
Online-Marktplätze sind voller Schnäppchen, aber aufgepasst: Auch Betrüger tummeln sich auf solchen Websiten.
IMAGO/Westend61WarnsignaleSo erkennst du Betrug bei Ricardo, Tutti und Co.
Auf Online-Marktplätzen gibt es oft Schnäppchen – aber auch das Risiko, dabei über den Tisch gezogen zu werden. Wir sagen dir, wie du Betrug erkennen kannst.
Wem neue Möbel, Elektronik oder andere Gebrauchsgegenstände neu zu teuer sind, der wird oft auf Online-Marktplätzen fündig: Die gebrauchten Teile bei Tutti, Ricardo, Ebay, Facebook Marketplace und anderen Anbietern sind oft fast neu – oder zumindest unschlagbar günstig. Es besteht aber auch das Risiko, an einen Betrüger zu geraten.
Wie sicher fühlst du dich beim Kauf auf Online-Marktplätzen?
Wir haben bei Mojca Fuks, Mediensprecherin von Ricardo, Tutti.ch und Anibis.ch (die wie 20 Minuten zur TX Group gehören) nachgefragt, wie man betrügerische Inserate erkennt. «Betrugserkennung und -prävention auf Online-Verkaufsplattformen ist ein wichtiges Thema», so Fuks. Grundsätzlich biete ein Marktplatz wie Ricardo, bei dem die Transaktion innerhalb der Plattform abgewickelt wird, etwas mehr Sicherheit als Tutti.ch, wo die Transaktion ausserhalb abgewickelt wird. Bei beiden lassen sich Betrüger mit den gleichen Methoden erkennen.
Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein?
Das Inserat solltest du genau unter die Lupe nehmen: Gibt es mehrere Bilder, sind allfällige Mängel versteckt? Sind die Lieferbedingungen fair und ist der Artikel als «sofort verfügbar» gekennzeichnet? Und, ganz besonders wichtig: Ist der Preis realistisch? Wird dir eine brandneue Playstation 5 für 50 Franken angeboten, ist das wahrscheinlich ein Betrug.

Die wichtigste Frage, die du dir stellen musst, um ein betrügerisches Inserat zu erkennen: Ist dieses Angebot realistisch oder einfach zu gut, um wahr zu sein?
20Min/Taddeo CerlettiAuch die Bewertungen solltest du genau durchlesen – haben andere Nutzer bereits gute Erfahrungen gemacht, ist das ein gutes Zeichen. «Besonders vorsichtig sein sollte man bei hohen Preisen und Vorauszahlung. Da sollte eine persönliche Abholung vereinbart werden oder den Kauf mit Ricardo MoneyGuard absichern», sagt Fuks.
Keine Zahlung über QR-Codes vornehmen, die per Whatsapp, SMS oder Mail kommen
Wirst du unter Druck gesetzt, den Kauf möglichst schnell abzuwickeln, ist das verdächtig. Fuks warnt zudem vor erhaltenen QR-Codes: «Man sollte keine Zahlungen über QR-Codes vornehmen, die per E-Mail, SMS oder Whatsapp übermittelt wurden – und auch auf keine Links klicken, die vermeintlich für eine ‹offizielle› Zahlung via DHL oder Post verwendet werden sollen.»

So oder ähnlich könnte die betrügerische Nachricht aussehen: Die vermeintliche Website der Post ist dabei aber Fake.
20Min/NewsScoutBezahlen solltest du nur über anerkannte Finanzdienstleister, bei Links unbedingt die URL kontrollieren, ob sie wirklich zu diesem Anbieter gehört. «Vorsicht ist auch bei ausländischen Bankkonten geboten oder wenn der Name des Bankkontos nicht mit dem des Verkäufers übereinstimmt», sagt Fuks.
Nicht auf andere Kommunikationskanäle wechseln
«Es gibt Phishing, das heisst das Anfordern und Abfangen von Konto-, Kreditkarten- oder E-Banking-Daten bei Inserenten», erklärt Fuks über eine gängige Betrugsmasche. «Beispielsweise läuft das so ab, dass jemand eine Nachricht von einem möglichen Käufer bekommt, der das Gespräch auf Whatsapp weiterführen will. Willigt man ein, werden anschliessend Links oder QR-Codes verschickt, die auf täuschend echte Seiten von offiziellen Zahlungsinstituten verlinken.
Um eine Zahlung zu empfangen, wird man darauf gedrängt, seine eigenen Konto- oder Kreditkartendaten einzugeben. Geschieht das, werden umgehend Beträge abgebucht und der Kontakt bricht ab.» Es ist besser, sich bei der Kommunikation auf die plattformeigenen Chats zu verlassen.

Auf Seiten wie dem Facebook Marketplace, bei der die Transaktion ausserhalb von Facebook stattfindet, ist besondere Vorsicht geboten.
IMAGO/Zoonar«Als Verkäufer ist es zudem nie nötig, die eigenen Kreditkartendaten bekannt zu geben, um Geld zu empfangen. Und man muss auch nicht zuerst Geld senden, um danach welches zu bekommen.» Fuks empfiehlt auch, im Zweifelsfall lieber ein kurzes Telefonat zu führen, als sich nur auf SMS und E-Mails zu verlassen.
Hast du schon Erfahrungen mit betrügerischen Inseraten gemacht? Erzähle es uns in den Kommentaren!
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