Bombenalarm bei Air Berlin

Aktualisiert

TerrorBombenalarm bei Air Berlin

Die Polizei in der namibischen Hauptstadt Windhoek hat einen möglichen Sprengstoffanschlag vereitelt. Sie fand eine Kofferbombe. Noch ist unklar, wohin diese gehen sollte.

von
amc/oku
Der Flughafen Hosea Kutako in Windhoek, Namibia: Beim Verladen des Gepäcks hat die Polizei ein verdächtiges Gepäckstück entdeckt.

Der Flughafen Hosea Kutako in Windhoek, Namibia: Beim Verladen des Gepäcks hat die Polizei ein verdächtiges Gepäckstück entdeckt.

Terroralarm in einem LTU/Air-Berlin-Flieger: Die Maschine sollte am Mittwochabend von der namibischen Hauptstadt Windhoek nach München fliegen. Beim Verladen des Gepäcks entdeckte die Polizei ein verdächtiges Gepäckstück. Das teilte das deutsche Bundeskriminalamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Im verdächtigen Frachtstück seien beim anschliessenden Durchleuchten Batterien gefunden worden. «Die Batterien waren über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden», so ein Sprecher der Behörde. Ob es sich um einen zündfähigen Sprengsatz handelt, sagte das BKA zunächst nicht. Dazu brauche es erst weitere kriminaltechnische Untersuchungen.

Nach Angaben einer Sprecherin der Fluggesellschaft war die Maschine schon beladen, als das verdächtige Gepäckstück in der Halle entdeckt wurde, in der zuvor das Gepäck der Air-Berlin-Passagiere lagerte, schreibt die «Süddeutsche Zeitung».

Die Maschine sei daraufhin wieder entladen und das gesamte Gepäck nochmals durchleuchtet worden. Die Namibische Flughafengesellschaft (NAC) evakuierte alle 296 Passagiere sowie die zehn Besatzungsmitglieder aus der Maschine. Das gesamte Gepäck des Fluges AB 7377 wurde zurück zum Terminal gebracht und nochmals untersucht. Die Fluggäste mussten ihr Gepäck identifizieren und ein Spürhund suchte alle Stücke ab. Offenbar wurde der Hund nicht fündig, die Passagiere konnten mit derselben Maschine zurückfliegen.

Bewahrheiten sich Terror-Hinweise?

Flug AB 7377 landete mit sieben Stunden Verspätung gegen 1.30 Uhr in Deutschland, wie deutsche Medien berichten. Die Passagiere in München sind nach dem Nervenkrimi alle offenbar alle wohlauf. Für die deutschen Behörden ist der Terroralarm allerdings noch nicht beendet: Das Bundeskriminalamt hat seinen zuständigen Verbindungsbeamten aus Südafrika nach Namibia zur Unterstützung der dortigen Behörden entsandt. Weitere Experten sind auf dem Weg.

Erst am Mittwoch hat der deutsche Innenminister Thomas de Maizière vor Terror-Anschlägen gewarnt. Es gebe «konkrete Ermittlungsansätze», die auf einen Anschlag hinwiesen. Ausdrücklich nannte er dabei die Terrororganisation Al Kaida. Als Folge gelten seither in der ganzen Bundesrepublik verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Flughäfen und Bahnhöfe sowie öffentliche Plätze werden verstärkt überwacht. Bewaffnete Polizisten patrouillieren an belebten Orten. (amc/oku/dapd)

Deine Meinung zählt