ThunRauch im Keller – Polizei identifiziert Todesopfer (20 und 22)
Die Kantonspolizei Bern fand in einem Kellerabteil in Thun zwei tote Männer. Daneben entdeckte sie mehrere verendete Giftschlangen. Nun sind die Männer identifiziert.
Darum gehts
Die Kapo Bern wurde am Dienstagabend wegen einer Rauchentwicklung in einem Kellerabteil in Thun alarmiert.
Beim Betreten des Kellerabteils fanden die Einsatzkräfte zwei tote Männer und mehrere verendete Reptilien.
Die Hausbewohnerinnen und -bewohner sind schockiert.
Bei den Todesopfern handelt es sich um zwei Männer aus dem Kanton Bern im Alter von 20 und 22 Jahren.
Am Dienstagabend um ca. 19.35 Uhr rückte die Kantonspolizei Bern nach einer Meldung an die Länggasse in Thun aus. Die Polizistinnen und Polizisten stellten fest, dass sich im Bereich eines Kellerabteils Rauch gebildet hatte. Die Feuerwehr Thun brachte die Entwicklung unter Kontrolle, wie die Kapo in einer Medienmitteilung schreibt.
«Im Zuge von ersten Abklärungen vor Ort ergaben sich Hinweise, dass im betreffenden Kellerabteil mehrere Reptilien, darunter auch Giftschlangen, gehalten wurden», heisst es im Communiqué weiter. Wie Kapo-Mediensprecherin Jolanda Egger auf Anfrage von 20 Minuten sagt, steht ein möglicher illegaler Handel mit Giftschlangen derzeit nicht im Zentrum der Abklärungen.
Am Donnerstagnachmittag teilt die Kapo mit, dass die beiden Männer formell identifiziert wurden. Es handelt sich um Schweizer aus dem Kanton Bern. Sie waren 20 und 22 Jahre alt.
Beamte fanden zwei tote Männer und verendete Reptilien
Die Einsatzkräfte zogen Fachleute bei, bevor sie die Räume betraten. Wie Egger weiter sagt, vor allem aus Sicherheitsgründen, weil nicht klar war, wie gefährlich die Tiere im Kellerabteil allenfalls sind. Dass auch Menschen drinnen waren, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Von ausserhalb des Kellerabteils seien keine Flammen sichtbar gewesen, so Egger weiter.
Im Kellerabteil fanden die Einsatzkräfte zwei verstorbene Personen und mehrere verendete Reptilien. Einige noch lebende Tiere konnten laut Angaben der Kantonspolizei rausgeholt und in eine Tierklinik gebracht werden. Es sei nicht davon auszugehen, dass Tiere entwichen sind.
Das sagen die Hausbewohner
Wie eine 20-Minuten-Reporterin am Mittwochabend vor Ort sagt, riecht es im Haus immer noch sehr stark nach Rauch. Laut einer Bewohnerin des Hauses hatten die beiden Männer nur das Kellerabteil gemietet, wohnten aber ansonsten nicht im Haus.
«Ich wusste davon bis vor kurzem nichts», sagt ein Bewohner des Hauses. «Es gibt einem schon zu denken. Zum Glück habe ich einen Mitbewohner, mit dem ich darüber reden kann. Es überwältigt mich richtig, zu realisieren, dass ich nicht wusste, dass im Haus nebenan Reptilien im Keller lungerten. Es ist krass, dass da einfach wenige Meter neben meiner Wohnung zwei Männer gestorben sind. Gekannt habe ich sie aber nicht.»
Ein weiterer Bewohner wusste ebenfalls nichts von Giftschlangen im Keller: «Hätte ich gewusst, dass im Keller unseres Gebäudes Reptilien sind, wäre mir das schon vorher unheimlich gewesen.»
«Ich packte meine beiden Kinder, das Portemonnaie und das Handy»
«Es ist schrecklich, dass so etwas gleich nebenan passiert. Gestern standen wir eineinhalb Stunden draussen und wussten von nichts. Erst heute Mittag habe ich erfahren, dass so nah an meinem Daheim zwei Männer gestorben waren», sagt eine Nachbarin. «Wenn man durchs Kellerfenster reinschaute, konnte man erkennen, dass Reptilien drin waren.»
«Ich habe um 19.45 etwas gerochen und habe aus dem Fenster geschaut», erzählt eine weitere Hausbewohnerin. «Als ich den Rauch sah, packte ich meine beiden Kinder, das Portemonnaie und das Handy und stürzte heraus.» Und weiter: «Ich klingelte bei meinen Nachbarn und sagte ihnen, sie sollten das Haus sofort verlassen. Als wir alle draussen waren, kamen die Polizei und die Feuerwehr auch schon gleich.»
Weitere Ermittlungen stehen an
Konkrete Hinweise auf eine Dritteinwirkung liegen aktuell nicht vor. Weiterführende Ermittlungen, insbesondere zur Ursache der Rauchentwicklung im Kellerabteil, sind im Gang. Auch die Klärung der genauen Todesursache der beiden Verstorbenen bildet einen Teil der nun laufenden Ermittlungen unter der regionalen Staatsanwaltschaft Oberland.

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