«Ich mache mir Sorgen um meine Kinder»

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Bordell in Dorfmitte«Ich mache mir Sorgen um meine Kinder»

Das Regierungsstatthalteramt hat einen Erotik-Betrieb mitten in Seftigen BE bewilligt. Gemeinderat und Anwohner sind nicht begeistert.

In Seftigen soll bald ein Bordell beim Dorfkreisel eröffnen.
Im Haus befand sich früher die Dorfbäckerei.
Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner sind nicht begeistert über den künftigen Betrieb.
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In Seftigen soll bald ein Bordell beim Dorfkreisel eröffnen.

20Min/alt

Darum gehts

  • Das Thuner Regierungsstatthalteramt hat ein Gesuch für einen Erotik-Betrieb mitten in Seftigen bewilligt.

  • Anwohnerinnen und Anwohner äussern Unverständnis über den Entscheid.

  • Die Gemeinde ist ebenfalls nicht glücklich über den Entscheid, reicht jedoch keine Beschwerde ein.

In der alten Bäckerei in Seftigen soll schon bald ein Bordell eröffnen. Die Remalfa AG, nach eigenen Angaben im Bereich Invest, Consulting und Immobilien tätig, beantragte im Oktober 2022 die Umnutzung ihrer Erdgeschoss-Räumlichkeiten an der Dorfstrasse 15. Das Thuner Regierungsstatthalteramt hat das Gesuch nun per 8. Januar bewilligt, wie die Gemeinde mitteilte.

«Verdirbt den guten Ruf»

Diverse Einwohnerinnen und Einwohner sind wenig erfreut über den künftigen Erotik-Betrieb in der Dorfmitte, wie eine nicht-repräsentative Umfrage von 20 Minuten zeigt.

«Ich habe zwei kleine Kinder. Die Vorstellung, mit ihnen vorbei am Puff zum Bahnhof zu laufen, finde ich gruselig», sagt Armanda (32). Auch Erwin (54) kann dem bevorstehenden Etablissement wenig abgewinnen: «Das ist eine absolute Frechheit! Wie kann man nur ein Bordell hier im Dorf eröffnen? Das verdirbt den guten Ruf.»

Auch jüngere Dorfbewohner sehen das Bordell in der Dorfmitte kritisch. «Ich denke, das wird einige im Dorf stören. Warum wird sowas überhaupt bewilligt?», fragt sich Sebastian (20).

Gemeinde verzichtet auf Beschwerde 

Die Bewilligung für das Bordell ist noch nicht rechtskräftig. Bis zum 7. Februar können Seftigerinnen und Seftiger gegen den Entscheid Beschwerde einreichen. Genau das hat Philipp (45) vor und sagt: «Als Gemeinde müssen wir uns gegen solche Aktivitäten engagieren.»

Die Gemeinde reicht indes keine Beschwerde ein, wie Gemeindepräsident Urs Indermühle gegenüber dem «Thuner Tagblatt» verlauten liess: «Es handelt sich um ein reines baurechtliches Prozedere. Emotionen oder Moralvorstellungen sind dabei kein Thema.»

Indermühle hält dem Regierungsstatthalteramt zugute, dass dieses immerhin dem Antrag der Gemeinde, dass die Fassade des Gebäudes schlicht bleiben soll, Gehör geschenkt hat. «Das heisst: Es wird weder rote Lampen noch ein Schaufenster oder Derartiges geben», so Indermühle.

Dies versichert auch die Remalfa AG. «Nach aussen wird nichts sichtbar sein», schreibt das Unternehmen auf Anfrage von 20 Minuten. Weiter rechne man bis zum 7. Februar noch mit Beschwerden.

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