Coop verkauft gefälschte Designer-Vasen

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Aus dem Sortiment genommenCoop verkauft gefälschte Designer-Vasen

Die Vasen der Schweizer Keramikkünstlerin Margrit Linck haben eine sehr markante Form. Dass diese plötzlich günstig im Coop zu kaufen waren, erstaunte.

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So sehen die Vasen der Schweizer Keramikkünstlerin Margrit Linck aus .
Es gibt sie auch in einer kleineren Ausführung.
Fälschungen dieser Vase wurden im Coop City verkauft.
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So sehen die Vasen der Schweizer Keramikkünstlerin Margrit Linck aus .

Linck Keramik

In Regalen des Coop City tauchten auf einmal Vasen auf, die eine sehr markante Form aufwiesen: Nämlich jene, die die Schweizer Keramikkünstlerin Margrit Linck einst entworfen hatte. Die Vasen werden auch heute noch – 36 Jahre nach dem Tod der Künstlerin – von der Firma Linck Keramik hergestellt und verkauft. Dies geschieht in mühseliger Handarbeit und die Kosten für den Kauf einer solchen Vase belaufen sich auf mehrere Hundert Franken.

Umso erstaunlicher ist es, dass diese Vasen plötzlich in 30 verschiedenen Filialen der Coop City aufgetaucht sind, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Diese waren – wie auch das Original – in zwei verschiedenen Grössen erhältlich und kosteten 5.95 Franken respektive 7.95 Franken. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei den Vasen, die Coop im Sortiment hatte, um billige Replikate aus China.

«Es ist uns ein Fehler unterlaufen»

Dies blieb der Firma Link Keramik nicht lange verborgen. «Damit verletzte Coop die Urheberrechte der Firma», sagt ein Sprecher gegenüber der «NZZ am Sonntag». Man habe daher Coop sofort aufgefordert, die Vasen unverzüglich aus dem Angebot zu nehmen und zu vernichten.

Dies hat der Coop auch sofort getan. «Uns ist bei der Beschaffung ein Fehler unterlaufen, den wir bedauern», sagt eine Coop-Sprecherin. Man habe den Verkauf der Vasen natürlich sofort gestoppt. Die verbliebenen Exemplare werden umgehend vernichtet. Es handelt sich dabei um mehrere Hundert. Laut Coop sind nur wenige Exemplare der Vase verkauft worden.

Fake-Angebote sollen gesperrt werden

Das Problem der Billig-Fälschungen ist nicht nur bei Coop präsent. Immer weider tauchen in der Schweiz Produkte auf, die in China günstig gefälscht und in die Schweiz importiert wurden. Insbesondere der Handel im Internet hat dieses Problem verschärft. Über Webseiten wie beispielsweise Alibaba sind solche Anschaffungen leicht.

Dies ist dem Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum bekannt. Es hat aus diesem Grund Kontakt mit Webseiten wie Alibaba aufgenommen, um die Plattformen in die Pflicht zu nehmen. Auf diese Weise sollen möglichst viele Fake-Angebote gesperrt werden.

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