Trans Mann (25) bringt Baby zur Welt

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Biel BETrans Mann (25) bringt Baby zur Welt

Im April gebar ein trans Mann im Spitalzentrum Biel eine Tochter. Er hatte vier Jahre zuvor, nach der Geburt seines Sohnes, die Transformation begonnen – seine weiblichen Geschlechtsorgane aber noch behalten.

Ein 25-jähriger trans Mann brachte im April diesen Jahres sein zweites Kind zur Welt.
Die Tochter kam im Spitalzentrum Biel zur Welt. Bereits vier Jahre zuvor hatte der Mann einen Sohn zur Welt gebracht. (Symbolbild)
Die Geburt der Tochter erfolgte mit der Unterstützung eines sensibilisierten Teams. «Viele stellten Fragen, ohne aufdringlich zu sein», berichtet er.
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Ein 25-jähriger trans Mann brachte im April diesen Jahres sein zweites Kind zur Welt.

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Darum gehts

  • Ein 25-jähriger trans Mann brachte sein zweites Kind zur Welt.

  • Nach der Geburt seines Sohnes begann er vor vier Jahren seine Transformation, behielt jedoch seine weiblichen Geschlechtsorgane.

  • Er möchte mit seiner Geschichte anderen trans Personen Mut machen und plant weitere geschlechtsangleichende Operationen.

Ein bemerkenswertes Ereignis sorgte im Spitalzentrum Biel für Aufmerksamkeit: Im April brachte ein 25-jähriger trans Mann dort sein zweites Kind zur Welt, wie «ajour» (Bezahlartikel) berichtet. Es war das erste Mal, dass ein Mann in diesem Spital ein Kind zur Welt brachte.

Vier Jahre zuvor hatte der gebürtige Belgier, der zu diesem Zeitpunkt noch als Frau lebte, sein erstes Kind geboren. Danach entschloss er sich, einen körperlichen und sozialen Wandel zu beginnen: Er unterzog sich einer Brustentfernung und begann mit einer Hormontherapie, die seine Stimme und sein äusseres Erscheinungsbild veränderte. Obwohl die Hormontherapie viele Aspekte seines Körpers veränderte, behielt er seine weiblichen Geschlechtsorgane – eine Entscheidung, die es ihm ermöglichte, erneut schwanger zu werden.

Sensibilisiertes Team in Einsatz

Die Geburt erfolgte mit der Unterstützung eines sensibilisierten Teams im Spitalzentrum Biel, was für den trans Mann von grosser Bedeutung war. «Viele stellten Fragen, ohne aufdringlich zu sein», berichtet er dem Nachrichtenportal «ajour». Besonders positiv überrascht war er von den Reaktionen seines Umfelds: Arbeitskollegen gratulierten ihm herzlich und zeigten Interesse an seiner einzigartigen Erfahrung. Selbst die konservative Familie seines Partners reagierte positiv.

Ein zentrales Anliegen war ihm die Akzeptanz seines Sohnes aus der ersten Schwangerschaft. Zunächst sprach der Junge ihn weiterhin mit «Mama» an, doch nach vielen Gesprächen begann er von sich aus, ihn «Papa» zu nennen.

Mann will anderen trans Personen Mut machen

Der 25-Jährige lebt mit seinem Partner und seinen beiden Kindern im Jura. Er erlebt zwar manchmal Diskriminierung im Alltag, fühlt sich insgesamt jedoch glücklich und erfüllt. Mit seiner Geschichte möchte er anderen trans Personen Mut machen und die Gesellschaft für deren Herausforderungen sensibilisieren.

Seine Transformation ist indes noch nicht vollendet. Denn der trans Mann plant eine geschlechtsangleichende Operation, die unter anderem die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken sowie die Umformung der Vagina umfassen wird. Diese Schritte sollen seinen körperlichen Wandel abschliessen und ihm helfen, sich noch wohler in seinem Körper zu fühlen.

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