Corinne SuterVier Monate nach Horror-Verletzung: «Ich habe viel geweint»
Für Ski-Star Corinne Suter war die vergangene Saison aufgrund einer schweren Verletzung schon im Januar vorbei. Nun gibt sie erstmals ein Update zu ihrem Gesundheitszustand.
Corinne Suter erlitt in der letzten Saison eine schwere Verletzung.
SRFDarum gehts
Olympiasiegerin Corinne Suter verletzte sich im Januar schwer. Seither macht sie ihren Körper in kleinen Schritten wieder fit für den Weltcup.
Mittlerweile kann sie wieder ohne Schmerzen gehen.
Einen Comeback-Termin möchte sie nicht festlegen.
Der Schock war gross, als Corinne Suter im Januar die Abfahrt in Cortina d'Ampezzo abbrechen musste. Sie fuhr über eine Bodenwelle und landete in einem etwas flacheren Teil der Strecke – ohne zu stürzen. Sofort hielt sie an und schrie vor Schmerzen. Diagnose: Kreuzbandriss und eine Verletzung des inneren Meniskus.
«Die Schmerzen in den ersten fünf Minuten waren riesig», so Suter. «Aber als ich danach im Helikopter sass, spürte ich nichts mehr. Ich dachte nur: Lasst mich wieder runter, ich habe morgen ein Rennen!», sagt sie lachend. Umso grösser sei der Schock gewesen, als sie die Diagnose erhalten habe.
«Musste mich von einer neuen Seite kennenlernen»
Die ersten paar Tage nach dem Unfall seien am schlimmsten gewesen. «Ich habe viel geweint», gesteht die Olympiasiegerin von 2022. Es seien sehr viele neue Dinge auf sie zugekommen. «Ich musste mich von einer ganz neuen Seite kennenlernen. Zum Glück habe ich sehr gute Leute um mich herum. Es ist ein sehr langer Prozess.»
Hast du dich auch schon schlimmer verletzt auf der Piste?
Suter versuche jede Etappe so zu nehmen, wie sie kommt. «Das Schwierigste war, wie ich nun mit dieser Verletzung umgehe», erklärt der Ski-Star. «Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was da alles auf mich zukommt. Es waren so viele offene Fragen.»
Was ihr geholfen habe, war der Kontakt zu anderen Athletinnen und Athleten, die auch schon ähnliche Verletzungen erlitten haben. Unter anderem habe sich Suter mit Ski-Legende Lindsey Vonn ausgetauscht. Die US-Amerikanerin sei eine der ersten gewesen, der Suter geschrieben habe. «Wir haben uns dann intensiver ausgetauscht. Sie hat mir geraten, mir Zeit zu lassen und nicht zu früh zu viel zu machen.»
Comeback-Termin noch unklar
Diesen Rat befolgt Suter. «Der Heilungsprozess ist eher restriktiv. Ich wollte, dass die Verletzung zu 100 Prozent verheilt, bevor ich wieder auf den Schnee gehe.» So will sie verhindern, dass das Kreuzband erneut reisst. Man sehe immer wieder Profi-Sportler und -Sportlerinnen, die lange mit derselben Verletzung zu kämpfen hätten, weil sie es nie richtig verheilen lassen würden, sagt die Schwyzerin.
Ein Rücktritt sei nie ein Thema gewesen. «Durch so eine Verletzung wird man demütig und man lernt wieder zu schätzen, was man macht.» Von einem Comeback will sie aber noch nicht gross sprechen. «Es ist keine optimale Vorbereitung für nächste Saison. Ich möchte nicht sagen, wann ich ein nächstes Rennen fahren werde, das ist alles offen bei mir. Mein höchstes Ziel ist es, dass ich meinen Körper wieder fit kriege.» Suter nehme sich so viel Zeit, wie sie brauche.
«Im Stadion bekomme ich Hühnerhaut»
«Dank» ihres frühen Saison-Aus habe sie plötzlich wieder viel Freizeit gehabt. «Ich hatte zuletzt viel Zeit, um Dinge mit meiner Familie und Freunden zu unternehmen.» Das hätte es in den letzten Jahren nicht oft gegeben. Um abzuschalten war Suter auf den Malediven. «Ich habe in den letzten Monaten auch viel gelesen. Unter anderem Sachbücher, jetzt weiss ich alles über das Knie», sagt die 29-Jährige und lacht.
Kürzlich war Suter auch mit Freunden und ihrem Partner in München. Dort hat sie ein Spiel des FC Bayern München besucht. «Durch meinen Freund bin ich ein wenig fussballbegeistert geworden.» Auf die Frage, ob sie denn Fan der Bayern sei, antwortet Suter: «Ich bin einfach ein riesiger Sport-Fan. Wenn ich im Stadion bin, bekomme ich Hühnerhaut. Mich kann man eigentlich überall hinschleppen.»
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