchgelaufen. Bamba reklamiert etwas zu heftig und sieht ebenfalls die Gelbe Karte.

69'

Kein Penalty für Sion

Bua, eben erst eingewechselt, wird von Obexer im Strafraum getroffen. Die Hintertorkamera deckt den Kontakt klar auf, jedoch scheint dies für VAR Esther Staubli kein klarer Fehlentscheid zu sein. Schnyder wird nicht zum Videostudium geschickt.

66'

Direktabnahme von Lavanchy

Sio beweist gute Übersicht und ein feines Füsschen bei dieser Seitenverlagerung auf Rechts. Da stand Lavanchy nämlich ungedeckt frei, scheitert mit seinem Volley aber an Da Silva.

62'

Dreifacher Wechsel bei SLO

Anthony Braizat bringt Abdallah, Danho und Bamba in die Partie. Bei der Ecke im Anschluss wird Akichi hart von Saintini getroffen. Der Innenverteidiger flog da mit voller Wucht in den Rücken seines Gegenspielers, entschuldigt sich aber sofort.

61'

Karlen vergibt 3:2

Das muss eigentlich der Führungstreffer für die Gäste sein, doch Da Silva entscheidet das Direktduell mit Grgic für sich. Hinten wäre Hajrulahu noch abwehrbereit gestanden.

55'

Aggressivität deutlich gestiegen

Seit dem Wiederanpfiff ist es um den Spielfluss geschehen. Die Partie wird immer wieder durch teils harte Fouls unterbrochen. Vier Gelbe Karten hat es bereits abgesetzt. Den Sittenern dürfte es recht sein, waren sie doch in den vergangenen Spielen vor allem nach stehenden Bällen erfolgreich.

52'

Pfosten hält Sion vorerst im Spiel

Nach einer Qarri-Flanke steigt Pos am höchsten und köpft den Ball an den Innenpfosten. Danach kann Iapichino klären. So bleibt es vorerst bei der 2-Tore-Hypothek für die Sittener.

Weiter gehts auf der Pontaise! Die Ausgangslage ist gleich wie bereits vor dem Spiel – Sion braucht zwei Tore. Gilles Richard, der 20-jährige Verteidiger, soll hinten dichthalten. Er kommt für Ziegler rein und absolviert erst sein drittes Pflichtspiel für das Fanionteam in dieser Saison.

Lindner im Interview

Nach seiner Krebsdiagnose fehlt der Torhüter im Barrage-Fight, steht aber dennoch bei blue Sport zum Pauseninterview bereit: «Mir geht es schon besser, meine Familie hilft mir sehr dabei. Es wurde alles rechtzeitig erkannt, ich hatte Glück im Unglück.

Ich habe es in den letzten Wochen eher von aussen mitbekommen. Wir müssen einfach mal diesen dreckigen Sieg machen, aber der ist uns nicht gelungen. Bin froh, dass wir nach dem 1:0 heute wieder zurückgekommen sind.

Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, auch in der zweiten Liga. Ich stehe zur Mannschaft, zum Team. Wir wollen nicht den Teufel an die Wand malen. Mir gefällt es hier sehr gut und es spricht überhaupt nichts dagegen hierzubleiben.

Es braucht weiterhin diese Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Im Gegenzug müssen wir schauen, dass sie nicht mehr vors Tor kommen. Sie waren genauso kaltschnäuzig und haben das Maximum herausgeholt», so Lindner gegenüber blue Sport.

Pausenfazit – 2:2 (Gesamtskore: 4:2)

Zu Beginn der ersten Hälfte zeigte sich Sion mit dem Rücken zur Wand äusserst gewillt, den 2-Tore-Rückstand aus dem Barrage-Hinspiel zu korrigieren. Doch es waren die Hausherren, die mit dem ersten Torschuss in der sechsten Minute in Führung gingen. Mulaj bezwang Fickentscher, nachdem die Sion-Abwehr durch einen einfachen Doppelpass hatte geknackt werden können. Zuffi gelang es nach 23 Minuten, die Partie wieder auszugleichen, doch in der Defensive blieben die Walliser weiter anfällig. Eine schöne Kombination sorgte für die erneute Ouchy-Führung durch Ajdani. Dass die Sittener aber weiter hoffen dürfen, liegt am 2:2-Ausgleich durch Grgic. Der Sion-Captain traf in der 39. Minute vom Punkt.

Sion braucht also weiterhin zwei Tore, um die Verlängerung im Kampf um den Klassenerhalt zu erzwingen. Doch nun bleiben nur noch 45 statt 90 Minuten. Constantin Junior und Senior müssen weiter zittern.

51'

Kuriose Szene

Araz geht ohne gegnerische Einwirkung zu Boden, danach gibt es eine kurze Rudelbildung. Vor allem Tramezzani und Gassama geraten sich in die Haare.

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