Protest gegen KI: Künstler veröffentlichen stummes Album

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Copyright«Silent Album»: Künstler wehren sich gegen KI

Britische Künstler protestieren gegen eine geplante Urheberrechtslockerungen. 1000 Musikerinnen und Musiker veröffentlichen ein stummes Album – mit einer klaren Botschaft.

Tausend Musikerinnen und Musiker – darunter auch Jamiroquai – veröffentlichen das «Silent Album» mit zwölf stummen Tracks.
Zu den Künstlern, die protestieren, gehören auch die «Pet Shop Boys».
«Make It Fair» ziert die Titelseiten der «The Times» und vieler anderer britischer Zeitungen.
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Tausend Musikerinnen und Musiker – darunter auch Jamiroquai – veröffentlichen das «Silent Album» mit zwölf stummen Tracks.

KEYSTONE

Darum gehts

  • Britische Künstlerinnen und Künstler protestieren gegen geplante Urheberrechtsänderungen zugunsten von KI-Unternehmen.

  • 1000 Musiker, darunter Kate Bush und Jamiroquai, veröffentlichen ein stummes Album als Protest.

  • Das Album enthält zwölf Tracks, deren Titel eine klare Botschaft an die Regierung senden.

  • Die Kampagne «Make It Fair» fordert, dass Musikdiebstahl nicht legalisiert wird, um KI-Firmen zu begünstigen.

Tausend Musikerinnen und Musiker – darunter Kate Bush, Cat Stevens, Annie Lennox – veröffentlichen das «Silent Album» mit zwölf stummen Tracks deren Titel folgenden Satz ergeben: «The British government must not legalise music theft to benefit AI companies» (Die britische Regierung darf Musikdiebstahl nicht legalisieren, um KI-Unternehmen zu begünstigen).

Weitere Künstler auf dem Album sind: Ed O’Brien von Radiohead, The Clash, Tori Amos, Hans Zimmer, Pet Shop Boys, Jamiroquai und Yusuf / Cat Stevens.

Is This What We Want? Tracklist:
01. The
02. British
03. Government
04. Must
05. Not
06. Legalise
07. Music
08. Theft
09. To
10. Benefit
11. AI
12. Companies

Spotify

Die britischen Medien haben die Kampagne «Make it Fair» gestartet, um gegen die Urheberrechtsänderung zu demonstrieren. Am 25.02.2025 zeigten viele UK-Medien die gleiche Titelseite:

«Make It Fair» ziert die Titelseiten der «The Times» und vieler anderer britischer Zeitungen.
Die Kreativbranche startet eine Kampagne gegen den Vorschlag der britischen Regierung.
Die Regierung will die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke durch KI-Unternehmen erlauben.
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«Make It Fair» ziert die Titelseiten der «The Times» und vieler anderer britischer Zeitungen.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Kunstschaffende in Grossbritannien protestieren gegen den Entscheid der britischen Regierung, das Urheberrecht zugunsten von KI-Firmen anzupassen. Schon 2022 plante die Regierung, eine TDM (Text- und Datamining) -Ausnahme einzuführen.

Die Ausnahme hätte erlaubt, riesige Mengen an urheberrechtlich geschützten Texten und Bildern oder andere Daten zu analysieren – normalerweise für Forschung oder zum Lernen von KI. Nach massiven Protesten von Künstlerinnen und Künstlern wurde das 2023 verworfen.

Die Opt-out-Regelung als Kompromiss?

Jetzt wird über einen neuen Weg diskutiert: TDM ist erlaubt, aber die Kunstschaffenden sollen ein «Opt-out» anmelden können. Sie müssen also aktiv widersprechen, wenn ihre Werke nicht von KI genutzt werden sollen.

Kritiker sehen darin eine Aushöhlung des Urheberrechts. Künstler seien plötzlich selbst dafür verantwortlich, dass ihr Schaffen geschützt bleibt, statt dass Unternehmen zuerst eine Lizenz einholen müssen.

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KI-Firmen vs. Kreative

Viele KI-Firmen begrüssten den Vorschlag von 2022. Rechtliche Hürden für das Training von KI-Modellen würden wegfallen. Das Massentraining von KI auf grossen Datenmengen sei notwendig. Ein kompliziertes Lizenzwesen könnte Innovation ausbremsen. Es besteht die Sorge, dass KI-Firmen bei zu vielen Hürden einfach ins Ausland abwandern, wo Urheberrechte nicht so stark sind.

Die Zukunft ist ungewiss

Bis auf Weiteres bleiben die Künstlerrechte unverändert, denn die umstrittene Änderung ist noch nicht Gesetz. Doch es gibt bereits Grauzonen: KI-Unternehmen nutzen bestehende Gesetzeslücken und Unklarheiten aus. Ohne neue Regeln bleibt den Künstlerinnen und Künstlern nur der Weg vor Gericht, um gegen unlizenzierte KI-Nutzung ihrer Werke vorzugehen.

Die UK-Regierung befindet sich derzeit in einer öffentlichen Besprechungsphase, um alle Standpunkte zu berücksichtigen und eine ausgewogene Lösung zu finden. Es wird sich zeigen, ob sich britische Kreative auf eine neue Welt mit «Opt-outs» und mehr Eigenverantwortung einstellen müssen.

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