Seattle, USABoeing wegen loser Schraube an einer 737 MAX erneut in Nöten
Boeing ist mit seiner 737 MAX wieder in Schwierigkeiten: Nachdem eine Airline eine fehlende Mutter entdeckte, sollen nun alle Maschinen des Typs kontrolliert werden.
Darum gehts
Bei einer Boeing 737 MAX hat eine Airline eine fehlende Mutter an einer Steuerstange entdeckt.
Nun forderte die US-Flugsicherheitsbehörde alle Airlines auf, das entsprechende Bauteil zu überprüfen.
Die Aktie des Flugzeugbauers gab nach den News nach.
Der US-Flugzeugbauer Boeing kommt nicht zur Ruhe – dieses Mal geht es um einen Bolzen im Ruderkontrollsystem des Modells 737 MAX. Die US-Luftfahrtbehörde FAA forderte die Betreiber jüngerer Einzelgang-Flugzeuge in einer Mitteilung vom Donnerstag dringend dazu auf, bestimmte Spurstangen zur Kontrolle von Ruderbewegungen auf den Verlust von Teilen zu untersuchen. Die Behörde rief einer Erklärung dazu auf, «gezielte Inspektionen von Boeing 737 MAX-Flugzeugen auf die Möglichkeit einer losen Schraube im Rudersteuersystem genau zu überwachen.»
«Das Problem, das bei einem bestimmten Flugzeug festgestellt wurde, ist behoben worden. Aus Gründen der Vorsicht empfehlen wir den Betreibern, ihre 737 MAX-Flugzeuge zu überprüfen und uns über die Ergebnisse zu informieren», sagte ein Sprecher des Flugzeugherstellers Boeing dazu in einer Erklärung. Diese Inspektion bestehe darin, eine Zugangsluke zu öffnen und visuell zu überprüfen, ob alles konform ist. Dieser Vorgang wird voraussichtlich etwa zwei Stunden pro Flugzeug in Anspruch nehmen.
Einer internationalen Fluggesellschaft war zuvor im Rahmen einer Routinewartung eine fehlende Schraubenmutter an einem Bolzen aufgefallen. Auch Boeing hatte in der Folge bei einer noch nicht ausgelieferten 737 MAX eine Mutter entdeckt, die «nicht vorschriftsgemäss» angezogen war.
Boeing finanziell getroffen
Anleger reagierten enttäuscht auf die Neuigkeiten. Der Boeing-Kurs sackte am Dow-Ende um knapp ein Prozent ab. Vor einer Woche hatten sich Börsenexperten noch zuversichtlich gezeigt, da Boeing einem Medienbericht zufolge nach jahrelangem Stopp wieder Mittelstreckenjets der 737-MAX-Reihe nach China liefern darf.
Nach zwei Flugzeugkatastrophen im Oktober 2018 und März 2019, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen, wurde die 737 MAX monatelang weltweit mit einem Flugverbot belegt. In jüngerer Zeit musste der Flugzeughersteller seine Auslieferungen aufgrund von Problemen am Rumpf, insbesondere am hinteren wasserdichten Schott des Flugzeugs, verlangsamen. Boeing hat insgesamt mehr als 1370 Exemplare der 737 MAX ausgeliefert, das Auftragsbuch umfasst derzeit mehr als 4000 Maschinen.
In der Schweiz hat keine Airline Maschinen des Typs in ihrer Flotte, wie ein Blick auf die Websites ergibt. Eine Liste von Boeing zeigt, welche Airlines auf den Typ setzen.
Folgst du 20 Minuten schon auf Whatsapp?
Bleib informiert und abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten: Dann bekommst du morgens und abends ein Update mit unseren bewegendsten Geschichten direkt auf dein Handy – handverlesen, informativ und inspirierend.