Lockdown in ShanghaiBehörden stopfen Katzen von Corona-Kranken in Säcke, um sie zu töten
Erschütternde Aufnahmen aus der chinesischen Metropole Shanghai zeigen, wie Mitarbeitende des Gesundheitswesens Katzen in Säcke stopfen. Die Tiere sollen angeblich getötet werden. Die Fälle von Tierquälerei häufen sich.
In Shaghai sorgt ein Video für Entsetzen: Dutzende Katzen – lebende und tote – wurden in Abfallsäcke gesteckt, nachdem die Besitzer und Besitzerinnen positiv auf Coronavirus getestet wurden. Medien zufolge werden die Tiere getötet.
20 Minuten/TwitterDarum gehts
Dutzende Haustiere sollen Medienberichte zufolge Opfer der strengen Corona-Politik in Shanghai geworden sein. Im Netz ist vor wenigen Tagen ein Video aufgetaucht, auf dem zu sehen ist, wie lebende Katzen in Säcke gepfercht werden. In den erschütternden Aufnahmen sind neun grosse Abfallsäcke am Strassenrand zusehen. Darin bewegen sich zahlreiche miauende Katzen, andere sind bereits tot. Die Tiere gehören angeblich an Covid erkrankten Menschen.
Wie die irische «Sun» berichtet, müsse jede Person, die in Chinas bevölkerungsreichster Stadt positiv auf das Coronavirus getestet wird, sich in einer Quarantäneeinrichtung auskurieren – auch wenn sie gar keine Symptome aufweist. Nachdem die Patienten und Patientinnen in die Einrichtungen gebracht wurden, dringt die Polizei in ihre Häuser ein und tötet ihre Haustiere, weil sie befürchten, dass sie das Virus weiter verbreiten könnten.
Hund mit einer Schaufel totgeschlagen
Das ist nicht der erste Vorfall von Tierquälerei, der im Rahmen des strengen Lockdowns von Shanghai gemeldet wird: Vor einigen Wochen zeigte ein Video auf Social Media, wie ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens einen Hund auf der Strasse zu Tode prügelte. Der Mann, von Kopf bis Fuss in weisser Schutzausrüstung gekleidet, jagte den Corgi und schlug dreimal mit einer Schaufel auf ihn ein.
Auch in diesem Fall soll der Besitzer gerade in Quarantäne gewesen sein. Dabei hatte er der den Hund auf die Strasse gesetzt, nachdem er niemanden gefunden hatte, der sich in seiner Abwesenheit um das Tier kümmern konnte. Auf einem weiteren Foto war kurz danach zu sehen, wie die Überreste des Hundes in einem Plastiksack abtransportiert wurden.
Mit 50’000 Fremden im Quarantänezentrum
Seit fünf Wochen sind die Bewohner und Bewohnerinnen von Shanghai drakonisch von der Aussenwelt abgeriegelt. Jane Polubotko, eine in China lebende Ukrainerin, befindet sich seit 19 Tagen in einer der provisorischen Einrichtungen unter Quarantäne. Es sei «keine schöne Erfahrung» muss sie inzwischen erkennen. Polubotko wirft im Gespräch mit dem Portal «BG News» der chinesischen Regierung vor, sie werde nicht klar darüber informiert, wann sie die Quarantänestationen verlassen dürfe.
Auch die Erfahrung der Chinesin Beibei war nicht angenehmer. Wie die Frau der Nachrichtenagentur AP erzählte, schlafe sie neben Tausenden Fremden, die in Reihen von insgesamt 50’000 Feldbetten in einem Messezentrum untergebracht sind. Das Licht bleibe die ganze Nacht an – und eine heisse Dusche habe die 30-jährige Immobilienhändlerin noch keine gefunden.
Seit Ende März hat die Stadt mit seinen rund 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern knapp 320’000 Corona-Infektionen registriert. In der vergangenen Woche hatte es erste Erleichterungen bei dem Lockdown gegeben, wenngleich ein Vertreter des Gesundheitswesens warnte, die Stadt habe den Ausbruch nicht unter Kontrolle.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 044 211 22 22 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)