Bienenjagende Hornisse macht sich in der Schweiz breit

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Vespa velutina«Kann ganze Bienenstöcke vernichten» – Asiatische Hornisse auf Vormarsch

Sie wurde aus Südostasien eingeschleppt und ernährt sich von Bienen: Die Asiatische Hornisse hat sich vor einigen Jahren in Europa etabliert. Nun wurden im Aargau erste Exemplare des Bienen-Killers festgestellt.

Die Asiatische Hornisse ist grösser als ihre europäische Artgenossin …
… und ist drauf und dran, einheimische Arten zu verdrängen.
Eine Karte zeigt die Verbreitung der Spezies in Europa 2021.
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Die Asiatische Hornisse ist grösser als ihre europäische Artgenossin …

Wikipedia/ Gilles San Martin

Darum gehts

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse (Vespa velutina) hat schon 2004 in Europa Fuss gefasst und breitet sich in Europa immer mehr aus. Die Art hat inzwischen weite Teile Frankreichs besiedelt, aber auch in Belgien, den Niederlanden und Spanien ist sie mittlerweile keine Seltenheit mehr. Untersuchungen in Frankreich hätten eine durchschnittliche jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von 78 Kilometern ergeben, berichtet der Deutsche Naturschutzbund. 

Auch in der Schweiz zeigt sich das Insekt, das sich vorwiegend von Bienen ernährt, schon seit 2020, zunächst in den Kantonen Genf und Jura. Nachdem nun im vergangenen August im Baselland ein Nest gefunden wurde, sind im November auch im Aargau Asiatische Hornissen gesichtet worden, und zwar an drei Standorten in Aarburg, Möhlin und Widen. «In Zukunft muss mit einem vermehrten Auftreten der bienenjagenden Asiatischen Hornisse gerechnet werden», schreibt der Kanton in einem Communiqué. 

Ganze Bienenstöcke in Gefahr

«Die Asiatische Hornisse jagt im Gegensatz zur europäischen Hornisse (Vespa crabro) vorwiegend Honigbienen, um ihre Larven zu ernähren. Sie kann den Bestand von Wild- sowie Honigbienen bedrohen», so die Behörde weiter. «Während gesunde Bienenvölker besser mit Verlusten zurechtkommen, können Asiatische Hornissen bei schwachen Völkern im Extremfall einen Bienenstock vernichten.» Für den Menschen sei die invasive Hornisse aber nicht gefährlicher als die einheimische. 

Um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen, sei eine möglichst frühe Erkennung einer Ansiedlung wichtig, heisst es. Die wirksamste Bekämpfungsmethode sei die Vernichtung der Nester. «Diese wird durch die Koordinationsstelle Neobiota des Kantons Aargau am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in die Wege geleitet und durch professionelle Schädlingsbekämpfer durchgeführt», teilt der Kanton mit.

(trx)

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