JahresvergleichBei diesen Produkten ist der Preis am stärksten gestiegen
Die Preise explodieren nicht nur beim Strom. Auch Tierfutter kostet jetzt deutlich mehr. Gewisse Anbieter hätten leichtes Spiel für Preiserhöhungen, heisst es bei Comparis.
Inflation: Darum gehts
Höhere Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten verteuern die Alltagsprodukte enorm.
Bei einigen Produktgruppen sind die Preise seit einem Jahr im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.
Im Vergleich zum Vormonat ist der Anstieg aber nicht mehr ganz so stark.
Seit dem Ukraine-Krieg steigen die Preise in der Schweiz unaufhörlich. Laut Bundesamt für Statistik (BFS) betrug die Teuerung im Juni 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Vergleichsdienst Comparis ermittelte eine Teuerung um 1,5 Prozent.
Das ist zwar nicht mehr ein so hoher Anstieg wie zuletzt, allerdings war der Jahresanstieg schon im Juni 2022 mit 3,4 Prozent ungewohnt hoch (siehe Grafik). Gegenüber dem Vormonat Mai gab es laut Comparis noch einen Anstieg um 0,3 Prozent (BFS: 0,1 Prozent).
Konsumentenpreise von BFS und Comparis
Das Bundesamt für Statistik BFS ermittelt die Teuerung anhand des Landesindexes der Konsumentenpreise (LIK). Darin enthalten ist ein repräsentativer Warenkorb mit Produkten des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln, aber beispielsweise auch die Kosten für Wohnen und Energie.
Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der ETH-Konjunkturforschungsstelle soll die gefühlte Inflation abbilden. Er zeigt nur die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie Lebensmitteln oder Kleidung auf, aber nicht die Miete und dauerhafte Güter wie Möbel oder Autos.
Diese Produkte sind jetzt teurer
Teuerungen im zweistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es laut Comparis bei der Elektrizität (+25,5 Prozent), Zucker (+13,7 Prozent) sowie bei Margarine, Speisefetten und -ölen (+13,4 Prozent). Immerhin: Im Vergleich zum Vormonat Mai sind diese drei Produktgruppen gleich teuer geblieben oder günstiger geworden (siehe Grafik unten).
Nestlé fährt Werbung zurück und erhöht Preise
Deutlich teurer mit einer Preissteigerung um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr sind auch Heimtierartikel. Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert erklärt den Anstieg mit höheren Herstellungskosten aufgrund höherer Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten, sagt aber auch: «Trotz gestiegener Preise ist die Nachfrage nach Futtermitteln ungebrochen und die Anbieter scheinen besonders leichtes Spiel bei Preiserhöhungen zu haben».
Gross im Tierfuttergeschäft ist etwa Nestlé. Laut Handelszeitung wächst das Geschäft mit Hunde- und Katzenfutter so rasant, dass Nestlé die Werbekampagnen zurückfahren musste, damit die Lieferschwierigkeiten nicht noch grösser werden. Die Preise fürs Tierfutter erhöhte Nestlé 2022 gemäss Jahresbericht um 12,2 Prozent.
Diese Haushalte trifft die gefühlte Inflation am meisten
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten zwölf Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufs Einkommen betrachtet stiegen die Preise am stärksten bei der höchsten Einkommensklasse mit Plus 1,7 Prozent. Am schwächsten betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse.
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Inflation nach Regionen verteilt
Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit Plus ein Prozent. Die deutsche und die rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 1,6 Prozent die höchste Teuerung.
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