Fall CarlosBrian zerstört unzerstörbare Zelle
Der neu errichtete Spezialtrakt in der Strafanstalt Pöschwies hat fast 2 Millionen Franken gekostet. Brian hat ihn bereits am ersten Tag unbrauchbar gemacht.
Darum gehts
Brian wurde Ende Oktober in einen neuen Spezialtrakt in der Strafanstalt Pöschwies verlegt.
Schon am ersten Tag demolierte er die Tür seiner Zelle.
Der Spezialtrakt wurde extra für gewaltbereite Häftlinge gebaut.
Brian sitzt nun wieder in einer Isolationszelle.
1,85 Millionen Franken kostete die Zelle, die eigens für gewaltbereite Häftlinge in der Strafanstalt Pöschwies gebaut wurde. Sie soll unzerstörbar sein. «Das Angebot des Spazierhofs für gewaltbereite Insassen ist das einzige dieser Art in der Schweiz», heisst es seitens der Strafanstalt in einem Bericht der «Schweiz am Wochenende». Doch am 27. Oktober wurde Brian, der als Jugendstraftäter «Carlos» in die Schlagzeilen geriet, in den Spezialtrakt verlegt. Es stellte sich heraus: Die Zelle ist nicht unzerstörbar.
Wie es im Bericht weiter heisst, schlug Brian mit blossen Händen auf die Türen ein. Diese wurden so stark beschädigt, dass sie nicht mehr benutzt werden können. Brians Anwalt, Thomas Häusermann, erklärt im Artikel den Wutanfall: «Als Brian in die neue Spezialzelle kam, sah er dort eine Kamera, die alles in der Zelle aufnehmen konnte. Er fühlte sich einmal mehr veräppelt und hintergangen.»
Beim Spezialtrakt handelt es sich um zwei Zellen, die über Schleusen mit einem Spazierhof verbunden sind. Die Türen lassen sich ferngesteuert öffnen und schliessen. Auf die Frage, warum Brian es schaffte, die Zelle schon am ersten Tag zu zerstören, gab das Amt für Justizvollzug keine Antwort.
Brian sitzt nun wieder im «Bunker», einer Isolierzelle in der Strafanstalt. Acht Personen begleiten ihn, wenn er von der Zelle in den Spazierhof gebracht wird. Sechs von ihnen tragen eine Kampfmontur. Brian ist jeweils an Händen und Füssen gefesselt.
Brian wurde als «Carlos» bekannt
Der Straftäter «Carlos» sagte im Oktober 2019 gegenüber der «Rundschau», dass er mit richtigen Namen Brian heisst und auch so genannt werden möchte. «SRF» hatte ursprünglich den Namen «Carlos» wegen des Jugendschutzes in Umlauf gebracht. Aufgrund dieses Umstandes wird 20 Minuten in den kommenden Berichterstattungen auch seinen richtigen Namen verwenden.
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Fachstelle Frauenberatung
Onlineberatung für Frauen (BIF)
Onlineberatung für Männer
Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Dargebotene Hand, Tel. 143
Pro Juventute, Tel. 147