Coltortis Bullen sind besser als Shaqiris Bayern

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1 Jahr ungeschlagenColtortis Bullen sind besser als Shaqiris Bayern

Nach zwei verpassten Aufstiegen soll der von Red Bull gesponserte Klub RB Leipzig endlich in die 3. Liga aufsteigen. Nur eine Modus-Änderung könnte Fabio Coltorti und Co. noch daran hindern.

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RasenBallsport Leipzig ist seit über einem Jahr ungeschlagen. Damit ist der vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull grosszügig unterstützte Viertligist das einzige Team der obersten vier Ligen Deutschlands, das dies von sich behaupten kann. Was für die Sachsen aber viel wichtiger ist: Der lang ersehnte Aufstieg in die dritte Liga und damit in den Profifussball könnte in diesem Frühling endlich klappen.

Am Samstag feierte die mit früheren Zweit- und Drittligaprofis gespickte Mannschaft gegen Schlusslicht Torgelower SC Greif den höchsten Saisonsieg (5:0). 18 Siege und sechs Unentschieden lautet die eindrückliche Bilanz nach 24 von 30 Runden in der Regionalliga Nordost. Astronomische 18 Punkte beträgt der Vorsprung auf Verfolger FC Carl Zeiss Jena. «Wir wollen bis zum Saisonende so weitermachen», sagte Trainer Alexander Zorniger gemäss «Eurosport» voller Selbstvertrauen.

Coltorti steht seit 2012 im Tor von RB

Nach zwei verpassten Aufstiegen käme eine weitere Schlappe für den 2009 gegründeten Verein einer mittleren Katastrophe gleich. Trotz grosser Investitionen musste der «Retortenverein» dem Chemnitzer FC (2011) und dem Hallescher FC (2012) den Vortritt lassen. 100 Millionen Euro wurden investiert, um die Bullen bis 2018 in die Bundesliga und später in die Champions League zu führen. Nach zwei brotlosen Saisons muss es für die Mannschaft von Fabio Coltorti, der seit Sommer 2012 in Leipzig im Kasten steht, einfach klappen. Ausgerechnet in diesem Frühling gestaltet sich der Aufstieg etwas schwieriger: Der direkte Aufstieg ist nicht mehr möglich. Der Tabellenführer der Regionalliga Nordost muss sich neu in einer Relegationsrunde mit Hin- und Rückspiel beweisen.

Der ambitionierte Fussball-Regionalligist verfolgt in diesen Tagen ein weiteres Ziel. Auch wenn es bis zum ersehnten Aufstieg in die Bundesliga noch ein weiter Weg ist, wollen sich die Bullen kommende Saison mit den Grossen messen. Am Mittwoch steht der Halbfinal im sächsischen Landespokal gegen Sechstligist Oberlausitz Neugersdorf an. Gewinnen die Leipziger den Wettbewerb wäre dies nicht nur der zweite Klubtitel, Coltorti und Co. dürften kommende Saison zum zweiten Mal im DFB-Pokal antreten. In der Saison 2011/12 schlugen die Bullen in der 1. Hauptrunde keinen geringeren als den VfL Wolfsburg. Eine Runde später war gegen Augsburg aber Endstation (0:1).

Der Name Red Bull darf nicht im Vereinsnamen stehen

Geht es nach dem Getränke-Riesen, soll der Triumph gegen Wolfsburg und der Gewinn des sächsischen Landespokals nicht die einzigen Erfolge der Klubhistorie bleiben. 2009 lancierte Red Bull in Leipzig das Projekt. Der Österreicher Didi Mateschitz, Gründer des flügelverleihenden, rotblauen Konzerns, machte aus dem Leipziger Fünftligisten SSV Markänstädt RB Leipzig. Da die Satzung des Deutschen Fussball-Bundes eine Namensgebung zu Werbezwecken verbietet, war Red Bull im Namen nicht zulässig. Auch das Logo musste angepasst werden. Innerhalb von zehn Jahren wollte Mateschitz den Verein im für die WM 2006 gebauten Leipziger Zentralstadion (jetzt Red Bull Arena) in die Bundesliga führen. Diesen Frühling könnten die Bullen nach dem Aufstieg in die Regionalliga (2010) den nächsten Mini-Schritt dahin nehmen.

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