Brain rotTralalero Tralala und Co.: Italo-KI-Tiere werden zum Mega-Trend
Die KI-generierten Tier-Figuren namens Bomombini Guzini, Tralalero Tralala und Bombardiro Crocodilo begeistern auf Tiktok Millionen – nicht nur in Italien, sondern mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum.
Fliegende Kriegs-Krokodile und Haie mit Turnschuhen gehen auf Tiktok viral.
20minDarum gehts
Italienische KI-Tiere wie Tralalero Tralala und Bomombini Guzini sind ein Tiktok-Hit.
Die Videos zeigen Mensch-Tier-Kreuzungen mit lustigen Namen und begeistern Millionen.
Der Trend begann mit Bombardiro Crocodilo und hat sich schnell nach Deutschland ausgebreitet.
User erstellen Ranglisten und diskutieren leidenschaftlich über ihre Favoriten.
Ein neuer Tiktok-Trend hält das Netz in Atem: KI-generierte Tierfiguren, die mit Gegenständen oder anderen Tieren verschmelzen. So gibt es unzählige Videos, die einen Hai mit Nike-Sneakers, einen Ganter mit Propeller-Flügeln oder eine Katze mit einem Hummer-Körper zeigen. Die Wesen tragen dabei lustige, italienisch anmutende, lautmalerische Namen: Bomombini Guzini, Tralalero Tralala, Bombardiro Crocodilo oder Trippi Troppi.
Die Tiere begeistern unzählige Menschen
Das vermutlich erste Video, das hierzu entstand, zeigt Bombardiro Crocodilo, einen Krokodilkopf, der mit einem Bomber verschmilzt: Es wurde 600'000-mal gelikt und zählt über 8000 Kommentare. Unterlegt ist das Video mit einer männlichen, italienischen Stimme, die sich über den Krieg im Nahen Osten äussert. Danach gab es Dutzende Userinnen und User, die ihre eigenen Tiere erstellten und hochluden – die politische Komponente verschwand fortan fast vollständig.

Mit Bombardiro Crocodilo fing der Italian-Brainrot-Trend an.
Screenshot TiktokDer Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Hier eine kleine Auswahl:
Bomombini Guzini: der Bruder von Bombardiro Crocodilo: ein Ganter, der mit einem Militärflugzeug verschmilzt.
Tralalerlo Tralala: ein Hai mit blauen Nike-Sneakers.
Bobryto Bondito: ein Otter im Anzug, mit Maschinengewehr und Zigarre im Mund.
Bananita Dolfinita: ein Delfin mit einer Bananen-Schwanzflosse.
Snoppidoppi: ein lachendes Würstchen, das in einem Suppentopf sitzt.
Zum Trend gehört auch, dass die User eine persönliche Hierarchie der verschiedenen Charaktere erstellen, je nachdem, welches Tier sie am besten finden. In den Kommentarspalten unter den Videos brechen dann wilde Diskussionen darüber aus, welches Tier eigentlich auf Platz eins gehört: «Wie konntest du Bombardino Crocodilo nur auf Platz vier setzen?», schreibt ein User. «Trippi Troppi fehlt», ein anderer.
Den Tierwesen werden von den unterschiedlichen Tiktokern sogar Fehden gegeneinander nachgesagt: So kämpft Katze Trippi Troppi regelmässig gegen Bombardiro Crocodrilo. Obwohl alle Tierbeschreibungen mit der besagten italienischen Stimme unterlegt sind, hat der Trend auch schon in anderen Ländern um sich gegriffen: Auch von zahlreichen Tiktok-Usern aus Deutschland wurden die Charaktere bereits gerankt und kommentiert.
Welches der KI-generierten Tiere auf Tiktok gefällt dir am besten?
Was reizt die User an den Tier-Kreationen?
Was bei allen Videos gleich ist: die italienische Stimme, die die unterschiedlichen Tiere beschreibt. Oft handelt es sich dabei um eine Aneinanderreihung von Nonsens, zum Beispiel Laute, die auf das Tier Bezug nehmen («Pippapoppanellavesoppa»), manchmal auch um konkrete Beschreibungen des Tieres, so beim Wassermelonen-Krokodil: «Tief in der Blässe herrschte Glorbo. Sein Körper war eine riesige gestreifte Wassermelone. Aber der Kopf und Schwanz waren ein Alligator.» Manche Beschreibungen gehen auch ins Vulgäre.
Worin der Reiz des Trends, der unter dem Stichwort «Italian Brainrot» kursiert, genau liegt, ist unklar. Klar ist jedoch: Wer einmal angefangen hat, sich die Videos anzuschauen, kommt so schnell nicht von ihnen los – auch weil ständig neue, skurrile Tier-Kreationen mit lustigen Namen auftauchen.
Brainrot-Trends in der Kritik
Italian Brainrot ist dabei nicht einmal der erste Onlinetrend, der trotz oder gerade wegen seiner Trivialität in den Bann zieht: Erst vergangenes Jahr ging die singende WC-Schüssel «Skibidi Toilet» viral und wurde milliardenfach geklickt. Doch die Trends werden auch kritisch gesehen, nicht umsonst bedeutet Brainrot «Gehirnfäule». Der Begriff wurde von der Wörterbuch-Redaktion von Oxford University Press sogar zum Wort des Jahres 2024 gekürt. Es beschreibt «die angebliche Verschlechterung des geistigen oder intellektuellen Zustands einer Person». Der Ausdruck werde verwendet, um Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des übermässigen Konsums minderwertiger Onlineinhalte, insbesondere in sozialen Medien, auszudrücken. Wie schädlich die Inhalte tatsächlich sind, ist bisher nicht bekannt.
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