Challenge League: Wer steigt in die Super League auf?

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Challenge League«Das gibt ein Fest» – Yverdons Aufstieg so gut wie fix, der Rest wird wild

Der Endspurt in der Challenge League verspricht Spektakel.Mehr als die Hälfte der Liga hat noch (theoretische) Aufstiegschancen.

Spitzenreiter Yverdon schlägt Rivale Lausanne Sport im Direktduell.

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Darum gehts

  • Sechs Mannschaften haben noch Chancen auf den Aufstieg in die Super League.

  • Für Yverdon ist es nur noch Formsache, Wil muss sich noch durchbeissen. 

  • Im Abstiegskampf ist die Sache dafür viel klarer. 

Durch die Aufstockung der Super League auf zwölf Teams gibt es in der Challenge League eine vorerst einmalige Möglichkeit. Denn ausnahmsweise steigen anstatt nur einer gleich zwei Mannschaften direkt auf. Der Drittplatzierte darf sich in der Barrage gegen den Letzten des Oberhauses probieren. Gleich sechs Teams haben vier Runden vor Schluss noch (rechnerische) Chancen auf den Aufstieg.

Yverdon praktisch durch

Yverdon praktisch durch Dank eines 1:0-Sieges gegen Thun haben die Waadtländer neun Punkte Polster auf die Barrage. Ein Punkt in den letzten drei Spielen reicht Yverdon-Sport, um nach 17 Jahren in die höchste Spielklasse zurückzukehren. «Wir haben einen tollen Teamgeist», schwärmt Verteidiger und U-17-Weltmeis- ter Sead Hajrovic gegenüber 20 Minuten. «Wenn wir aufsteigen, bin ich sicher, dass es ein grosses Fest gibt.» Für den Verein und die Region wäre ein Aufstieg eine grosse Sache und die ersten Korken hätten bereits nach dem wichtigen Heimsieg gegen Lausanne Sport (1:0) in der Vorwoche geknallt, so der Innenverteidiger weiter. Am Freitag beim Auswärtsspiel gegen Lausanne-Ouchy könnte es dann auch rechnerisch so weit sein.

Wil, Ouchy oder doch Aarau?

In der zweiten Pole-Position für den direkten Aufstieg liegt zurzeit Lausanne-Sport. Dicht dahinter liegen überraschend Wil und Stade Lausanne-Ouchy (punktgleich). Wils Captain Philipp Muntwiler: «Wir haben das kleinste Budget nebst Yverdon.» Für den Club wäre der Aufstieg eine Erlösung: «Seit dem Cupsieg 2004 konnte man keine grossen Erfolge mehr feiern.» Nach zuletzt sechs ungeschlagenen Spielen ist auch der FC Aarau wieder im Aufstiegsrennen – und hat nur vier Zähler Rückstand auf das direkte Ticket, einen auf die Barrage. Sogar Thun (6.) hat noch rechnerische Chancen.

Mit Yverdon will Sead Hajrovic nach 17 Jahren zurück in die Super League. 
Wil-Captain Philipp Muntwiler will sich im Aufstiegsrennen unteranderem gegen Lausanne Sport durchsetzen.
Für den ehemaligen St. Gallen-, Vaduz-, und Luzern-Profi wäre es eine Rückkehr in die höchste Liga. 
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Mit Yverdon will Sead Hajrovic nach 17 Jahren zurück in die Super League. 

Pascal Muller/freshfocus

Wil lechzt nach Erfolg

Guten Chancen auf den Aufstieg ausrechnen darf sich derweil auch der FC Wil (3.). Für die Ostschweizer kommt der Erfolg etwas überraschend. Captain Philipp Muntwiler: «Wir haben das kleinste Budget nebst Yverdon und das jüngste Kader. Vor der Saison vom Aufstieg zu sprechen, wäre utopisch.» Aber wenn man so lange an der Spitze stehe, müsse man irgendwann ehrlich sein und das Ziel ausrufen. Für den Club käme der Aufstieg einer Erlösung gleich. «Seit dem Cupsieg 2004 konnte man keine grossen Erfolge mehr feiern», so Muntwiler, der bei Wil ausgebildet wurde und in der Nähe aufwuchs. 

Wer steigt auf?

Tiefe Zuschauerzahlen

In der Super League strömten in dieser Saison so viele Zuschauer wie noch nie in die Stadien. Die Liga verbuchte in den ersten 21 Runden einen neuen Höchstwert. 13’000 Fans fanden im Schnitt den Weg zu den Spielen. Zahlen, von denen die Aufstiegsaspiranten nur träumen können. Zu Spielen von Yverdon (1278 Zuschauer im Schnitt), Wil (1320) und Lausanne Ouchy (1023) kommen regelmässig weniger als 2000 Leute. Aarau (3746) und Lausanne Sport (4817) ziehen immerhin zwischen vier- und fünftausend Fans an. Was immerhin in die Grössenordnung von Super-League-Schlusslicht Lugano (3373) kommt.

Hajrovic und Muntwiler sind sich in einer Sache einig. Bei einem Aufstieg würden die Stadien bei Heimspielen gut gefüllt sein. «Nur schon durch die Gästefans hätten wir viel mehr Zuschauer», so die beiden Kicker. Und Duelle gegen Basel oder Zürich würden auch mehr einheimische Fans anziehen, sagen beide unabhängig voneinander.

Aarau und Wil spielten zuletzt unentschieden. 

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Mehr Kunstrasen in der Super League?

Momentan hat in der Super League nur Meister YB einen Kunstrasen. Nicht alle Spieler sind Fan von der künstlichen Unterlage und sprechen den Young Boys einen Heimvorteil zu. Je nachdem wer aufsteigen sollte, könnte es sein, dass ein oder sogar zwei weitere Kunstrasen dazukommen. Wil und Lausanne-Sport haben in ihren Stadien beide eine künstliche Wiese verlegt. Wil-Captain Muntwiler sieht darin einen Vorteil. «Je mehr man darauf trainiert und spielt, desto mehr gewöhnt man sich daran. Das kann uns sicher helfen.»

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