Mont BlancBergsteiger entdeckt Mumien-Hand
In den Jahren 1966 und 1950 sind Flugzeuge beim höchsten Berg Europas abgestürzt. Nun sind mögliche Leichenteile aufgetaucht.
Erneut hat ein Alpengletscher die sterblichen Überreste von Vermissten freigegeben. Der Fund einer menschlichen Hand und eines Oberschenkels am Bossons-Gletscher am Mont Blanc steht nach Behördenangaben vom Freitag möglicherweise im Zusammenhang mit zwei Flugzeugabstürzen in der Region in den Jahren 1966 und 1950.
Die französische Polizei will die Überreste nun gerichtsmedizinisch untersuchen lassen. Der Fund gelang dem französischen Schatzsucher und Hobbyforscher Daniel Roche, der den Bossons-Gletscher seit Jahren auf Spuren der beiden Unglücksflüge untersucht. «Bislang habe ich hier noch nie so grosse menschliche Überreste gefunden», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Zudem habe er ein Triebwerk gefunden, das wahrscheinlich zu der 1966 abgestürzten Boeing 707 gehörte.
Unglücke forderten 165 Menschenleben
In den Jahren 1950 und 1966 waren in der Gletscherregion zwei Flugzeuge der indischen Fluggesellschaft Air India abgestürzt. Bei dem ersten Unglück starben 48 Menschen, beim zweiten waren es 117 Menschen. Der Gletscher gab seit Jahren immer wieder kleinere Überreste von Menschen und Gegenständen frei, allerdings keine grösseren.
Roche informierte nach seinem Fund die Rettungskräfte im Tal von Chamonix, die die Überreste mit dem Helikopter bergen liessen. Wahrscheinlich stammen sie nicht von derselben Person, sagte ein Polizeisprecher.
Erst vor knapp zwei Wochen waren zwei Leichen vom Tsanfleuron-Gletscher freigegeben worden. Sie stammten von einem Ehepaar, das dort 75 Jahre lang vermisst war. (kaf/sda)