Bergwanderungen und Schlemmereien – Willkommen in Innsbruck

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Bergwanderungen und Schlemmereien – Willkommen in Innsbruck

Wir zeigen euch vier feine Restaurants. Dazu drei Wanderungen, bei denen Ihr die Kalorien gleich wieder los werdet.

Hallo Innsbruck - wir checken ein

Ab Zürich erreichen wir Innsbruck in 3:31 Stunden. Die Tiroler Stadt nennt sich gerne auch die «Hauptstadt der Alpen». Nun, da hätten so einige Schweizer Städte auch noch ein Wort mitzureden. Und doch passt der Ausdruck, denn Innsbruck ist von fünf Gebirgsketten umgeben und die Stadt mit über 130'000 Einwohner bietet einiges an Unterhaltung.

Der touristische Leuchtturm von Innsbruck, entworfen von Zaha Hadid. Hier gastiert jeweils auch die Vierschanzentournee – Simon Ammann stand hier viermal auf dem Podest.
Die bunte Häuserzeile im Stadtteil Mariahilf – ein beliebter Fotospot Innsbrucks.
Die Altstadt Innsbrucks ist äusserst schmuck und abends ein fröhlicher Ort.
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Der touristische Leuchtturm von Innsbruck, entworfen von Zaha Hadid. Hier gastiert jeweils auch die Vierschanzentournee – Simon Ammann stand hier viermal auf dem Podest.

Innsbruck Tourismus

Die Tage starten mit einem Lichtblick

Als Ausgangsort wählen wir das Hotel Adler gleich beim Hauptbahnhof. In unserem Zimmer im achten Stock mit Glasfront von Boden bis Decke fühlen wir uns tatsächlich wie auf einem Adlerhorst. Aus dem Bett blicken wir direkt auf die Nordkette, die wir die Tage noch bewandern werden. Beliebt ist die Dachterrasse des Hotels, die abends als Rooftop-Bar eine der angesagten Lokalitäten der Stadt ist. Kein Wunder bei diesem Ausblick! Apropos Ausblick – das grosse Essen geht los. Und zwar im Restaurant Lichtblick, ebenfalls hoch über den Dächern der Stadt. Die Räumlichkeiten sind klein und intim, das Essen regional und saisonal mit Einflüssen aus dem südlicheren Europa oder auch mal mit exotischen Einflüssen aus Asien.

Ok, nicht ganz so hoch wie die umliegenden Berge, aber der Ausblick aus den Zimmern ist schon recht cool.
Die Zimmer sind schlicht und geschmackvoll eingerichtet – der Star hier ist die Aussicht.
Ein Wandertag lässt sich hier bestens ausklingen.
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Ok, nicht ganz so hoch wie die umliegenden Berge, aber der Ausblick aus den Zimmern ist schon recht cool.

aDLERS

Wanderung 1: der Zirbenweg

Mit dem Bus erreichen wir die Talstation Patscherkofel und entfliehen innert kürzester Zeit städtischem Treiben. Auf 1’952 m ü. M. beginnt der Zirbenweg. Eine Zirbe ist nichts anderes als eine Arve. Und die hiesigen Bestände zählen zu Europas grössten. Ein schmaler Pfad führt auf gut sieben Kilometern auf die Tulfeiner Alm. Anfangs schaut man noch runter auf Innsbruck, doch bald befindet man sich mitten in der Natur. Am Ziel angekommen, gönnen wir uns auf der Sonnenterrasse der Tulfein Alm leckere Kasspressknödel. (Anmerkung: Aktuell wegen Umbauarbeiten der Glungezer Bahn 30 Minuten runter zur Mittelstation wandern, von dort aus talwärts gondeln.)

Zirbenweg – Informationen

Strecke: 7,6 Kilometer

Dauer: 2:30 Stunden

Aufstieg: 190 Hm

Abstieg: 90 Hm

Anreise: Ab Busstation Sillpark den Bus J bis zur Endstation Patscherkofel nehmen.

Rückweg: Bus Nr. 1434 mit Ziel Innsbruck Hauptbahnhof nehmen.

Abends entdecken wir den Reiz der Stadt. Während man erst noch durch entlegene Berglandschaften wanderte, befinden wir uns nun mitten im Stadtgeschehen. Nach einem Apéro (der österreichische Wein hat es uns angetan – ist gleichzeitig gemeingefährlich …), dinieren wir im Restaurant Die Wilderin. Hier kommt nur auf den Tisch, was rund um Innsbruck wächst. Und nur dann, wenn es Saison hat. Beim Fleisch ist man genauso kompromisslos und serviert nicht nur das Filet, sondern auch alle anderenTeile, die ein Tier hergibt. Die Atmosphäre ist locker, die Portion sind gross, das Essen ist lecker.

Wir haben nicht gezählt, aber man soll von hier aus Aussicht auf 400 Berggipfel haben. Auf dem Bild sieht man das gegenüberliegende Karwendelgebirge.
Die Wanderung führt einen durch einen auf 2’000 m ü. M. gelegenen Arvenwald, der zu den grössten und ältesten Europas zählt.
Die Wanderun ist stadtnah und doch ist man hier weit weg vom Gewusel des Stadtzentrums.
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Wir haben nicht gezählt, aber man soll von hier aus Aussicht auf 400 Berggipfel haben. Auf dem Bild sieht man das gegenüberliegende Karwendelgebirge.

