Baselbieter Polizei sucht «Schugger»

Aktualisiert

WerbekampagneBaselbieter Polizei sucht «Schugger»

Die Baselbieter Polizei sucht mit dem Slogan «Bisch schuggerig?» neue Aspiranten. Werber schütteln den Kopf.

von
Lukas Hausendorf
Mit diesem Sujet wirbt die Baselbieter Polizei um neue Aspiranten. Die Fahrgäste können durch die Gesichter der Abgebildeten hinaus blicken.

Mit diesem Sujet wirbt die Baselbieter Polizei um neue Aspiranten. Die Fahrgäste können durch die Gesichter der Abgebildeten hinaus blicken.

Die Nachwuchswerbung der Baselbieter Polizei hat schon in der Vergangenheit Aufsehen erregt. Mal suchte man mit einer gefälschten Kontaktanzeige Aspiranten, mal mit einer Hanfblüte, die «berauschende Momente» im Dienst verspricht. Jetzt soll ein neuer Slogan den Nachwuchs anziehen. Mit dem Spruch «Bisch schuggerig?» wird auf Trams und Bussen um Aspiranten ­geworben.

«Schugger» ist laut Duden ein abwertendes Synonym für die Gesetzeshüter. Die Polizei hat damit aber kein Problem. «Gerade in unserer Region ist ein Schugger einfach ein ­Polizist», meint Mediensprecher Meinrad Stöcklin.

Werbefachleute sehen das anders. «Kein Baselbieter sagt ‹Schugger›, dort ist der Landjäger eher geläufig», sagt Agenturinhaber Daniel Ranz. Sein Werbetexter Cyrill Haldemann sieht bei dem Wortspiel auch die Gefahr, dass man unweigerlich «giggerig» denke, was falsche Assoziationen wecken könnte. Grundsätzlich findet er die Kampagne aber «witzig und mutig». Werber Lucas Mösch von der Agentur WOMM hingegen hat nur die Worte «grauenvoll peinlich» dafür übrig. Das Sujet polarisiert offensichtlich.

Damit hat die Polizei kein Problem. «Das war uns bewusst und durchaus beabsichtigt», so Stöcklin. «Langwei­lige Werbung gibt es schon ­genug.»

Auch in anderen Kantonen wirbt die Polizei mit teilweise humorvollen Mitteln um Nachwuchs.

In Bern etwa mit Kult-Detektiv Philip Maloney.

In Zürich setzt man auf eine rasante Videoreportage.

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