China will Videos verbieten, in denen Unmengen an Essen verspeist wird

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NahrungsknappheitChina will Videos verbieten, in denen Unmengen an Essen verspeist wird

Sogenannte Mukbang-Videos sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Nun will die chinesische Regierung dagegen vorgehen.

So sehen «Mukbang»-Videos auf Tiktok aus.

Darum gehts

  • In sogenannten Mukbang-Videos filmen sich Menschen, wie sie Unmengen an Essen verspeisen.
  • Dabei schauen ihnen täglich Millionen von Zuschauern zu.
  • China sorgt sich nun aber um eine Nahrungsknappheit, weshalb es gegen solche Videos vorgehen will.
  • Der Vorwurf: Die Videos würden die Verschwendung von Nahrungsmitteln promoten.

Besonders in Asien, aber auch vermehrt in Europa sind sie sehr beliebt: die sogenannten Mukbang-Videos, für die sich Personen dabei filmen, wie sie Unmengen an Essen verspeisen. Dieses ist meist schön arrangiert und wird ästhetisch präsentiert. Was für manche unappetitlich und vielleicht sogar eklig klingt, fasziniert täglich Millionen von Zuschauern.

Nun möchte die chinesische Regierung aber gegen diesen Trend vorgehen, wie BBC berichtet. So hatte Präsident Xi Jinping das Land erst vor kurzem dazu aufgerufen, aktiv gegen Verschwendung von Nahrungsmitteln vorzugehen. Denn in der Volksrepublik werde das Essen immer knapper, was unter anderem auf den andauernden Wirtschaftskrieg mit den USA und immer wiederkehrende Flutwellen zurückzuführen sei.

Nationales Fernsehen warnt

Daher hat die Regierung die «Sauberer Teller»-Kampagne lanciert. Diese soll die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass man sich momentan auch aufgrund von Covid-19 in einer nationalen Krise befinde und sich um die Sicherheit von Nahrungsmitteln Gedanken machen sollte.

Verwerfenswert sei daher beispielsweise auch das Glorifizieren vom Verspeisen von Unmengen an Essen. So hat der nationale Sender CCTV einen Bericht über die «Mukbangers» gespielt, in welchem vor solchen Videos gewarnt wird.

Sorgen um einsame Menschen

Es dauerte nicht lange, bis auch die Social-Media-Unternehmen dem Druck der Regierung nachgegeben haben. So erhält nun jeder, der in China nach Stichworten wie «Show Essen» oder «Essen Livestream» sucht, eine Warnung. Auf der populären App Kuaishou heisst es beispielsweise, dass die Nutzer doch lieber Lebensmittel sparen sollen, und auf Douyin, der chinesischen Version von Tiktok, steht: «Schätze das Essen, weigere dich, es zu verschwenden, iss richtig, und führe ein gesundes Leben.»

Wie «Mukbang»-Star Muk Sna aussagt, bangt sie nun um die 50’000 ihrer Fans, die aus China stammen. Dabei geht es ihr nicht nur um ihre Views, sie mache sich auch Sorgen um ihre Fans, wie sie zur BBC sagte. Denn bei vielen dieser Personen handle es sich um einsame Menschen, die ihre Videos beim Essen zur Unterhaltung schauten, um sich weniger allein zu fühlen. «Ich hoffe, dass nur die wirklich extremen Channels von dieser neuen Weisung von China betroffen sein werden», so Sna.

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