«Ich merke, dass die Nerven langsam blank liegen»

Livetickeraktualisiert am Donnerstag, 25. Februar, 2021

Alain Berset zu Besuch im Aargau«Ich merke, dass die Nerven langsam blank liegen»

Am Donnerstag informierten Bundesrat Alain Berset und der Aargauer Regierungsrat Jean-Pierre Gallati zur aktuellen Corona-Lage im Kanton Aargau.

Bundesrat Alain Berset war am Donnerstag zu Besuch im Kanton Aargau.
Der Bundesrat sprach dabei unter anderem über den Verlauf der Impfkampagne.
«Mir ist es sehr wichtig, in den Kantonen präsent zu sein und die Kontakte zu pflegen», sagte Bundesrat Alain Berset am Donnerstag vor den Medien.
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Bundesrat Alain Berset war am Donnerstag zu Besuch im Kanton Aargau.

20min/Taddeo Cerletti

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Donnerstag, 25.02.2021

Zusammenfassung

Am Donnerstag besuchte Bundesrat Alain Berset den Kanton Aargau - genau ein Jahr nachdem der erste Corona-Fall in der Schweiz bekannt wurde. Der Gesundheitsminister wollte sich vor Ort über den Verlauf der Impfkampagne und die Situation im Kanton Aargau informieren. Danach fand im Grossratssaal eine Pressekonferenz statt.

Die Pandemie dauert schon viel länger, als man noch zu Beginn dachte, sagte Berset. «Wir wollen aber in Richtung Lockerungen gehen.» Berset merke, dass «die Nerven lansam blank liegen».

Ein erster Schritt seien die Lockerungen vom 1. März. Diese stellen aber weiterhin ein gewisses Risiko dar, so Berset. Für die Öffnung der Gastronomiebetriebe sei es deshalb weiterhin noch zu früh.

Laut Berset verfolge man keine Null-Fälle-Politik. Das sei in der Schweiz nicht möglich, so der Gesundheitsminister. «Wir wollen aber das wirtschaftliche, gesellschaftliche und gesundheitliche Leid in der Schweiz mindern.»

Der Gesundheitsminister zeigte sich aber auch optimistisch: «Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten sehr viele Impfdosen erhalten.» Ziel bleibe, dass alle diejenigen, die sich impfen lassen möchten, das bis im Sommer tun können.

Pressekonferenz beendet

Die Medienkonferenz ist beendet.

32 Millionen Impfdosen

«Die Impfung kommt», versichert Berset. 32 Millionen Impfdosen habe die Schweiz gekauft. Diese Menge werde laut Berset auch benötigt. «Wir glauben nicht, dass wir im Winter oder auch im nächsten Jahr keine Impfungen mehr brauchen.»

Keine Null-Fälle-Politik

Laut Berset verfolge man keine Null-Fälle-Politik. Das sei in der Schweiz nicht möglich. «Wir wollen das wirtschaftliche, gesellschaftliche und gesundheitliche Leid in der Schweiz mindern.»

Kritische Stimmen

Der Bundesrat habe eine grosse Verantwortung, die Kantonsregierungen aber auch, sagt Berset. Zur Kritik der Kantone sagt Berset, dass man sich alle Seiten - auch kritische Stimmen - angehört habe. Am Mittwoch wurden deshalb einige Entscheidungen angepasst, so der Bundesrat. «Wir wollen lockern, ohne jedoch alles zu verspielen.» Berset merke, dass «die Nerven langsam blank liegen».

Für die Öffnung der Gastronomiebetriebe sei es noch zu früh. «Zum Schluss ist der Bundesrat verantwortlich», so Berset. Berset merke allgemein, dass «die Nerven blank liegen».

Terrassen

Die Innerschweizer Kantone beraten darüber, ob sie die Terrassen offen lassen sollen. Mit welchen Sanktionen müssten sie rechnen?

«Das Thema scheint im Moment das emotionalste Thema zu sein», sagt Berset. Es sei aber noch zu früh, die Terrassen zu öffnen. Dies gelte auch für die Skigebiete. Man müsse sich an die Regeln halten. Er ruft die Kantone erneut dazu auf, dem Bundesrecht Folge zu leisten.

Impfungen

Mit der Impfkampagne sei man nicht schlecht dran, sagt Berset. Aber Impfdosen seien weiterhin ein seltenes Gut. «Wir sind mit den Impfungen viel weiter, als wir noch vor einigen Monaten gedacht hätten.»

Zudem sagt er: «Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten sehr viele Impfdosen erhalten.» Ziel bleibe, dass alle diejenigen, die sich impfen lassen möchten, das bis im Sommer tun können.

Man habe noch viel Arbeit vor sich. Der Grund: «Wir sehen eine Stagnation der Corona-Fälle auf einem nicht so tiefem Niveau. Prognosen sind weiterhin schwierig.»

Lockerungen

«Heute vor einem Jahr gab es den ersten Corona-Fall in der Schweiz», so der Bundesrat. Das Ganze dauert nun viel länger, als man zu Beginn dachte. «Wir sind soziale Wesen und wollen miteinander sein. Aber genau das ist in der Pandemie ein Problem.»

Man habe 1 Milliarde reserviert, um Coronatests durchzuführen. «Wir wollen in Richtung Lockerungen gehen.» Ein erster Schritt seien die Lockerungen vom 1. März. «Es ist aber ein Risiko», so Berset.

Bundesrat Alain Berset

«Mir ist es sehr wichtig, in den Kantonen präsent zu sein und die Kontakte zu pflegen», sagt Bundesrat Alain Berset. «Ich möchte mich für die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau bedanken.»

Massentests an Schulen

Der Regierungsrat begrüsse den gestrigen Entscheid des Bundesrats, sagt Gallati. «Wir wollen keinen Jojo-Effekt.»

An verschiedenen Mittel- und Oberstufen werden laut Gallati bald Massentests durchgeführt.

Regierungsrat Jean-Pierre Gallati

Regierungsrat Jean-Pierre Gallati eröffnet die Medienkonferenz. Er äussert sich zur aktuellen Corona-Situation im Aargau. «Wir haben Fortschritte gemacht beim Impfen. Wir sind aber noch nicht auf dem Stand Null. Der Aargau ist gemäss den Kriterien des Bundes ein Risikogebiet. Wir können uns also nicht zurücklehnen.»

Die Alters- und Pflegeheime konnten eine erste Impfung bereits verabreichen. Die zweite Impfung wird in den nächsten Wochen erfolgen, so Gallati.

Der logistische Aufwand bei den Hausärzten lohne sich heute noch nicht, so Gallati. Der Grund: Die Impfstoffe sind noch nicht in grossen Mengen vorhanden.

PK startet

Die Medienkonferenz beginnt.

Medienkonferenz verzögert sich

Die für 10.45 Uhr vorgesehene Medienkonferenz verzögert sich. Neuer Termin ist um 11 Uhr.

Medienkonferenz

Bundesrat Alain Berset trifft sich am Donnerstag mit dem Aargauer Regierungsrat Jean-Pierre Gallati. Der Gesundheitsminister will sich vor Ort über den Verlauf der Impfkampagne und die Situation im Kanton informieren. Danach findet im Grossratssaal eine Pressekonferenz der beiden statt.