Bitcoin erreicht Allzeithoch in Euro – EZB warnt vor Totalcrash

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BTCBitcoin erreicht Allzeithoch in Euro – EZB warnt vor Totalcrash

In einem Blog-Beitrag warnt die Europäische Zentralbank, dass der Bitcoin früher oder später wertlos sein wird. Es ist nicht das erste Mal. Und es sorgt für Kritik.

Bitcoin befindet sich weiterhin im Höhenflug. Heute knackte die Kryptowährung die 67'000-Dollar-Marke.
Damit ist die Kryptowährung nur noch 2000 Dollar von ihrem Allzeithoch entfernt. Gemessen in Euro hat sie es bereits erreicht.
Die Europäische Zentralbank kann sich mit der Kryptowährung nicht anfreunden. Immer wieder bezeichnet sie Bitcoin als wertlos und bringt sie in erster Linie mit kriminellen Machenschaften in Verbindung.
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Bitcoin befindet sich weiterhin im Höhenflug. Heute knackte die Kryptowährung die 67'000-Dollar-Marke.

Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Bitcoin: Darum gehts

  • Der Bitcoin steigt über 67'000 US-Dollar und hat, gemessen in Euro, ein neues Allzeithoch erreicht, da die europäische Währung an Wert verloren hat.

  • Trotzdem warnt die Europäische Zentralbank vor einem Totalcrash der Kryptowährung.

  • Dabei argumentiert die EZB mit falschen Zahlen und scheint ihre Quellen nicht genau zu kennen.

Der Bitcoin-Preis liegt aktuell bei 67'000 US-Dollar und ist damit seinem Allzeithoch von 69'000 Dollar sehr nahe. In Euro hat er es bereits erreicht, da die europäische Währung an Wert verloren hat. In Pfund (GBP) ebenfalls.

Die Entwicklung des Bitcoin-Preises in den letzten 24 Stunden.

Die Entwicklung des Bitcoin-Preises in den letzten 24 Stunden.

Coinmarketcap

«Der faire Wert von Bitcoin ist null»

Umso unpassender scheint der Zeitpunkt des Blog-Beitrags der Europäischen Zentralbank EZB. Darin warnen die Autoren Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf: «Wir bekräftigen, dass der faire Wert von Bitcoin immer noch null ist.»

Und diesen Wert werde die Kryptowährung früher oder später auch erreichen.

Der Schweizer Bitcoin-Buchautor und -Youtuber Marco Bühler hat wenig Verständnis für solche Aussagen: «Wenn der Wert von Bitcoin gemäss der EZB wirklich null wäre und Bitcoin in die Irrelevanz verschwindet, warum taucht dann Bitcoin in 49 Berichten der EZB in einem Jahr auf?»

Die EZB schreibt in ihren Blog-Beiträgen oft über den Bitcoin, in der Regel sehr kritisch.

Die EZB schreibt in ihren Blog-Beiträgen oft über den Bitcoin, in der Regel sehr kritisch.

Screenshot ecb.europa.eu

EZB: Falsche Zahlen und «Tippfehler»

Ausserdem behaupten die Autoren, dass der Bitcoin noch immer Zahlungsmittel für kriminelle Machenschaften sei. Dazu zitieren sie den «2024 Crypto Crime Report» von Chainalysis, welcher eine Zunahme krimineller Aktivitäten mit Kryptowährungen von 68 Prozent aufzeige gegenüber dem Vorjahr.

Der zitierte Bericht von Chainalysis zeigt aber ein ganz anderes Bild. Die illegalen Krypto-Aktivitäten sind laut der Studie um 40 Prozent zurückgegangen. Die Zahlen zeigen zudem auf, dass nur etwa ein Prozent der Geldwäsche mit Kryptowährungen durchgeführt wird.

Ein weiterer Fehler: Anstatt «Chainalysis» schrieb die EZB «Chainanalysis».

Die EZB hat die Fehler bereits eingestanden: «In einer früheren Version wurde ‹Chainalysis› falsch geschrieben und ein Verweis auf einen Chainalysis-Bericht zeigte das falsche Jahr. Beides wurde in dieser Version korrigiert», heisst es unterhalb des Blog-Beitrags.

«Dollar wird auch nicht verboten»

Bühler kritisiert die Aussagen der EZB scharf: «Das ist absoluter Quatsch. Es macht für Kriminelle null Sinn, den Bitcoin zu verwenden, da jede Transaktion zu 100 Prozent transparent, unveränderbar und für immer gespeichert wird.»

Kriminelle, welche etwas vertuschen wollten, würden Monero oder andere Privacy Coins benutzen. Zudem sei der US-Dollar zurzeit mit Abstand die Nummer eins, wenn es um Transaktionen für illegale Zwecke gehe: «Deshalb verbieten wir jetzt auch nicht den Dollar», sagt Bühler.

Die EZB ist kein Bitcoin-Freund

Es ist nicht das erste Mal, dass die EZB scharf gegen Bitcoin schiesst. Ende 2022 verfassten die beiden Autoren einen ähnlichen Beitrag und warnten schon damals vor einem Bitcoin-Crash. Sie prognostizierten der Kryptowährung eine düstere Zukunft, da der Kurs von 69'000 Dollar auf 17'000 gefallen sei.

Seit diesem Beitrag ist der Bitcoin-Kurs um 275 Prozent gestiegen. Trotzdem halten die Autoren an ihrer Argumentation fest.

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