BernStrafbefehl für YB-Star – 18'000 Franken Geldstrafe
Gegen den Berner Mittelfeldspieler Cheikh Niasse hat die Staatsanwaltschaft bereits mehrere Strafbefehle erlassen. Zuletzt wurde der Leistungsträger trotz entzogenem Führerausweis am Steuer erwischt.
Cheikh Niasse, hier im Zweikampf mit Aston Villas Bogarde, hat mehrere Vorstrafen auf seinem Konto.
Tamedia AG/ Raphael MoserDarum gehts
YBs Cheikh Niasse wurde kürzlich zu einer Strafe von 18'000 Franken verurteilt, weil er trotz Führerausweisentzug wiederholt Auto gefahren ist.
Zudem hatte er im Jahr 2022 eine Frau mit einer Spielzeugwaffe in Angst versetzt und wurde dafür unter anderem wegen Drohung verurteilt.
Der Verein hat Niasse intern sanktioniert. Der Spieler habe versichert, aus seinen Fehlern gelernt zu haben.
Im Mittelfeld des BSC Young Boys ist Cheikh Niasse ein Denker und Lenker. Doch neben dem Rasen scheint der Verstand des 24-jährigen Senegalesen hin und wieder auszusetzen. Seit seinem Wechsel in die Schweiz im Februar 2022 ist er bereits mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Erst vor wenigen Wochen flatterte dem Profifussballer ein Strafbefehl wegen Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz in Höhe von rund 18'000 Franken ins Haus. Dies, weil er vergangenen April beim Autofahren erwischt wurde, obwohl ihm zuvor der Führerausweis abgenommen worden war.
Brisant: Niasse ist ein Wiederholungstäter. Bereits im Februar 2023 hatte er sich trotz entzogenem Permis ans Steuer gesetzt. Zudem war er innerorts nach Abzug der Toleranz mit 24 km/h zu schnell unterwegs. Die damals bedingt ausgesprochene Geldstrafe von 4200 Franken wurde deshalb nun widerrufen und eine Gesamtstrafe gebildet.
Mit Spielzeuggewehr auf Passanten gezielt
Auch abseits des Strassenverkehrs ist der YB-Profi straffällig geworden. Im Oktober 2022 verkleidete er sich als Bankräuber der spanischen Serie «Haus des Geldes» – mit rotem Overall, Kapuze und Maske – und begab sich in die Einstelle des Wankdorf Centers. Dort zielte er «mit einem schwarzen Spielzeuggewehr, welches einer echten Waffe zum Verwechseln ähnlich sah, spasseshalber auf Passanten», wie dem Strafbefehl vom Mai 2023 zu entnehmen ist.
Der Scherz ging mächtig nach hinten los: Eine Frau, auf die Niasse die Imitationswaffe richtete, glaubte an einen Überfall und fürchtete um ihr Leben, weshalb sie den Spieler nach dem Vorfall anzeigte. Die Staatsanwaltschaft verurteilte ihn wegen Drohung und Widerhandlung gegen das Waffengesetz zu einer bedingten Geldstrafe von 13'440 Franken. Auf deren Widerruf hat die Staatsanwaltschaft verzichtet, jedoch hat sie den Beschuldigten verwarnt und die Probezeit um ein Jahr verlängert.
Wie findest du es, dass Fussballprofis mit Vorbildfunktion trotz Straffälligkeit weiterhin spielen dürfen?
Interne Sanktionen gegen Cheikh Niasse
Was sagt YB zum Vorstrafenregister seines Leistungsträgers? In einer knappen Stellungnahme lässt der Verein ausrichten, dass sich die Spieler ihrer Vorbildfunktion bewusst sein müssen. «Das war bei den vorliegenden Vorkommnissen leider nicht der Fall, weshalb der Spieler intern sanktioniert wurde», so Medienchef Albert Staudenmann. Niasse habe dem Club gegenüber versichert, dass er sich seines Fehlverhaltens bewusst sei und aus den Fehlern gelernt habe.
Mit nur sechs Punkten aus neun Spielen belegt YB derzeit den letzten Tabellenplatz in der Super League. Am Dienstag gab der Club bekannt, sich mit sofortiger Wirkung von seinem Cheftrainer Patrick Rahmen zu trennen.
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