Canyoning-Touristen kamen in Gewitter der Gefahrenstufe 2

Aktualisiert

Vättis SGCanyoning-Touristen kamen in Gewitter der Gefahrenstufe 2

In Vättis SG hat sich am Mittwoch ein schweres Canyoning-Unglück mit mehreren Toten ereignet. Spanische Touristen wurden nach einem heftigen Gewitter als vermisst gemeldet. Drei wurden in der Nacht tot geborgen.

Ein Canyoning-Unglück in Vättis forderte mindestens drei Todesopfer.
Eine Person wird noch vermisst.
Es stand ein Grossaufgebot von Rettungskräften im Einsatz.
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Ein Canyoning-Unglück in Vättis forderte mindestens drei Todesopfer.

BRK News

Am Mittwoch ist es in Vättis, das zur Gemeinde Pfäfers SG gehört, in der Parlitobelschlucht zu einem Canyoning-Unfall gekommen. Nach einem heftigen Gewitter, das über diesem Gebiet niedergegangen war, wurden vier Männer als vermisst gemeldet. Drei Männer wurden noch in der Nacht tot aufgefunden. Ein vierter Mann wird noch vermisst.

Bei den drei toten Männern und dem Vermissten handelt es sich um spanische Touristen, wie die Kantonspolizei St. Gallen am Donnerstag mitteilt. Sie waren gemeinsam auf einer Canyoning-Tour in der Parlitobelschlucht und dürften vom Unwetter überrascht worden sein.

Die Männer wurden nicht von einem Guide geführt. «Die Gruppe war privat unterwegs», sagte Florian Schneider, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen, auf Anfrage von Keystone-SDA.

Suchaktion läuft noch

Es stand ein Grossaufgebot von Rettungskräften im Einsatz. Die Wetterbedingungen hatten in der Nacht für eine Unterbrechung der Suche gesorgt. In den frühen Morgenstunden wurde der Einsatz wieder aufgenommen.

Die Kantonspolizei St. Gallen wird am Donnerstag im Verlaufe des Nachmittags weitere Informationen bekannt geben können. Aufgrund des laufenden Einsatzes ist die Zufahrt zur Unfallstelle nicht möglich. Die Strasse Richtung St. Martin ist ab der Staumauer des Gigerwaldsees gesperrt.

Gewitter war laut SRF Meteo vorhersehbar

Es sei ganz klar gewesen, dass heftige Gewitter mit teils grossen Regenmengen aufziehen würden, sagte Felix Blumer von SRF Meteo auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Gewitter sei von der Zentralschweiz nach Glarus und weiter bis Vättis gezogen, wo um 18.30 Uhr am Unglücksort südlich von Vättis eine Regenmenge von rund 40 Millimetern verzeichnet wurde. Man habe es über zwei Stunden vorher sehen kommen, dass das Gewitter aufziehen werde. Das Gewitter erreichte laut Blumer die Gefahrenstufe 2 von 3 gemäss europäischen Standards, zudem hatten Wetterdienste davor gewarnt.

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Die Schluchten des Sarganserlandes sind bei Freizeitsportlern beliebt. Beim Canyoning werden enge Gebirgsschluchten mit Flüssen durchwandert und durchklettert.

(SDA/dmo)

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