Ex-Priester packt ausChamberlain: «Schwul zu sein, ist gefährlich»
Als sündiger Pater in «Die Dornenvögel» liebten ihn Millionen von Frauen. Richard Chamberlain selbst steht auf Männer. Und rät schwulen Schauspielern, ihre sexuelle Ausrichtung für sich zu behalten.

Richard Chamberlain.
1983 wollten ihn Mütter zum Schwiegersohn und Millionen von Frauen im Bett haben. Der Vierteiler «Die Dornenvögel» fegte die Strassen leer – und machte Richard Chamberlain (76) zum Star. Doch privat war der Schauspieler genauso zerrissen wie seine Parade-Rolle als «Pater Ralph de Bricassart». Wie seine Rolle lebte der Schauspieler jahrzehntelang eine Lüge. Denn der Frauenschwarm ist schwul. Und hielt dies bis 2003 geheim.
Sieben Jahre nach seinem offiziellen Coming-Out spricht er erstmals Tacheles und erklärt, warum er so lange nicht zu seiner Sexualität stehen konnte: «Homophobie ist in unserer Kultur immer noch zu verbreitet. Deshalb rate ich allen schwulen Hauptdarstellern, ihr Coming-Out zu verschieben», so Chamberlain. Das sei «bedauerlich, herzlos und unmoralisch», aber «so ist es halt». «Es ist immer noch zu gefährlich, darüber zu sprechen.»
Aus Angst, er bekomme keine Rollenangebote mehr, entschied sich Chamberlain für ein Coming-Out erst mit 69. Erst in seiner Biographie «Shattered Love» bekannte er Farbe. Und darf jetzt in der US-Hitserie «Brothers and Sisters» einen HIV-positiven Homosexuellen spielen.