Brütten ZH: Am Tag nach Raubüberfall – «Angestellte mussten wieder arbeiten»

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Brütten ZHAm Tag nach Raubüberfall – «Angestellte mussten wieder arbeiten»

Am Freitag überfiel ein maskierter Mann die Volg-Filiale in Brütten ZH. Am nächsten Vormittag mussten die Angestellte und der Lehrling (17) bereits wieder im Laden stehen.

Wurde überfallen: Der Volg in Brütten ZH.
Die Fahndung nach der Täterschaft blieb bisher erfolglos. 
Einen Tag nach dem Raubüberfall musste die Angestellte wieder im Laden stehen, sagt nun eine Anwohnerin (37), die anonym bleiben möchte.
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Wurde überfallen: Der Volg in Brütten ZH.

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Raubüberfall in Brütten ZH – darum gehts:

  • Am Freitag überfiel ein Unbekannter den Volg in Brütten.

  • Tags darauf mussten die Angestellten bereits wieder im Laden arbeiten.

  • Volg spricht von einem «kurzzeitig personellen Engpass» 

  • Am Montag überfiel ein Unbekannter eine weitere Filiale in Elgg ZH.

Mit einer grauen Sturmhaube auf dem Kopf, einer Brille auf der Nase und einer Waffe in der Hand betrat am Freitagnachmittag ein Unbekannter die Volg-Filiale in Brütten ZH. Der Maskierte bedrohte die Angestellte an der Kasse und forderte die Herausgabe von Bargeld. Laut Angaben der Kantonspolizei Zürich flüchtete er mit einer Beute von einigen hundert Franken in einem schwarzen Kleinwagen. Die Fahndung nach der Täterschaft blieb bisher erfolglos. 

Trotzdem mussten die betroffenen Angestellten einen Tag nach dem Raubüberfall wieder im Laden stehen, sagt nun eine Anwohnerin (37), die anonym bleiben möchte. «Der Mann bedrohte die Kassiererin mit einer Pistole, sie war nach dem Überfall völlig aufgelöst und geschockt, wegen Personalmangel musste sie dennoch am Samstag um etwa sechs Uhr morgens zur Schicht erscheinen», so die Frau. Auch der Lehrling, der den Raub miterlebt hat, habe am Samstag arbeiten müssen. «Weil die bedrohte Angestellte und der Lehrling schlicht nicht mehr konnten, wurden sie später von einer anderen Mitarbeitenden abgelöst – die wäre aber eigentlich krankgeschrieben.»

Die Arbeitsbedingungen im Volg seien schon länger Gesprächsthema im Dorf, sagt die Frau. «Die wenigen Mitarbeitenden werden verheizt, Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen im Volg-Management fehlen einfach.» Dass eine Mitarbeiterin, die eine Pistole im Gesicht hatte, einen Tag nach dem Vorfall wieder arbeiten müsse, sei doch «verwerflich». «Viele im Dorf wünschen sich mehr Verständnis für die Angestellten, doch die Anregungen wurden von der Volg-Geschäftsleitung nie ernst genommen.»

Das sagt Volg dazu

«Nach dem Überfall kam die regionale Verkaufsleitung umgehend zur Betreuung der betroffenen Mitarbeitenden nach Brütten und der Laden blieb am Freitag geschlossen», sagt Tamara Scheibli, Leiterin Kommunikation bei Volg.  Am Samstagmorgen hätten einige Mitarbeitende aus benachbarten Volg-Läden zur Unterstützung organisiert werden können. Für die betroffenen Mitarbeitenden sei ein solcher Vorfall nicht leicht zu verarbeiten. «Daher hat für uns die psychologische Unterstützung durch die Opferhilfeorganisation ‹Care Link› sowie die Rücksichtnahme auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden oberste Priorität.» 

Aufgrund von zusätzlichen Ferienabsenzen sowie einer verzögerten Rückkehr aus dem Krankenstand sei es vor einigen Wochen zu einem kurzzeitigen personellen Engpass gekommen, sagt Scheibli. «Die zuständigen Vorgesetzten konnten jedoch auf die tatkräftige Unterstützung verschiedener Mitarbeitenden aus umliegenden Läden zählen.» Inzwischen habe sich die Situation entspannt und das gewohnte Team sei wieder im Einsatz.

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