ChurSchuldirektorin: «So eine Drohung erlebe ich zum ersten Mal»
In Chur kam es am Donnerstagmorgen im Schulhaus Giacometti wegen einer Amokdrohung zu einem Grosseinsatz der Polizei.
«So eine Drohung erlebe ich zum ersten Mal», so Ursina Patt, Direktorin der Stadtschule Chur. «Das löst emotional etwas aus.»
20min/srAm Donnerstagmorgen wurde in der Giacometti-Schule in Chur laut Schülern eine an eine Wand geschmierte Drohung in einer Toilette entdeckt. Darauf wurden die Schüler von der Polizei kontrolliert. «Sie haben uns auf Waffen durchsucht», so ein Schüler zu 20 Minuten. In der Drohung sei ein Amoklauf für Donnerstag angekündigt worden.
Die Polizei bestätigte einen Grosseinsatz beim Schulhaus. Die Meldung über die Amokdrohung ging bei der Polizei kurz vor acht Uhr morgens ein. Bei der Drohung handelte es sich um den auf einer Schülertoilette angebrachten Schriftzug «Amoklauf 21.03.24». Die Polizei sperrte das Gebiet um das Schulhaus sofort grossräumig ab und durchsuchte sämtliche Räumlichkeiten und anwesenden Personen. Rund 340 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe blieben am Vormittag mit ihren Lehrpersonen in den Klassenzimmern.
Polizeisprecherin Anita Senti spricht zur Amokdrohung vom Donnerstag.
20min/srUnterricht findet am Nachmittag wieder statt
Die Eltern der Schülerinnen und Schüler wurden von der Schule am späten Vormittag informiert, dass die Polizei wegen eines Hinweises das Schulhaus durchsucht habe. Diese scheint keine beunruhigenden Ergebnisse ergeben zu haben, denn am Nachmittag soll der Unterricht wieder wie geplant stattfinden. «Die Polizei wird für weitere Abklärungen im Schulhaus bleiben.» Wichtig: «Es geht allen Schülerinnen und Schülern gut», teilt die Schule mit. «Die Lehrpersonen arbeiten das Ereignis gemeinsam mit den Kindern auf. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an», heisst es am Nachmittag seitens Polizei.
Die Schuldirektorin sagt zu 20 Minuten, dass man nun herausfinden wolle, wieso die Drohung geschrieben wurde. Der Vorfall werde nun analysiert. Kurz gesagt, habe die Schule gut auf die Drohung reagiert. «Die Polizei wurde sofort informiert.» So eine Drohung sei in Chur zum ersten Mal vorgekommen. «So was löst emotional etwas aus», sagt Ursina Patt, Direktorin der Stadtschule Chur. Bei Schülern, Eltern und den Lehrpersonen, auch in anderen Schuleinheiten.
«Wir als Eltern sind sehr betroffen», so ein Vater einer Schülerin.
Video: 20min/jms/srEine Informantin berichtet zudem, dass der Schulleiter in einer Mitteilung an die Eltern am Mittag von einer «doch nicht so schlimmen» Situation spreche. Sie ist zufrieden mit dem raschen Informationsfluss seitens der Schule. Andere Eltern machen sich Sorgen: Ein Vater sagt, dass er nun sein Kind von der Schule nehmen möchte. «Eine Privatschule wäre wohl die bessere Option.» Früher hatte die Schule einen Namen, inzwischen gebe es viele Probleme.
Alle Geräte abgenommen
Schüler berichten, dass ihnen am Morgen alle elektronischen Geräte abgenommen wurden. Darüber waren sie überhaupt nicht erfreut, weil sie bereits ihren Familien über die Situation berichtet hatten, dann aber plötzlich keine Updates nach draussen mehr geben konnten. «Das war allenfalls etwas unsensibel, da die Eltern so nicht mehr informiert wurden», so ein Schüler. Weiters berichten Schüler, dass sie besorgt über den Schulbesuch am Nachmittag sind, da die Drohnachricht für den ganzen Tag gelte, und nicht nur für den Vormittag. «So können wir uns doch nicht auf den Unterricht konzentrieren.»
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