Angstklima nach Schussabgabe – der Schütze soll Wirt sein

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BaselAngstklima nach Schussabgabe – der Schütze soll Wirt sein

Am Samstag wurden im Kleinbasel Schüsse abgegeben. Diese soll laut szenenahen Personen der Mitinhaber eines berüchtigten Lokals abgegeben haben.

Die Spuren führen in die Rheingasse. Hier soll der Schütze ein Lokal betreiben und sich bewaffnet haben.
Die Polizei nahm einen 45-Jährigen fest.
Von der Rheingasse soll der Schütze dann zurück zum Lokal am Claragraben gegangen sein.
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Die Spuren führen in die Rheingasse. Hier soll der Schütze ein Lokal betreiben und sich bewaffnet haben.

20 Minuten

Darum gehts

  • Am Samstag kam es am Claraplatz in Basel zu einer Schussabgabe.

  • Der mutmassliche Schütze ist laut Zeugen der Mitinhaber eines Lokals im Kleinbasel.

  • Der Vorfall steht im Zusammenhang mit einem Streit in einer Shisha-Bar am Claragraben.

  • Die Polizei wurde alarmiert, nachdem der Mann mit einer Waffe zurückkehrte.

Nach Schüssen vor einem Gastrobetrieb am Claragraben führen die Spuren an die Basler Rheingasse. Laut zwei unabhängigen Quellen soll es sich beim Schützen mutmasslich um einen Wirt handeln. Dieser betreibt mit seiner türkischen Familie ein Lokal an der Rheingasse.

In der Medienmitteilung der Basler Polizei hiess es, dass ein 45-jähriger Türke festgenommen wurde. Der Wirt des Lokals an der Rheingasse hat zuvor laut Handelsregister eine Bar an der Clarastrasse betrieben. Neu soll diese laut Informanten von einem Kollegen des mutmasslichen Schützen betrieben werden.

Das Lokal an der Rheingasse ist von Szenegängern für ihr berüchtigtes Klientel bekannt und wird mit Razzien und Drogenhandel in Verbindung gebracht. Brisant: Dem mutmasslichen Schützen soll 2016 bereits ins Bein geschossen worden sein. Auch damals handelte es sich um einen Streit, wie die bz berichtete.

Keine Überraschung

Die Basler Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage von 20 Minuten, dass der Festgenommene vom Samstag in U-Haft genommen wurde. Im betroffenen Lokal will man sich gegenüber 20 Minuten nicht äussern, der Wirt sei nicht da, heisst es.

«Da wird er bald wieder rauskommen», vermutet ein Mann, der in einem Lokal arbeitet und draussen eine Zigarette raucht. «Da würde ich nicht hineingehen», sagt er und blickt verstohlen zum Eingang. Jeder in der Rheingasse habe Angst vor dem mutmasslichen Schützen, sagt er. Die Familie habe die ganze Liegenschaft gekauft – «sie machen hier, was sie wollen».

Angesprochen auf die Mutmassungen, sagt ein Gastro-Betreiber: «Das würde mich nicht überraschen, wenn der das war.» Fast jedes Wochenende würden Razzien im Lokal stattfinden, sagt er.

Angstklima im Kleinbasel

Mitbekommen haben viele, was in der Nacht auf Samstag, circa um 03.20 Uhr, am Claragraben passierte. Im Dönerbetrieb am Claraplatz räumt eine Frau ein, sie habe Angst wegen der Schiesserei. An der Schifflände gibt der Betreiber eines Döner-Ladens an, den Lokal-Besitzer zu kennen, will aber nicht mehr dazu sagen.

Laut Informationen von 20 Minuten soll der Wirt in eine Shisha-Bar am Claragraben gegangen sein. Zuerst hätten sie sich alle «gut verstanden», dann sei es zu einem Streit gekommen. Dabei sei der Wirt mehrfach zu Boden geschlagen worden. Er sei dann nach Hause gegangen oder in sein Lokal, habe dort die Waffe geholt und sei damit zurückgekehrt.

Vor ihrer Türe sei es zu einer Schussabgabe gekommen, sagt eine Frau, die in der Liegenschaft am Claragraben Take-away-Food serviert. «Es war direkt vor unserer Türe», sagt die Frau, deren Lokal zur Tatzeit bereits geschlossen gewesen sei. Und: «Das macht mir schon Angst.» Ein Taxifahrer, der den mutmasslichen Schützen kenne, sagt zu 20 Minuten, es sei einfach «dumm von ihm, zur Waffe zu greifen».

Wie die Kantonspolizei Basel-Stadt mitteilt, sei der mutmassliche Täter zuvor wegen ungebührlichen Verhaltens aus einem Lokal verwiesen worden. Erst sei der Mann gegangen, doch dann mit einer Waffe zurückgekehrt, worauf der Betreiber die Polizei alarmierte.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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