Basel«Es stinkt fürchterlich – wie eine tote Katze»
Ein Drachenwurz blühte am Mittwoch in Basel auf. Der Gestank ging durch die ganze Nachbarschaft. Wer die Stinkblume dort gepflanzt hat, ist unklar.
Darum gehts
In Basel hat am Mittwoch ein Aronstab geblüht und seinen fauligen Geruch in der Nachbarschaft verströmt.
Das olfaktorische Spektakel hält zur Erleichterung der Anwohnerschaft nur einen Tag an.
Die Pflanze blüht seit Jahren jeden Sommer. Wer den Aronstab gepflanzt hatte, ist nicht bekannt.
«Es stinkt wie eine tote Katze», berichtet ein News-Scout. Dabei geht es um einen Aronstab, der am Mittwoch hinter seinem Haus im Schorenweg bei der Langen Erle angefangen hatte zu blühen. «Sie riecht fürchterlich. Heute stinkt sie bereits gar nicht mehr. Langsam wird sie wieder rumpelig.» Es könnte sich bei der Blume um einen Drachenwurz (Dracunculus vulgaris) handeln.
Laut dem News-Scout blüht die Pflanze an einem Tag im Jahr im Zeitraum zwischen Ende Mai und Juni. «Ich rechnete schon letzte Woche damit, aber das Wetter war nicht gut genug. Am Mittwoch war es aber soweit und die Blume ist voll aufgegangen. Fliegen haben den schwarzen Aronstab dann gestern bestäubt.»
Auch mit verstopfter Nase kann man sie riechen
Der starke Gestank blieb auch bei den Nachbarn nicht unbemerkt. «Sie kamen zu mir und fragten, wieso das so stinkt. Aber sie haben sich nicht ernsthaft beschwert.»
Auch mit verstopfter Nase kann man die Pflanze riechen. «Ich habe sogar einen Freund eingeladen, der erkältet war und nichts riechen konnte. Er behauptete, er werde auch diese Pflanze nicht riechen können, doch tatsächlich entging auch ihm der Gestank nicht.»
Hast du schon einmal einen Drachwurz blühen sehen?
Der mutmassliche Drachenwurz wurde dabei gar nie vom News-Scout selbst angepflanzt. «Ich habe keine Ahnung, wer das war. Er blüht seit drei, vier Jahren jedes Jahr für einen Tag. Direkt bei der Wurzel vom Kiwi-Baum hinter meinem Haus und ich wohne schon 20 Jahre hier», so der News-Scout.
«Pflanzen imitieren totes Fleisch»
Der Drachenwurz ist in südlicheren Gefilden heimisch, etwa in Griechenland. In der Schweiz gilt er als Neophyt. Sprich: Von alleine kam er nicht ins Kleinbasel.
Es gibt aber auch heimische Aronstab-Gewächse, die übrigens mit dem berühmten Titanwurz verwandt sind. «Der einheimische Aronstab ist eine Art Miniaturausgabe der Titanwurz. Alle seine Organe sind etwa 1000 Mal leichter. Beim Aronstab erscheinen Blätter und Blüten gleichzeitig, bei Titanwurz alternierend», erklärt Heinz Schneider vom Botanischen Institut der Universität Basel in einem Faktenblatt zum Titanwurz.
Dass die Pflanze so unerträglich riecht, liegt an der chemischen Zusammensetzung im grossen Kolben der Pflanze. «Die Pflanzen imitieren gewissermassen «totes» und «todkrankes» Fleisch». erklärt Schneider.
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.