Bern – Neonazis führten Corona-Demo an

Aktualisiert

BernNeonazis führten Corona-Demo an

In Bern gab es am Samstagnachmittag eine Corona-Kundgebung mit rund 2000 Personen. An die Spitze des Umzugs setzte sich eine Gruppe von Rechtsradikalen – die Massnahmengegner bekamen davon anscheinend nichts mit.

Eine Gruppe von Neonazis hat sich am Samstagnachmittag an die Spitze der Demonstration von Massnahmengegnern und -gegnerinnen gesetzt.

Eine Gruppe von Neonazis hat sich am Samstagnachmittag an die Spitze der Demonstration von Massnahmengegnern und -gegnerinnen gesetzt.

Raphael Moser / Tamedia

Darum gehts

Bei einer Corona-Kundgebung zog am Samstagnachmittag eine Gruppe von Massnahmengegnern und -gegnerinnen vom Berner Hauptbahnhof in Richtung Bundeshaus. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, wurde ein solcher Demonstrationszug erstmals von einer Gruppe Rechtsextremer angeführt. Demnach war die Neonazigruppe Junge Tat Urheber der Aktion. Unterstützt wurden sie von Mitgliedern der Hammerskins, von Blood & Honour sowie von der Nationalen Aktionsfront.

Die Demonstranten und Demonstrantinnen skandierten «liberté» und «Berset muss weg». Obwohl die Jugendgruppe Massvoll den Demonstrationszug direkt zum Bundesplatz zu lenken versuchte, folgte der grösste Teil der Demonstranten und Demonstrantinnen den Neonazis – anscheinend nichtsahnend. Der grosse Aufmarsch von rund 2000 Demonstrierenden sorgte für Verkehrsbehinderungen in der Stadt. Die Kantonspolizei Bern war mit einem Grossaufgebot zugegen, auch Wasserwerfer standen bereit.

Gemäss der Kantonspolizei Bern waren sowohl die Demo der Massnahmengegner und -gegnerinnen als auch eine Gegendemonstration namens «Velo Ride gegen Rechts», die auf dem Falkenplatz startete und von Linksaktivisten und -aktivistinnen organisiert war, nicht bewilligt, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Das linksextreme Portal Barrikade.info gab an, man habe eine Gegenveranstaltung gestartet, um ein Gegengewicht zu bilden, zu der Veranstaltung der Rechtsextremen, die Mitglieder zu rekrutieren versuchten und den Diskurs gegen rechts verschieben wollten.

Haben die Massnahmengegner nichts bemerkt?

Auf Twitter wunderten sich verschiedene Nutzer und Nutzerinnen darüber, dass sich die Massnahmegegner und -gegnerinnen anscheinend nicht daran störten, von einer Gruppe von Rechtsradikalen angeführt zu werden:

Auch in Österreich existiert das Phänomen von Rechtsradikalen an Coronademos. Gemäss einem User «übernehmen Neonazis jedes Wochenende die Innenstadt» in Wien.

Die Kantonspolizei schritt bei den unbewilligten Kundgebungen nicht ein. Zu ihren Aufgaben bei solchen Demonstrationen äusserte sie sich auf Twitter wie folgt:

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