BLS schliesst sich Klage wegen illegaler Entsorgung am Blausee an

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Illegale Entsorgung von BaumaterialBLS schliesst sich Klage wegen illegaler Entsorgung am Blausee an

Die Betreiber des Blausees im Berner Oberland reichten Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Verstösse gegen das Umweltrecht ein. BLS hat sich diesem bereits laufenden Verfahren nun als Privatklägerin angeschlossen.

Am Blausee im Kanton Bern wurden Baumaterialien illegal entsorgt.

Am Blausee im Kanton Bern wurden Baumaterialien illegal entsorgt.

20min/Simon Glauser

Darum gehts

  • Oberhalb des Blausees ist offenbar giftiger Bahnschotter entsorgt worden.

  • Die Betreiber reichten darum Strafanzeige ein.

  • Das Transportunternehmen BLS tritt nun ebenfalls als Privatkläger vor Gericht auf.

Verschiedene Unternehmen haben in einem Steinbruch oberhalb des Blausees mutmasslich giftigen Bahnschotter entsorgt. Besitzer des Insta-Hotspots im Berner Oberland reichten darum Strafanzeige ein. Das Transportunternehmen BLS hat sich nun dem laufenden Strafverfahren angeschlossen.

Eine Parzelle im Steinbruch und Hartschotterwerk Blausee gehört BLS. Das Transportunternehmen beantragte darum bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Bern Region Oberland, sich als Privatklägerin im laufenden Strafverfahren beteiligen zu können. Wegen Sachbeschädigung und umweltrechtlichen Tatbeständen. BLS ist davon auch als Bauherrin der Sanierung im Lötschberg-Scheiteltunnel betroffen.

Laut BLS landete «möglicherweise» verunreinigtes Baumaterial aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel im Steinbruch und Hartschotterwerk Blausee. Es gebe zudem Hinweise darauf, dass belastetes Material «von anderer Herkunft» angeliefert und abgelagert worden sei, schreibt das Unternehmen auf seiner Website. Die BLS geht darum davon aus, dass die Täter ihre Rechte als Grundeigentümerin verletzt haben.

Nun muss die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern Region Oberland über diesen Antrag entscheiden.

Umweltskandal Blausee

Im September 2020 wurde bekannt, dass die Betreiber des Insta-Hotspots im Berner Oberland Strafanzeige eingereicht hatten. Dies, nachdem es mehrmals zu einem grösseren Fischesterben in der Forellenzucht gekommen war. Die Blausee AG vermutet einen Zusammenhang mit Altschotter aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel, der bis Mitte Juni 2020 in einer Kiesgrube beim Blausee abgelagert wurde. Erst später wurde bekannt, dass auch andere Firmen illegal giftige Güter im Steinbruch entsorgt hatten. Der Steinbruch ist keine Deponie und somit nicht gesichert gegen Umweltgifte. Zudem liegt die Grube in einer Gewässerschutzzone und einem sensiblen Grundwassergebiet.

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