Basel: Stau und Tempo 30 – Feuerwehr schlägt Alarm

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BaselFeuerwehr rückt innert 60 Sekunden aus – doch dann wirds schwierig

Innerhalb von zehn Minuten sollte die Feuerwehr vor Ort sein, wenn es brennt. Tempo 30, Verkehrsberuhigungsmassnahmen und Spurreduktionen bremsen die Brandlöscher in Basel zunehmend aus.

Innert 60 Sekunden rückt die Basler Berufsfeuerwehr bei Alarm aus. Nur kommt sie auf Basels Strassen immer weniger schnell vorwärts.
Bis zum Spalentor, also nur wenige Hundert Meter weit, kann sie von ihrer Zentrale am Lützelhof aus die Ampeln auf Grün stellen.
«Der motorisierte Individualverkehr wird gehemmt, indem man Spuren reduziert. Das macht uns das Leben schwer», sagt Gilbert Schneider, stellvertretender Kommandant der Basler Berufsfeuerwehr.
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Innert 60 Sekunden rückt die Basler Berufsfeuerwehr bei Alarm aus. Nur kommt sie auf Basels Strassen immer weniger schnell vorwärts.

Berufsfeuerwehr Basel/Fadeout

Darum gehts

  • Die Feuerwehr wird in Basel durch verkehrsberuhigende Massnahmen immer mehr ausgebremst.

  • Jetzt fordert sie einen Blaulichtkorridor auf allen Hauptverkehrsachsen, damit sie ihr Schutzziel erreichen kann.

Immer häufiger geht es immer länger. «Die Tramhaltestelle, bei der man nicht mehr überholen kann, Hindernisse, die eingebaut werden. Der motorisierte Individualverkehr wird gehemmt, indem man Spuren reduziert. Das macht uns das Leben schwer», sagt Gilbert Schneider, stellvertretender Kommandant der Basler Berufsfeuerwehr, im «Regionaljournal» von Radio SRF. Er fürchtet, dass die Feuerwehr in Basel noch weiter ausgebremst wird, wenn noch mehr Autospuren zu Velowegen werden und noch mehr Strassen auf Tempo 30 beschränkt werden.

Innert 60 Sekunden ist die Berufsfeuerwehr bei einem Alarm ausgerückt. Idealerweise kann die Feuerwehr innerhalb von zehn Minuten jedes Feuer im Kantonsgebiet erreichen. Dieses Schutzziel ist kritisch. Immerhin geht es um den Schutz von Leben und unter Umständen auch wichtiger Infrastruktur. Die Förderung des Langsamverkehrs in der Stadt ist allerdings ein unumkehrbarer Trend, nicht nur in Basel, wo zu Stosszeiten auf Hauptverkehrsachsen ohnehin fast Stillstand herrscht. Freie Fahrt hat sie nur noch auf dem Wasserweg. Für Blaulichtorganisationen sind da neue Lösungen gefragt.

Die Berufsfeuerwehr bringt nun sogenannte Blaulichtkorridore ins Spiel. Überall dort, wo die Feuerwehr durch muss, stellen die Ampeln auf Grün. Sinn würde so ein Ampelsystem auf allen Hauptstrassen machen, so Schneider. «Wir fahren immer auf der Hauptverkehrsachse, auf unserer Notfall-Achse», erklärt er. Auf Nebenstrassen sei man nur unterwegs, wenn man wegen Baustellen ausweichen müsse. Eine grüne Welle hat die Feuerwehr bereits an der Ausfahrt ihres Hauptquartiers am Lützelhof. Aber nur ein paar Hundert Meter bis zum Spalentor.

Bern sei da schon weiter und habe damit gute Erfahrungen gemacht, sagt Schneider. In Basel steckt das Vorhaben indes noch in den Kinderschuhen. «Es ist erst mal eine Idee», sagt Toprak Yerguz, Sprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements, auf Anfrage.

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