Bundesratswahl«Dekadenz der Gesellschaft» – Maurer wollte mit «Es»-Aussage provozieren
Als der SVP-Bundesrat Ende September seinen Rücktritt bekanntgab, sagte er über seine möglichen Nachfolge: «Hauptsache, es wird kein Es.» Das sei eine bewusste Provokation gewesen, sagt er heute.
Diese Aussage Maurers schlug nach der Pressekonferenz hohe Wellen.
Youtube/BundesratDarum gehts
Der langjährige Bundesrat Ueli Maurer hat Ende September im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Rücktritt bekanntgegeben. Auf die Frage, ob er sich einen Mann oder eine Frau als Nachfolge wünsche, antwortete der SVP-Politiker damals: «Das ist mir eigentlich egal. Solange es kein ‹Es› ist, geht es ja noch.» Die Aussage wurde vor allem in LGBTQ-Kreisen heftig kritisiert, so forderte etwa das Transgender-Netzwerk Schweiz eine Entschuldigung vom Bundesrat.
«Grössere Probleme als Woke-Kultur»
Diese wird es aber wohl nicht geben. Laut Maurer zeige die grosse Diskussion, die um die Aussage entbrannt war, die Dekadenz der Gesellschaft – er habe mit der Aussage bewusst provoziert. Der SVP-Politiker sagte an der SVP-Delegiertenversammlung in Luzern, dass es ihm «tatsächlich egal sei, wenn seine Nachfolge ein ‹Es› sei.»
Was ihn hingegen störe, sei die Dauer-Erregung der Öffentlichkeit seit dieser Aussage. Man habe ja fast schon Bücher darüber geschrieben. Das sei für ihn ein Zeichen der Dekadenz einer Gesellschaft. Allgemein macht sich Maurer Sorgen wegen der «Woke-Kultur». Statt sich um grosse Probleme zu kümmern, stürze man sich auf die Details. Zugleich erklärte die Junge SVP Schweiz im September den Kampf gegen den «Woke-Wahnsinn» zu ihrem Schwerpunktthema.
Der scheidende Bundesrat sieht die Schweiz derzeit in einer hervorragenden Verfassung – gemäss Maurer sei dies in grossen Teilen seiner Partei zu verdanken, weil die Schweiz «dank der SVP ihre Unabhängigkeit bewahrt» habe.
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Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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