Redog: Schweizer Hunde retten Leben bei Vermisstensuchen

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FreiwilligenorganisationIhr habt 500 Franken gespendet – wir stellen euch Redog vor

News-Scouts haben insgesamt 500 Franken an die Freiwilligenorganisation «Redog» gespendet. Wir stellen die Organisation vor.

Redog ist eine Schweizer Freiwilligenorganisation.
Gegründet wurde der Verein 1971.
Redog hat 824 Mitglieder, rund 500 Hunde.
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Redog ist eine Schweizer Freiwilligenorganisation.

REDOG

Darum gehts

  • Redog ist eine Schweizer Freiwilligenorganisation für Rettungshunde.

  • Die Hunde suchen vermisste Personen und Verschüttete nach Katastrophen.

  • Die Ausbildung der Hunde dauert bis zu fünf Jahre und ist sehr anspruchsvoll.

  • 2024 waren die Teams bei mehreren Einsätzen in der Schweiz und im Ausland aktiv.

Es ist mitten in der Nacht, als der Alarm eingeht. Ein Mann wird vermisst, zuletzt gesehen in einem abgelegenen Waldstück. Schon kurze Zeit später sind die Einsatzleitenden und die ersten Suchteams unterwegs. So oder so ähnlich sieht es aus, wenn Redog einen Anruf bekommt: Die Freiwilligenorganisation hilft seit Jahrzehnten Menschen in Not – sei es nach Naturkatastrophen oder bei Vermisstensuchen, und das kostenlos für Familien, die Angehörige vermissen und Redog alarmieren.

Trümmer- und Geländesuche nach Vermissten

Gegründet wurde der Verein 1971 aus einer einfachen Idee: Könnten Hunde, die für Lawinensuchen ausgebildet wurden, auch Menschen unter Trümmern aufspüren? Heute ist Redog eine der führenden Rettungshundeorganisationen der Schweiz und international anerkannt für ihre Expertise. Seit den 1980er-Jahren umfasst das Aufgabengebiet von Redog nicht nur die Trümmersuche, sondern auch die Geländesuche nach Vermissten mit Hilfe von trainierten Hunden. Die Organisation ist Teil der Rettungskette Schweiz und arbeitet eng mit Bund und Kantonen zusammen.

DANKE

«Der Hund ist genauso ein Teammitglied wie wir»

Der Einsatz der Suchhunde-Teams läuft systematisch ab: Sobald eine Vermisstensuche gemeldet wird, erfolgt die Koordination mit der Polizei. Ein Suchdurchgang dauert in der Regel 30 bis 90 Minuten, bevor der Hund eine Pause benötigt.

«Ein Suchhund muss ausdauernd, mental belastbar und freundlich im Umgang mit Menschen sein», sagt Dagmar Wurzbacher, Mediensprecherin von Redog.
Die Ausbildung ist eine Zeit voller intensiver Trainings, Prüfungen und unzähliger Stunden im Gelände.
Doch für die Hunde selbst sei es keine Arbeit, ...
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«Ein Suchhund muss ausdauernd, mental belastbar und freundlich im Umgang mit Menschen sein», sagt Dagmar Wurzbacher, Mediensprecherin von Redog.

REDOG

Die Rettungshundearbeit ist nämlich körperlich und mental anspruchsvoll – sowohl für die Menschen als auch für die Hunde. Redog legt deshalb grossen Wert auf das Wohlbefinden der Tiere, sagt Benjamin Tissot-Daguette, Hundeführer und Vizepräsident von Redog. Während der Einsätze werde darauf geachtet, dass die Hunde nicht überfordert werden. «Wenn wir etwas nicht tun würden, soll der Hund es auch nicht tun. Der Hund ist genauso ein Teammitglied wie wir.»

Ausbildung geht bis zu fünf Jahre

«Die Ausbildung und die Arbeit der Hundestaffeln ist anspruchsvoll. Ein Suchhund muss ausdauernd, mental belastbar und freundlich im Umgang mit Menschen sein», sagt Dagmar Wurzbacher, Mediensprecherin von Redog.

Dagmar Wurzbacher ist Mediensprecherin von Redog.
Benjamin Tissot-Daguette ist Hundeführer und Vizepräsident von Redog.
Angehörige der Schweizer Rettungskette besichtigen am 8. Februar 2023 in Antakya ein beschädigtes Haus.
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Dagmar Wurzbacher ist Mediensprecherin von Redog.

REDOG

Die Ausbildung dauert zwischen zweieinhalb und fünf Jahren – eine Zeit voller intensiver Trainings, Prüfungen und unzähliger Stunden im Gelände. Doch für die Hunde selbst sei es keine Arbeit: «Für sie ist es wie ein Versteckspiel – sie werden belohnt, wenn sie jemanden finden», erklärt der erfahrene Ausbildner Tissot-Daguette.

Auf die Rasse kommt es nicht an

Hunde verschiedener Rassen und unterschiedlicher Grösse können zum Suchhund ausgebildet werden. Geeignet sind vor allem mittelgrosse, lauf- und arbeitsfreudige Rassen. Häufig sind Retriever, Belgische Schäferhunde, Border Collies und Australian Shepherds im Einsatz. Neben körperlicher Fitness müssen die Hunde auch mentale Belastbarkeit mitbringen, da sie in stressigen Situationen arbeiten.

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REDOG

Redog hat 824 Mitglieder, rund 500 Hunde. Ausserdem verfügt die Organisation mit 119 Hundeteams, 13 Spezialisten der technischen Ortung und 90 Search & Rescue-Helferinnen und -Helfern über eine Hundestaffel, die jederzeit bereit ist, in der Schweiz und weltweit vermisste und unter Trümmern verschüttete Menschen zu suchen.

«Türkei war besonders eindrücklich»

Allein im Jahr 2024 rückten die Teams mehrfach aus: Ein Dutzend Mal, um vermisste Personen in unwegsamem Gelände zu suchen. Sie waren auch nach den schweren Unwettern im Tessin, Misox und Binntal im Einsatz. Im Herbst flogen einige Teams nach Spanien, um nach den Überschwemmungen in Valencia zu helfen. In solchen Situationen zähle jede Minute, so Wurzbacher. Die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und internationalen Partnerorganisationen sei essenziell.

Hier arbeitet die Technische Ortung in der Verschüttetensuche.
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Hier arbeitet die Technische Ortung in der Verschüttetensuche.

REDOG

Ein besonders eindrücklicher Einsatz sei das Erdbeben 2023 in der Türkei gewesen: 14 Hunde-Teams von Redog suchten tagelang in den Trümmern nach Überlebenden. «Es war unglaublich intensiv», erinnert sich Tissot-Daguette, der mit seinem Labrador Fantasio im Einsatz war. «Die Bilder, die Gerüche, die Emotionen – das vergisst man nie.» Trotz aller Herausforderungen bleibe die Motivation bei den Teams hoch, denn: Jede gerettete Person sei ein Erfolg.

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