Hochzeitskosten: Schweizer Paare bitten um finanziellen Beitrag

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Trend erreicht SchweizZahlen für Hochzeitskosten: «Rechne mit 150 Euro pro Gast»

Ein US-Paar verlangt von den Gästen 450 Dollar Eintritt für ihre Hochzeit – und löst damit hitzige Diskussionen auf Tiktok aus. Auch Schweizer Paare fordern einen Unkostenbeitrag für die eigene Hochzeit ein.

Ein US-Paar verlangte von seinen Gästen als «Eintritt» für die eigene Hochzeit 450 US-Dollar. Dies sorgt auf Social Media für hitzige Diskussionen.
Auch Schweizer Paare handhaben das bei der eigenen Hochzeit so.
So beispielsweise Elena und Sebastian (beide 30). Die zwei heiraten im Herbst in Italien. Elena ist Italienerin, «dort sei es ganz normal, dass sich die Gäste an den Hochzeitskosten beteiligen», so Sebastian.
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Ein US-Paar verlangte von seinen Gästen als «Eintritt» für die eigene Hochzeit 450 US-Dollar. Dies sorgt auf Social Media für hitzige Diskussionen.

Pexels / Jeremy Wong

Darum gehts

  • Ein US-Paar verlangt 450 Dollar Eintritt für ihre Hochzeit, was auf Tiktok hitzige Diskussionen auslöst.

  • Auch in der Schweiz verlangen manche Paare Geld von ihren Gästen, um sich an den Kosten der Hochzeit zu beteiligen.

  • Sebastian, der seine italienische Partnerin heiratet, findet es normal, dass Gäste sich an den Hochzeitskosten beteiligen, und plant, seine IBAN auf die Einladung zu schreiben.

  • Die 20-Minuten-Community lehnt solche Geldforderungen grösstenteils ab und findet, dass Hochzeiten im Rahmen des eigenen Budgets bleiben sollten.

450 US-Dollar «Eintritt» sollen die Gäste eines amerikanischen Paares für deren Hochzeit bezahlen. Das sorgt auf Tiktok für Empörung. Auch bei der 20-Minuten-Community sorgt das Thema für Diskussionen. Einige verlangen selbst Geld von den Gästen für ihren grossen Tag.

«In Italien ist es normal, sich als Gast an den Kosten zu beteiligen»

Der 30-Jährige heiratet seine Partnerin, eine Italienerin, im Herbst . «In Italien ist es üblich, dass sich Gäste an den Kosten der Hochzeit beteiligen», so Sebastian. Für eine durchschnittliche Hochzeit überweise ein Gast etwa 150 Euro, was die Kosten für Essen, Getränke und Location deckt. «Es kommt sogar vor, dass die IBAN-Nummer gleich auf der Einladung aufgeführt wird. Ich finde das eine pragmatische Lösung. Bei unserer Hochzeit werden wir das auch so machen», sagt Sebastian.

«Haben durch Beiträge der Gäste 13’000 Franken gespart»

Auch Stefan (30) und seine Frau feierten ihre Hochzeit mit 55 Gästen in der Toskana. Davor hätte das Brautpaar ihre Freunde und Familie darum gebeten, ihnen einen Unkostenbeitrag von 240 Franken zu bezahlen. «Davon bezahlten wir das erste Abendessen und einen Anteil an den Übernachtungen, die restlichen Kosten haben wir übernommen.» Negative Reaktionen habe der 30-Jährige keine erlebt. «Alle haben bezahlt – wäre es für jemanden aber nicht möglich gewesen, die Kosten selbst zu übernehmen, wären wir dafür aufgekommen.» So hätte das Paar rund 13'000 Franken gespart.

«Wurde für 330 Franken in eine Art Pfadihaus ‹eingeladen›»

Eine weitere Leserin hat das Phänomen von der Gästeseite erlebt: Sie wurde kürzlich von drei Freunden auf ein Wochenende zu ihrem 50. Geburtstag eingeladen. Dafür sollte sie 330 Franken bezahlen. Zusammen mit der Anreise ins Welschland hätte sie das Wochenende knapp 500 Franken gekostet. «Ich habe unter einem Vorwand abgesagt. Zudem sah das Ganze nach Pfadihaus aus, und mithelfen ‹durfte› man auch noch.»

Auch der News-Scout C.* hat eine solche Einladung ausgeschlagen. Er wurde vor rund vier Jahren zu einer Hochzeit eingeladen: «In der Einladung wurde gebeten, einen Unkostenbeitrag von 100 Franken zu bezahlen – ohne Geschenke. Meiner Meinung nach ist das sehr unhöflich!»

Community hält nichts von Geldforderungen

Der Meinung von C. stimmt ein Grossteil der 20-Minuten-Community zu. «Gerne überreiche ich im Glückwunsch-Couvert 50 bis 100 Franken – es ist jedoch völlig unangemessen, von den Gästen einen bestimmten Betrag zu fordern», schreibt eine Leserin.

Das Hochzeitspaar solle das Fest in einem Rahmen feiern, der im eigenen Budget liegt, so die Mehrheit der Leserschaft. Melitta (38) findet dafür klare Worte: «Ich würde mich niemals daran beteiligen! Man muss das Budget schon vorab in Betracht ziehen und sich im Klaren sein, wie viel man ausgeben kann. Ich würde mir auch noch vieles wünschen und in Saus und Braus leben, aber da kann man doch nicht erwarten, dass die anderen diesen Luxus mitfinanzieren sollen.»

«Würde maximal 300 Franken bezahlen»

Leserin Luana (28) findet es hingegen in Ordnung, einen bestimmten Betrag zu bezahlen, wenn das Paar knapp bei Kasse ist. «Dann sollte die Hochzeit aber auch schlicht gehalten sein. Das Maximum, das ich bezahlen würde, wären 200 bis 300 Franken.» Eine andere Leserin schreibt: «Ich würde mein Essen mit Geschenk bezahlen, maximal 300 Franken. Den Anlass soll das Brautpaar übernehmen.»

*Name der Redaktion bekannt

Die Meinung zum Thema und Tipps für die Budgetplanung einer Hochzeitsplanerin findest du hier.

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