Michela Carrara: Biathletin verzichtet freiwillig auf EM-Gold

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Michela CarraraBiathletin verzichtet nach kuriosen Fehlschüssen freiwillig auf EM-Gold

Die Italienerin Michela Carrara (25) machte an der Biathlon-EM die Jury nach dem Rennen auf zwei ihrer Fehlschüsse aufmerksam, die unbemerkt geblieben waren. So verpasste sie Gold. 

Die Italienerin Michela Carrara gibt ihren EM-Titel freiwillig wieder ab.
Die Jury hatte es verpasst, der 25-Jährigen zwei Strafminuten aufzubrummen.
Die Deutsche Lisa Maria Spark erbte die Goldmedaille.
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Die Italienerin Michela Carrara gibt ihren EM-Titel freiwillig wieder ab.

IMAGO/Rolf Simeon

Darum gehts

  • Michela Carrara (25) gewinnt an der Biathlon-EM in Lenzerheide Gold.

  • Die Italienerin verzichtet aber auf die Medaille, weil zwei Fehlschüsse unbemerkt geblieben waren.

  • Eine andere Athletin hatte versehentlich Carraras Scheiben abgeräumt.

Es wäre der grösste Erfolg in ihrer Karriere gewesen: Die Italienerin Michela Carrara (25) lief am Mittwoch an der Biathlon-EM in Lenzerheide im Einzelrennen über 15 Kilometer als schnellste Athletin ins Ziel. 47 Sekunden betrug ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Deutsche Lisa Maria Spark (22). Doch Carrara verzichtete freiwillig auf ihre Goldmedaille.

Die Italienerin hatte im ersten Stehendschiessen zwei Ziele verfehlt. Weil aber die US-Amerikanerin Jaquelyn Garso (23) direkt daneben versehentlich ebenfalls auf die Scheiben ihrer Gegnerin schoss und diese auch traf, bemerkte die Jury nichts von den zwei Fehlversuchen. Damit entging Carrara den eigentlich fälligen zwei Strafminuten.

Gold wäre sicher gewesen

Die Athletin und ihr Trainer machten die Organisatoren nach dem Rennen auf den Fehler aufmerksam, welche Carrara später auf den elften Platz zurückstuften. Dabei war der Wettbewerb eigentlich bereits für beendet erklärt worden, womit Carrara EM-Gold nicht mehr zu nehmen gewesen wäre.

Für die junge Biathletin sei aber klar gewesen, dass sie die Medaille unter diesen Umständen nicht annehmen könne. «Ich bin froh, dass am Ende die beste Athletin gewonnen hat. Das wäre für mich nie ein echter Sieg gewesen», erklärte sie ihre Fairplay-Geste gegenüber «Fondo Italia». 

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(law)

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