Spanien: «Daily Mail» schäumt wegen deutschen Touristen

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SpanienBriten schäumen – Lanzarote will sie durch «bessere deutsche Touristen» ersetzen

Die spanische Ferieninsel Lanzarote will weniger von britischen Touristen abhängig sein und sich mehr den deutschen zuwenden. Das schmeckt den Briten überhaupt nicht.

María Dolores Corujo Berriel, die Präsidentin von Lanzarote, will «die Abhängigkeit vom britischen Tourismus» zugunsten deutscher Urlauber verringern.
Deutsche Touristen würden demnach mehr Geld ausgeben als die britischen.
Die Briten haben im Ausland nicht immer einen guten Ruf. So bestätigen einige von ihnen das Klischee,  betrunken, laut und rücksichtslos zu sein.
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María Dolores Corujo Berriel, die Präsidentin von Lanzarote, will «die Abhängigkeit vom britischen Tourismus» zugunsten deutscher Urlauber verringern.

LAB

Darum gehts

  • Die Präsidentin von Lanzarote will «die Abhängigkeit vom britischen Tourismus» zugunsten deutscher Urlauber verringern.

  • Die britische Boulevardzeitung «Daily Mail» holt deshalb zum Gegenschlag aus.

  • Sie zählt die Eskapaden deutscher Touristen auf.

Spanische Politiker haben ein schwieriges Verhältnis zu Touristen. Sie suchen die Balance zwischen der Förderung von Touristen aus wohlhabenden europäischen Ländern und dem festen Willen, die saisonale Wirtschaft zu «diversifizieren».

Kürzlich nahm María Dolores Corujo Berriel, die Präsidentin von Lanzarote, die Touristen aus dem Vereinigten Königreich ins Visier. Sie erklärte, die Insel wolle «die Abhängigkeit vom britischen Tourismus» zugunsten deutscher Urlauber verringern, die «mehr ausgeben, wenn sie hier sind».

Eskapaden deutscher Touristen

Die Briten haben im Ausland nicht immer einen guten Ruf. So bestätigen einige von ihnen das Klischee,  betrunken, laut und rücksichtslos zu sein. Dass nun aber ausgerechnet die traditionellen Rivalen der Briten so gut wegkommen, schmeckt der «Daily Mail» gar nicht. «Die Vision von Präsidentin Dolores von ausgabefreudigen und verantwortungsbewussten Deutschen entspricht nicht ganz der Realität», schreibt die Boulevardzeitung. Während die Briten im Ausland «verständlicherweise oft für ihre Eskapaden an den Stränden der spanischen Inseln belächelt werden», seien sie nicht die Einzigen, die sich manchmal etwas zu sehr gehen lassen würden.

So zählt die Zeitung genüsslich die Eskapaden deutscher Touristen auf spanischen Ferieninseln auf. Es wird der Fall der 13 Kegelbrüder aufgerollt, die auf Mallorca von ihrem Hotelbalkon aus Zigarettenstummel auf eine Bar geworfen und diese so abgebrannt haben sollen. Ausserdem seien auf der gleichen Insel 2016 zwei Personen festgenommen worden, die zehn Strandtücher gestohlen und einen Verkäufer eines kleinen Ladens angegriffen haben sollen, bevor sie geflüchtet seien.

Warst du schon einmal am Ballermann?

Zeitung erklärt das Wort «ballern»

Dass die Deutschen alles andere als «perfekte Touristen» seien, dafür gebe es auch jede Menge fotografische Beweise, schreibt die Zeitung weiter. Aufnahmen aus Mallorca zeigen eine überwiegend deutschsprachige Menge, die der deutschen Sängerin Mia Julia zujubelt, als sie «oben ohne» in der Diskothek Oberbayern auftritt. «Draussen sind spanische Werber in Lederhosen zu sehen, die die blau-weissen Farben der bayerischen Rautenflagge tragen, um deutsche Touristen in die Oberbayern-Disco zu locken», heisst es weiter. Die Diskothek befindet sich auf dem sogenannten Ballermann-Abschnitt der Insel. «Ballern» sei das deutsche Wort für starkes Trinken, lässt die «Daily Mail» ihre Leserschaft wissen.

Andere Bilder zeigen deutsche Besucher, die aus Eimern trinken, «ein Trend, den die örtlichen Geschäfte seit mindestens einem Jahrzehnt gerne unterstützen». 

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Probleme mit Alkohol?

Hier findest du Hilfe:

Blaues Kreuz Schweiz, Beratungsstellen

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885

Feel-ok, Informationen für Jugendliche

My Drink Control, Selbsttest

Vergiftungsnotfälle, Tel. 145

Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen

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