BaselAb 2027: ÖV-Billettautomaten akzeptieren kein Bargeld mehr
Nach 20 Jahren werden die Billettautomaten in der Nordwestschweiz ersetzt. Die neuen Geräte, ab 2027 in Betrieb, verfügen über bargeldlose Bezahlung und digitale Entwertung.
Darum gehts
Die Billettautomaten in der Region des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) werden nach 20 Jahren ersetzt. Die neuen Geräte sind ab 2027 in Betrieb.
Zu den Neuerungen zählen eine kontaktlose Bezahlung und digitale Entwertung. Zudem wird eine ÖV-Prepaid-Bezahlkarte eingeführt.
Die Investition beläuft sich auf 15 Millionen Franken, die neuen Geräte sind jedoch günstiger als die aktuellen.
Nach 20 Jahren haben die aktuellen Billettautomaten der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) ausgedient. Da diese Modelle nicht mehr hergestellt werden und auch die Ersatzteile nicht mehr erhältlich sind, sollen die Automaten durch moderne und einheitliche Geräte ersetzt werden. Dies kommunizieren die BVB am Dienstag an einer Medienorientierung.
Ab 2027: Bargeldbezahlung nicht mehr möglich
Zu den grössten Neuerungen gehört eine technische Überarbeitung des Bargeld- und Entwertungssystems. «An den neuen Billettautomaten bezahlt man durchgängig und ausschliesslich kontaktlos. Auch werden Billetts in Zukunft digital entwertet, sie müssen nicht länger im Automaten ‹gestupst› werden», so Milan Sedlacek, Leiter Verkehr und Mitglied der Geschäftsleitung der BVB.
«Weil mit dieser technischen Weiterentwicklung ein Grossteil der Mechanik im Innern des Automaten wegfällt, werden die neuen Automaten günstiger sein als die jetzigen», sagt Regula Utzinger, Leiterin Markt BVB. André Erismann, Projektleiter Unternehmensentwicklung BVB, verrät, dass ein aktueller Billettautomat rund 44'000 Franken koste. Allgemein sei der Unterhalt sowie der Betrieb einfacher ohne Bargeld und Entwerter.
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Ebenfalls sollen die neuen Automaten einen Abfahrtsanzeiger auf dem Display einblenden sowie ein nationales Billettsortiment anbieten. «So kann man an den Automaten künftig beispielsweise ein Zugticket nach Luzern ins Verkehrshaus kaufen», so Utzinger.
Basel: Haltestellen werden optimiert
Die neuen Geräte sollen flächendeckend an den Haltestellen in der Region des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) platziert werden, und zwar auf den bereits bestehenden Sockeln, informiert Utzinger. «Der Zugang wird einfach gehalten, so müssen sich unsere Kunden nicht neu orientieren.»
«Gleichzeitig optimieren wir gewisse Haltestellen», heisst es weiter. So gebe es aktuell Haltestellen, an denen es keinen Billettautomaten gibt, aber auch Haltestellen wie der Aeschenplatz, wo zu viele – nämlich acht – Automaten stehen.
«Die Zeit ist noch nicht reif für eine rein digitale Lösung.»
Generell strebe man die Digitalisierung an, so Sedlacek weiter. «Dennoch sind wir uns sicher, dass die Zeit noch nicht reif ist für eine rein digitale Lösung.» So werden die neuen Automaten weiterhin wie gewohnt über einen Drucker verfügen. «Das physische Billett ist nach wie vor sehr beliebt», fügt Erismann bei.
Damit auch Bargeldliebhaber nicht zu kurz kommen, wird künftig die ÖV-Prepaid-Bezahlkarte angeboten. Diese ist ab Dienstag erhältlich und kann an BVB- und SBB-Verkaufsstellen sowie künftig online aufgeladen werden.
15 Millionen Franken investiert
Das Gesamtinvestitionsvolumen soll sich auf 15 Millionen Franken belaufen, insgesamt sind die neuen Automaten aber günstiger als die aktuellen, die noch bis 2027 in Betrieb sein werden. Die Lebenserwartung der neuen Automaten wird von Erismann auf etwa 15 Jahre geschätzt, «denn wir wissen nicht, wo die Technik in 15 Jahren sein wird.»
Die Organisationen BVB, Baselland Transport AG (BLT), Autobus AG Liestal, Stadtwerke Weil am Rhein, Gemeinde Grenzach-Wyhlen und Saint-Louis Agglomération beschaffen die neuen Geräte gemeinsam. Die BVB leitet die entsprechende Ausschreibung, die am Mittwoch gestartet wird.
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