Koch-ArealBesetzer müssen leiser Party machen
Laute Partys nur noch bei geschlossenen Fenstern und vier Outdoor-Partys im Jahr – das sind neue Regeln für die Koch-Areal-Besetzer. Eine Räumung ist für die Stadt kein Thema.
Dutzende Lärmklagen, illegale Bauten, eine Hanfplantage und nun sogar ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen den zuständigen Sicherheitsvorsteher Richard Wolff (AL) – der Zürcher Stadtrat steht wegen des besetzten Koch-Areals, das der Stadt selber gehört, unter Druck.
Am Donnerstag präsentierte die Stadt deshalb neue Spielregeln für die Besetzer des Koch-Areals. Die Situation habe sich in den letzten Wochen zugespitzt, sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch an der Medienkonferenz im Stadthaus. Es bestehe ein Lärm- und Partyproblem.
«Es dient dem sozialen Frieden»
«Die Besetzer müssen künftig über lärmintensive Veranstaltungen 14 Tage im Voraus informieren», sagte Wolff. «Zudem müssen die Besetzer eine durchgehend erreichbare Kontaktperson stellen.» Werden geltende Regeln missachtet, behalte sich die Polizei vor, Veranstaltungen aufzulösen. Bei mehrfacher Missachtung komme ein befristetes Partyverbot zum Tragen.
Die bestehende Hausbesetzungs-Politik werde aber nicht angepasst. Will heissen: Eine Räumung des Koch-Areals kommt nicht infrage. Wolff: «Oberstes Gebot der Stadt Zürich ist die Wahrung des sozialen Friedens.» Zumal es aktuell rund 30 besetzte Liegenschaften in der Stadt gebe – und keine sonst mache Probleme.
Angst vor Störaktionen
Weil gut möglich ist, dass Besetzer die Medienkonferenz stören könnten, ist die Stadtpolizei mit mehreren Patrouillen vor und rund um das Stadthaus präsent.
Als das Immobilienunternehmen Mobimo 2013 im Volkshaus die Pläne für die Bebauung des damals besetzten Labitzke-Areals präsentiert hatte, störten Besetzer die Medienkonferenz – maskiert, aber friedlich.