Kantone auf Roter ListeHunderte Belgier müssen ihre Ferien in der Schweiz streichen
Das belgische Aussenministerium setzt drei Kantone auf die Rote Liste. Betroffen sind die Kantone Genf, Waadt und Wallis.
Darum gehts
- Reisen in die Kanton Genf, Waadt und Wallis sind «nicht möglich oder nicht erlaubt». Das schreibt das belgische Aussenministerium auf seiner Webseite.
- Hunderte belgische Feriengäste müssen bei ihrer Rückkehr in Quarantäne.
Belgien hat Reisen in die Kantone Waadt, Wallis und Genf verboten. Die Kantone figurieren auf der roten Liste des Aussenministeriums Belgiens, wie Radio SRF am Sonntagmorgen berichtete.
Auf der Webseite des Aussenministeriums heisst es, dass Reisen in diese Kantone «nicht möglich oder nicht erlaubt» sind. Wer umgekehrt aus diesen Kantonen in Belgien einreisen will, wird zu Quarantäne und einem Covid-19-Test verpflichtet.
Gemäss dem belgischen Reiseveranstalter Intersoc sind 550 Personen, die derzeit in der Schweiz bereits Ferien machen betroffen. Sie müssen nach ihrer Rückkehr in Quarantäne. Gemäss Johan Swinnen von Intersoc mussten zudem Hunderte ihre Ferien in der Schweiz streichen.
Für Swinnen ist es unverständlich, dass die drei Kantone auf der roten Liste stehen. «Wir wussten, dass es in der Stadt Genf Probleme gibt, aber unsere Hotels befinden sich in den Bergen, wo relativ wenige bis gar keine Fälle registriert werden.» Intersoc betreibt die Hotels Fabiola in Leysin VD und Les Diablons in Zinal VS. «Unsere Gäste fühlen sich hier sicherer, als in Belgien. Alle Massnahmen werden korrekt umgesetzt», sagt Swinnen zu «Het Laatste Nieuws».
Bis Mitte Juli hatte Belgien bereits die Quarantäne und den Test für Reisende aus dem Tessin vorgeschrieben. Der Kanton figurierte jedoch nur auf der orangen, nicht auf der roten Liste. Damals hiess es, auf der orangen Liste würden alle Regionen aufgeführt, welche mehr als doppelt so viele Ansteckungen wie Belgien aufweisen – und zwar pro 100'000 Einwohner.
Nach Kritik von Tessiner Regierung und Kantonsarzt hatte das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Belgien interveniert. Die belgischen Behörden strichen das Tessin daraufhin von der Liste.