Campingplatz WollishofenBewilligungs-Zoff um Restaurant Fischer's Fritz
Dem Fischer's Fritz in Wollishofen fehlt die Bewilligung für die Bewirtung des Aussenzeltes. Viele Events mussten abgesagt werden, Personal wurde entlassen.

Diesen Sommer wird es auf dem Campingplatz Wollishofen deutlich ruhiger sein. Wegen fehlender Bewilligungen mussten mehrere Veranstaltungen des Restaurants Fischer's Fritz abgesagt werden.
Hochzeiten, Firmenfeier und Events für Institutionen – auch dieses Jahr rechnete man beim Seerestaurant Fischer's Fritz beim Campingplatz Wollishofen mit einem erfolgreichen Sommergeschäft. Wie der «Tages-Anzeiger» nun schreibt, macht die Stadt Zürich dem Betreiber Michel Péclard aber einen Strich durch die Rechnung. Es fehle die Bewilligung für die Bewirtung des Aussenzeltes, wo diese Veranstaltungen normalerweise stattfinden.
Über zwei Dutzend Veranstaltungen hat Gastronom Péclard bereits abgesagt: «Ich tat das schweren Herzens, aber mir blieb keine andere Wahl.» Zudem habe er bereits 14 Angestellte entlassen, weil die geplanten Einnahmen ausfallen. «Mittlerweile geht die Stadt so rigoros vor, dass nicht einmal mehr auswärtige Gäste im Fischer's Fritz bewirtet werden dürfen», sagt Péclard. Seit fünf Jahren führe er den Campingplatz und das Restaurant und von den Behörden habe sich nie jemand über die Feste im Zelt beschwert.
Maximal sechs Veranstaltungen pro Jahr
Für die Stadt Zürich ist der Fall aber eindeutig: Die rechtliche Situation sei klar, das gehe aus Bauentscheiden hervor und sei Péclard im September mitgeteilt worden, sagt Urs Spinner vom Hochbaudepartement zum «Tages-Anzeiger». Maximal für sechs Veranstaltungen dürfe man das Aussenzelt pro Jahr nutzen. In erster Linie soll es ein Aufenthaltsort für Campinggäste bei schlechtem Wetter sein. Laut Spinner dürfe Péclard aber auch weiterhin auswärtige Gäste im Restaurant willkommen heissen.
Inzwischen versucht Péclard mit einer neuen Baubewilligung, den Aussenbetrieb mit Zelt und Tischen rechtlich sicherzustellen. Spinner sagt, die Stadt wolle im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten Hand bieten. Auch eine Umzonung des Campingplatzes sei langfristig vorstellbar – das würde neue Möglichkeiten eröffnen.
Klagen aus der Nachbarschaft
Doch auch die Nachbarschaft ist nicht zufrieden mit der Entwicklung auf dem Campingplatz Wollishofen. Im vergangenen Sommer beklagten sich Nachbarn über den Lärm, der durch diese Partys verursacht wird – dies brachte den Bewilligungsstreit überhaupt erst ins Rollen. In diesem Punkt räumt Péclard Fehler ein. Bei einer Veranstaltung hätten sich die Gäste nicht an die Regeln gehalten und es sei zu laut geworden. Ansonsten verweist er aber auf die guten nachbarschaftlichen Beziehungen.