Catania, SizilienWer sind die 7 Ägypter, die die 13-Jährige vergewaltigten?
Die sieben Verdächtigen, die an der mutmasslichen Gruppenvergewaltigung einer 13-Jährigen auf Sizilien beteiligt waren, galten bis anhin als «gut integriert». Die Staatsanwaltschaft hat eine andere Meinung.
Darum gehts
Eine 13-Jährige wurde in Catania auf Sizilien von sieben Jugendlichen angegriffen und vergewaltigt.
Die Gruppe hielt sie und ihren Freund fest, zerrte das Paar in eine öffentliche Toilette.
Vier der Verdächtigen sind über 18 Jahre alt - sie wurden am Montag verhört.
Der Ermittlungsrichter von Catania auf Sizilien hat am Montag die vier erwachsenen Männer aus der siebenköpfigen Gruppe, die eine 13-Jährige im Park der Villa Bellini mutmasslich vergewaltigt hat, verhört. Die Verdächtigen sollen das Mädchen und seinen Freund bedrängt und in eine öffentliche Toilette gezerrt haben. Danach sollen sie sich abwechselnd am Opfer vergangen haben, während der Freund festgehalten und gezwungen wurde, die Szene mit anzusehen.
Drei der Befragten gaben gegenüber dem Untersuchungsrichter an, zum Tatzeitpunkt zufällig beim Park vorbeigelaufen zu sein. «Ich war vor Ort, beteiligte mich aber nicht an dem Angriff. Ich habe mit Gewalt nichts zu tun», sagten die Verdächtigen. Der vierte Mann verweigerte die Aussage.
Zwischen November 2021 und März 2023 angekommen
Einer der Verdächtigen ist 19 Jahre alt, hat laut RAI Italienischkurse besucht und soll bald eine Lehre und anschliessend ein Praktikum beginnen. Er wartet auf eine Arbeitserlaubnis, für die das Gericht in Catania bereits ein positives Urteil abgegeben hatte. Der andere feierte erst kürzlich seinen 18. Geburtstag, arbeitet auf dem Bau und zeigte sich während des Verhörs über das Geschehene schockiert.
Die sieben Ägypter reisten zwischen November 2021 und März 2023 illegal in Italien ein. Sie alle waren mit dem Boot gekommen, zwei von ihnen sind heute erst 15 Jahre alt. Wie «Corriere della Sera» schreibt, gelten die jungen Männer in der Wohngruppe, in der sie derzeit leben, als gut integriert. Der Leiter der Einrichtung beschrieb sie als «normale junge Menschen mit einem gesunden Beziehungsansatz». Sie stünden in Kontakt mit ihren Familien in der Heimat.
Verdächtige von Opfer erkannt
Die Staatsanwaltschaft von Catania hat jedoch ein anderes Bild der sieben Teenager: Nachdem die Justizbehörde das Opfer bis Sonntag befragt hatte, reichte sie am Montagmorgen Beweismaterial ein, das die Ägypter schwer belastet. Drei von ihnen seien von der 13-Jährigen bei zwei Erkennungsrunden identifiziert worden, die anderen wohl von ihrem Freund, berichtet «Corriere» weiter.
Roberto Calderoli, der italienische Minister für Regionalangelegenheiten, forderte indes im Gespräch mit «La Stampa» die vorübergehende chemische Kastration der Verdächtigen. Der Politiker der rechten Lega-Nord-Partei sagte, dass es sich nicht um «eine Verstümmelung» handle, sondern um die Verabreichung von Medikamenten, um die Testosteronwerte bei Männern vorübergehend zu unterdrücken.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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