Innsbruck Tourismus

Wanderung 2: Deshalb sollte man zeitig loswandern …

Heute geht’s in die Höhe: zum höchsten Punkt der Nordkette, auf den Hafelekar (2’300 m ü. M.) Die Anreise startet direkt aus dem Stadtzentrum mit der Hungerbahn. Auf dem Programm steht eine Wanderung auf dem Goetheweg zur Pfeishütte. Was uns oben erwartet, ist spektakulär. Das Karwendelgebirge gehört zu den schönsten Berggebieten der Alpen. Nachdem wir bereits zu spät loszogen (das feine Frühstücksbuffet ist schuld), knippsen wir unterwegs fleissig Fotos, gönnen uns Pausen und sitzen schliesslich bei einem «Z’Vieri» in der Pfeishütte.

Das Wandergebiet der Nordkette ist direkt aus der Stadt erreichbar.
Schlicht spektakulär – wer Höhenangst hat, sollte an gewissen Stellen besser nur auf den Weg vor sich schauen.
Die Pfade sind an gewissen Stellen schmal, aber bestens ausgebaut. Hier kommt man nicht ins Rutschen.
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Das Wandergebiet der Nordkette ist direkt aus der Stadt erreichbar.

Innsbruck Tourismus

Bis jetzt war es Wandergenuss pur, wir kommen aus dem Schwärmen kaum raus. Von hier aus, so ist es der Plan, führt uns die Wanderung wieder auf dem Goetheweg zurück zur Bergstation Hafelekar. Doch wir müssen erfahren, dass wir uns mit der Zeit vertan haben. Die letzte Talfahrt um 17.00 Uhr schaffen wir unmöglich. Aber es gäbe da noch einen Weg direkt runter nach Hungerburg, das gleich oberhalb von Innsbruck liegt. Was uns keiner verrät: Uns steht ein ziemliches Abenteuer (und am nächsten Tag ein rekordverdächtiger Muskelkater) bevor. Rund 1’000 Höhenmeter Abstieg warten auf uns. Das meiste davon sind rutschige Geröllfelder. Unser Tipp – haltet euch ans Motto «Der frühe Vogel fängt den Wurm» und startet die Wandertage immer früh genug.

Goetheweg – Informationen

Strecke: 10.5 Kilometer

Dauer: 5 Stunden

Aufstieg: 720 Hm

Abstieg: 720 Hm

Doch der Lohn ist gross – ein weiteres kulinarisches Erlebnis wartet im Gasthof Lamm auf uns. Hier schmeckt nicht nur das Essen grossartig, herauszuheben ist die Bedienung vom Chef persönlich. Auf den Tisch kommt Bodenständiges raffiniert zubereitet, dabei sitzt man in einer Art Grotte, die für ein heimelig-stilvolles Ambiente sorgt. Es ist kein Zufall, dass das Lokal auf Tripadvisor gefeiert wird.

Wanderung 3: Vom Birgitzköpfl zum Sonnenplateau Hoadl

Muskelkater hin- oder her, wir freuen uns auf einen letzten Wandertag in der Region Innsbruck. Die Wanderung führt uns ins Axamer Lizum. Mit Sessellift erreichen wir den Ausgangsort, das Birgitzköpfl. Eine abwechslungsreiche Wanderung, die munter rauf und runter geht, zum Hoadl führt. Auch heute sind wir wieder ganz angetan von der schroffen, majestätischen Bergwelt.

Vom Birgitzköpfl zum Hoadl – Informationen

Strecke: 6.5 Kilometer

Dauer: 3 Stunden

Aufstieg: 530 Hm

Abstieg: 250 Hm

Am Schluss der Wanderung liegen Freund und Leid nahe beieinander. Wir bedauern, dass die wanderfreudigen Tage vorüber sind, freuen uns aber auf den letzten kulinarischen Abend.

Das Wandergebiet liegt ausserhalb von Innsbruck und bietet verschiedenste Routen.
Die Wege sind bestens ausgeschildert. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert.
Eine Pause einlegen und staunen.
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Das Wandergebiet liegt ausserhalb von Innsbruck und bietet verschiedenste Routen.

Martin Hoch

Und das Restaurant an diesem Abend ist der Höhepunkt – ein kulinarisches Feuerwerk. Wir sind zu Gast im Restaurant Oniriq. Wir werden vorgewarnt. Der Mehrgänger soll 3.5 Stunden in Anspruch nehmen. Es folgt Gang um Gang. Die Küche von Christoph Bickel überrascht den Gaumen des öfteren. Was er in diesem kleinen, familiären Restaurant auftischt ist hohe Kunst – geschmacklich, aber auch für’s Auge. Die Weinauswahl ist ebenfalls exquisit. Und auch hier sorgt er mit einer ausgefallenen Auswahl für gelungene Überraschungen.

Hier ist das Essen nicht nur lecker, es schaut auch noch kunstvoll aus.

Hier ist das Essen nicht nur lecker, es schaut auch noch kunstvoll aus.

Restaurant Oniriq

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