Bewerbungsfoto: Personalexperte gibt Tipps für ein gelungenes Bild

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Erster Eindruck10 Fragen an den Experten – das macht ein gutes Bewerbungsfoto aus

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Personalexperte Matthias Mölleney erklärt, worauf es beim Bewerbungsfoto ankommt und worauf du dabei verzichten solltest.

So stellt künstliche Intelligenz das Bewerbungsfoto eines 40-jährigen Mannes dar, der sich auf eine Stelle als Lastwagenfahrer bewirbt.
Und so eine 50-jährige Frau, welche sich auf einen Job als Leichtathletik-Trainerin bewirbt.
Personalexperte Matthias Mölleney empfiehlt einen neutralen Hintergrund, der nicht von der Person ablenkt.
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So stellt künstliche Intelligenz das Bewerbungsfoto eines 40-jährigen Mannes dar, der sich auf eine Stelle als Lastwagenfahrer bewirbt.

Midjourney, mit KI erstellt

Bewerbungsfoto: darum gehts

  • Was macht eigentlich ein gutes Bewerbungsfoto aus?

  • Personalexperte Matthias Mölleney beantwortet die zehn wichtigsten Fragen.

  • Der Experte empfiehlt Natürlichkeit und würde so wenig Hilfsmittel wie möglich einsetzen.

Herr Mölleney, ganz grundlegend: Bewerbung mit Foto oder ohne?

Ich würde mich lieber mit Foto bewerben. Es mag für einige ein bisschen altmodisch sein, aber in der Schweiz ist das Foto Teil eines Bewerbungsprozesses. Schickt man keines, könnten auf der Seite des Unternehmens Fragezeichen entstehen.

Wann ist das Bewerbungsfoto gut?

Mit dem Bewerbungsfoto soll man einen freundlichen und professionellen Eindruck vermitteln. Dass man kein Bild aus den Ferien oder der Freizeit verwendet, ist mittlerweile wohl allen klar. Natürlich soll das Foto eine gute Qualität haben. 

Mit oder ohne Accessoires?

Die Gefahr ist gross, dass ein Bild dadurch künstlich wirkt. Einen Computer in der Hand halten, nur um zu zeigen, dass man super ist als Softwareentwickler, macht keinen Sinn. Ich würde grundsätzlich alle Accessoires, die auf dem Bild ablenken oder irritieren, weglassen. Eine Brille trage ich dann, wenn ich auch wirklich Brillenträger bin, aber nicht, um intelligent zu wirken.

Soll ich zuerst Feedback einholen?

Die Aussage des Bildes ist entscheidend. Ich habe Bewerber schon gefragt, warum sie genau dieses Bild geschickt haben und was es ausdrücken soll. Genau diese Fragen sollte man sich auch selbst stellen bei der Auswahl. Es ist empfehlenswert, einer vertrauten, aber nicht gut befreundeten Person eine Auswahl zu zeigen, um eine ehrliche Meinung einzuholen, wie die Bilder wirken. 

Darf ich retuschieren?

Es geht nicht darum, perfekt auszusehen – höchstens vielleicht in der Schönheitsbranche. Falten um die Augen sind weniger relevant als das, was ich mit den Augen aussage. Klar kann man einen Pickel wegretuschieren, es geht aber hauptsächlich darum, dass sich eine abgelichtete Person wohlfühlt vor der Kamera und das auf dem Bild ersichtlich ist. Es macht beispielsweise auch keinen Sinn, Tattoos zu retuschieren. Diese sind ein Teil der Persönlichkeit. Ich würde damit eine Botschaft entfernen. 

Soll ich künstliche Intelligenz verwenden?

Von künstlicher Intelligenz sollte man beim Bewerbungsfoto die Finger lassen.

Wie stehts um Photoshop?

Nur in Massen. Helligkeit oder Kontrast leicht anpassen liegt drin, aber Details wie Augenwimpern verlängern nicht.

Soll ich mich der Branche entsprechend kleiden?

Ja, das macht Sinn. Die HR-Person versucht, sich ein Bild zu machen, ob jemand ins Team passt. Sie hat eine konkrete Vorstellung von den Mitarbeitenden und in welchen Outfits diese herumlaufen. Und sie stellt sich vor, ob die Person mit dem Outfit auf dem Foto in diese konkrete Umgebung passt.

Wie finde ich das passende Outfit?

Aus Sicht des Bewerbers kann man sich im Internet gut informieren und herausfinden, wie Mitarbeitende des Unternehmens herumlaufen. So kann man sich auf natürliche Weise anpassen.

Lächeln – ja oder nein?

Auf dem Foto sollte man schon freundlich wirken. Ein natürliches Lächeln passt, wenn man sich dabei nicht wohlfühlt, sollte man es lieber lassen. Auch hier gilt: ehrliche Personen aus dem Umfeld nach Feedback fragen.

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