Krankenkassen: «Nicht auszuschliessen, dass die Prämien überdurchschnittlich steigen»

Aktualisiert

Krankenkassen«Nicht auszuschliessen, dass die Prämien überdurchschnittlich steigen»

Der Bundesrat tue zwar alles, um die Kosten zu dämpfen, dennoch rechne man mit einem erneuten Anstieg der Krankenkassenprämien, sagte der Bundespräsident in einem Interview. 

von
sys
Im Herbst könnte ein erneuter starker Prämienanstieg zu erwarten sein. 
Alain Berset will es im Interview mit der «SonntagsZeitung» nicht ausschliessen. 
Schon im September 2022 musste sich Berset den Fragen zur Prämienerhöhung stellen. 
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Im Herbst könnte ein erneuter starker Prämienanstieg zu erwarten sein. 

20Min/Carole Alkabes

Darum gehts

  • Im Interview sagt Bundespräsident Alain Berset, dass ein erneut überdurchschnittlicher Anstieg der Krankenkassenprämien nicht auszuschliessen sei. 

  • Dadurch, dass «viele mitreden», brauche es Zeit, um Kompromisse zu finden.

«Es ist leider nicht ausgeschlossen, dass die Prämien im nächsten Jahr noch einmal überdurchschnittlich steigen werden», sagt Alain Berset in einem Interview. Zwar tue der Bundesrat alles, was in seiner Macht stehe, um die Kosten zu dämpfen. 

«Braucht Zeit, Kompromisse zu finden»

Es sei zudem noch zu früh, die Situation für den kommenden Herbst abzuschätzen. Es gäbe sehr viele, die mitreden, und es brauche dadurch Zeit, um Kompromisse zu finden. Gute Massnahmen wie die Senkung von Preisen auf Generika wurden gestrichen, dennoch habe der Bundesrat Erfolge verbuchen können. Wie etwa Eingriffe bei den Medikamentenpreisen, die zum Beispiel einen Spareffekt von einer Milliarde gebracht hätten, so Berset zur «SonntagsZeitung».

Der Krankenkassenverband Santésuisse warnte kürzlich vor einem Anstieg der Prämien um 7,5 Prozent. Treiber seien insbesondere die Medikamente und Pflegeleistungen in Heimen. Die Medikamentenkosten stiegen mittlerweile auf rund neun Milliarden Franken pro Jahr, sagt Santésuisse-Sprecher Matthias Müller zu 20 Minuten. Das sei fast ein Viertel der gesamten Prämienlast der Grundversicherung. 

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