40 Mio. Dollar gestohlenBetrüger geben auf Insta mit ihrem Reichtum an – und werden geschnappt
Rund 2,5 Millionen Menschen folgten «Hushpuppi» auf Instagram. Dort hat er immer wieder mit seinem Vermögen angegeben. Nun scheint klar: Dieses hat er sich ergaunert.
Darum gehts
- Der Polizei sind mehrere Internetbetrüger ins Netz gegangen.
- Sie hatten ihre Opfer mit falschen E-Mail-Adressen dazu gebracht, ihnen Geld zu überweisen.
- So ergaunerten sie sich um die 40 Millionen Dollar.
- Auf Social Media gaben sie schliesslich mit ihrem Reichtum an.
- Das wurde ihnen zum Verhängnis.
«Hör auf, dir von anderen Menschen ein schlechtes Gewissen machen zu lassen, weil du reich geworden bist, besonders, wenn du dafür mit Blut, Schweiss und Tränen bezahlt hast», schrieb Olalekan Jacob Ponle zu einem Instagram Post, in welchem er neben einem gelben Lamborghini in Dubai posiert. Das Bild lud er auf seinen Instagram-Account, wo er als «Mrwoodbery» bekannt war. Nur einen Monat später wurde er von der Polizei in Dubai wegen Geldwäscherei und Online-Betrugs verhaftet.
Nebst Ponle wurde rund ein Dutzend weiterer Nigerianer dingfest gemacht. Unter ihnen auch der 37-jährige Ramon Olorunwa Abbas, der auf Instagram 2,5 Millionen Follower angesammelt und sich den Namen «Hushpuppi» gegeben hat. Auch Abbas prahlte häufig und ausgelassen, sowohl auf Instagram als auch auf Snapchat, mit seinem Reichtum.
E-Mail-Betrug
Laut der Polizei in Dubai werden die Männer angeklagt, rund 40 Millionen Dollar ergaunert zu haben. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurden 13 Luxus-Autos, 21 Computer, 47 Smartphones und die Adressen von beinahe zwei Millionen ihrer Opfer beschlagnahmt, wie die BBC berichtet.
Über eine längere Zeit hinweg sollen Abbas und Ponle gemeinsam mit weiteren Personen vorgegeben haben, Angestellte verschiedenster Firmen mit Sitz in den USA zu sein. Von einer falschen Adresse verschickten sie E-Mails an nichtsahnende Kunden und informierten diese darüber, dass sich die Bankdaten der Firma geändert hätten. Die Opfer überwiesen dann hohe Summen Geld direkt auf die Konten der Betrüger.
Dies war möglich, da Abbas sich bereits zuvor in die Accounts der Firmen, die er nachstellte, eingehackt hatte. Über eine längere Zeit hinweg beobachtete er, wie das Unternehmen mit seinen Kunden Kontakt aufnahm und auf welche Art die Kommunikation ablief. Danach stellte er diese Kommunikation so gut wie möglich von einer falschen E-Mail-Adresse aus nach.
Protz und Glanz
Das Vermögen, das sie mit dieser Masche anhäuften, verheimlichten die beiden Cyber-Kriminellen aber nicht. Im Gegenteil. Ihre Social-Media-Präsenz ist voll von protzigen Posts, in denen sie mit teuren Autos, Uhren und Privatjets angeben. Es waren nicht zuletzt solche Posts, welche die Ermittler schliesslich auf die Fährte der Betrüger führte.
Ein US-Staatsanwalt, der in die Fahndung nach den Männern verwickelt war, sagt zur BBC: «Ich denke, es zeugt von einer ziemlichen Arroganz, dass sie glaubten, sie könnten ihre Identität anonym halten, aber absolut unvorsichtig damit waren, was sie auf Social Media posteten.» Denn genau in diesen Posts konnten die Ermittler wichtige Informationen finden, die über die Identität und die Aufenthaltsorte der Männer Aufschluss gaben.
In den USA angeklagt
Damit aber nicht genug. Erst im April erneuerte «Hushpuppi» die Miete seines Luxus-Appartements im exklusiven Palazzo Versace in Dubai unter seinem richtigen Namen und seiner echten Telefonnummer. Auch diese Informationen waren für die Ermittler äusserst wertvoll.
Noch in der Nacht bevor Abbas festgenommen wurde, verfasste er einen Post für Instagram. Darauf war ein weisser Rolls-Royce zu sehen. Unter dem Bild steht: «Ich danke dir, Gott, für alle Segen in meinem Leben. Ich werde weiterhin jenen Schande bringen, die mich beschämen wollen.»
Nun wurden Abbas und Ponle an die USA ausgeliefert. Dort müssen sie sich vor einem Gericht in Chicago für ihre Taten verantworten. Werden sie verurteilt, drohen ihnen jeweils bis zu 20 Jahre Haft. Sie werden beschuldigt, verschiedenste Unternehmen in Iowa, Kansas, Michigan, New York und Kalifornien um ihr Geld gebracht zu haben.
Digital-Push
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