US-KonjunkturBernanke gegen Inflationsangst
US-Notenbankchef Ben Bernanke hat erneut die Inflationssorgen amerikanischer Politiker zurückgewiesen. Inflation sei in den aufstrebenden Ländern ein Thema, nicht in den USA.
Stark steigende Preise gebe es derzeit in aufstrebenden Ländern wie China und Brasilien, wo das Wachstum und die Nachfrage gross seien, sagte Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. Dass aber auch die USA mit einer hohen Inflation rechnen müssten, dafür gebe es trotz steigender Rohstoffpreise keine Anzeichen. «Die Inflation ist in den USA sehr, sehr gering», sagte Bernanke.
Er reagierte auf Fragen republikanischer Abgeordneter, die ihr Unbehagen über die lockere Geldpolitik der Notenbank ausdrückten. Sie fürchten nach eigener Aussage, die Federal Reserve (Fed) konzentriere sich so sehr auf die Erholung der US-Wirtschaft, dass sie die Inflationsgefahren ausser Acht lasse.
Es sollte «keinen Zweifel» geben, dass die Fed das Land vor starken Preissteigerungen beschützen werde, sagte Bernanke. Er betonte, die Inflationsrate habe 2010 gerade einmal 1,2 Prozent betragen - nach einem doppelt so hohen Wert im Vorjahr.
Die Fed hält seit Dezember an einem historisch niedrigen Leitzins zwischen 0,0 und 0,25 Prozent fest. Sie hatte diesen Zielkorridor als Reaktion auf die schwere Finanzkrise festgelegt. Die Märkte rechnen inzwischen wegen des schleppenden Aufschwungs frühestens 2012 mit einer Zinsanhebung. (sda)