60'000 BesucherBasel friedlich von der Jugendkultur erobert
Viel Musik, Tanz, Theater, aber wenig Müll und kein einziger Zwischenfall. Die neunte Ausgabe des Basler Jugendkulturfestivals ging überaus erfreulich über die Bühnen.
Es braucht keine Weltstars, damit 60'000 Besucher an ein Festival kommen: Das Basler Jugendkulturfestival kommt seit 1997 gänzlich ohne grosse Namen aus, trumpft dafür aber mit dem Besten auf, was die regionale Szene aus den Sparten Pop, Theater, Tanz oder Literatur zu bieten hat. Auf 14 Bühnen, verteilt über die Basler Innerstadt, wurde am Wochenende das volle Programm Jugendkultur geboten.
Verschont von Regen feierten die Besucher am Freitag und Samstag bis spät in die Nacht ausgelassen, aber friedlich. «Es gab keinen einzigen Zwischenfall, das ist Wahnsinn», freute sich Festivalpräsident Sebastian Kölliker am Sonntag. Auch Lärmklagen seien keine eingegangen. Dies obwohl Kölliker im Vorfeld des Festivals angedeutet hatte, dass Lärmvorschriften, die die Basslautstärke betreffen, nicht eingehalten würden, wo sie die künstlerische Freiheit tangierten.
Hauptstadt für ein Wochenende
Das JKF ist laut eigenen Angaben mittlerweile zur grössten nicht kommerziellen Plattform für Jugendkultur der Schweiz herangewachsen. Rund 1800 Künstler, die in 180 Acts auftraten, schenkten dem Festival ihr Talent: Gespielt wurde ohne Gage. Das galt auch für die Gäste der Partnerregion Bern. «Beispielsweise Death by Chocolate waren überglücklich über die Möglichkeit, mitten in Basel vor grossem Publikum auftreten zu können», erklärt Kölliker.
Die letzten Töne des Festivals erklangen am Sonntag nach 1 Uhr morgens im Bird's Eye Jazzclub, wo zum ersten Mal eine Afterhour abgehalten wurde. Die eher leisen Klänge des Piaonovirtuosen Mischa Blanos und des Noise-Musikers Steiner setzten den musikalischen Schlusspunkt des Festivals, das Basel ein Wochenende lang zur Jugendkulturhauptstadt der Schweiz machten.
Star-DJs ennet der Grenze
Parallel zum Jugendkulturfestival fand am Samstag im Dreiländergarten in Weil am Rhein (D) das Air Festival der beiden Basler Clubs Nordstern und Hinterhof statt. Rund viertausend Liebhaber elektronischer Musik kamen bei international renommierten Acts wie Kollektiv Turmstrasse, Andrea Oliva oder Oliver Koletzki auf ihre Kosten. Auch hier lief aus polizeilicher Sicht alles friedlich ab, wie es am Sonntag hiess. Es sei leidiglich zu einem Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz gekommen.