Corona-Skeptiker planen grosse Demo gegen Masken

Publiziert

«Zurück in die Freiheit»Corona-Skeptiker planen grosse Demo gegen Masken

Die Gegner der Corona-Massnahmen wollen Ende August in Zürich gegen Maskenpflicht, Impfobligatorium und Notrecht protestieren. Die Antifa kündigt Widerstand an.

Corona-Skeptiker wollen zu einer grösseren Kundgebung mobilisieren. Stattfinden soll diese am 29. August auf dem Zürcher Helvetiaplatz.
Laut Flyer richtet sich die Kundgebung gegen Maskenpflicht, Impfobligatorium und Notrecht. Verschiedene Gruppierungen – darunter «Freunde der Verfassung», «Netzwerk Impfentscheid» oder «Bürgerforum Schweiz» – unterstützen diese Veranstaltung.
Ins Leben gerufen wurde die Demonstration unter anderem auch von Patrick Jetzer. Der gelernte Pharmafachmann ist auch in Vereinen wie wirsindanderermeinung.ch aktiv und selber politisch engagiert.
1 / 8

Corona-Skeptiker wollen zu einer grösseren Kundgebung mobilisieren. Stattfinden soll diese am 29. August auf dem Zürcher Helvetiaplatz.

KEYSTONE

Darum gehts

  • Eine grössere Kundgebung wie etwa gegen die Maskenpflicht ist in Zürich für Ende August geplant.
  • Laut einem Mitorganisator verorten sich die Demonstranten weder links noch rechts im politischen Spektrum.
  • Bei der Stadtpolizei Zürich heisst es, die Kundgebung sei bewilligt.

Letztes Wochenende gingen im spanischen Madrid schätzungsweise 2500 Menschen auf die Strasse – viele ohne Maske. Sie protestierten unter anderem gegen die Maskenpflicht im öffentlichen Raum, die in Spanien gilt. Auch in der Schweiz wollen die Demonstranten zu einer grösseren Kundgebung mobilisieren. Stattfinden soll diese am 29. August auf dem Helvetiaplatz in Zürich.

Laut Flyer richtet sich die Kundgebung gegen Maskenpflicht, Impfobligatorium und Notrecht. Verschiedene Gruppierungen – darunter «Freunde der Verfassung», «Netzwerk Impfentscheid» oder «Bürgerforum Schweiz» – unterstützen diese Veranstaltung. Letztere Gruppierung steht unter der Leitung des ehemaligen SVP-Gemeinderats Daniel Regli, der letzten Sommer auch den «Marsch fürs Läbe» initiierte, einen Protest gegen Abtreibungen. Damals sorgten linke Gegendemonstranten für heftige Ausschreitungen.

«Verorten uns politisch nicht»

Einer der Organisatoren der Corona-Kundgebung ist Patrick Jetzer. Der gelernte Pharmafachmann ist in Vereinen wie Wirsindanderermeinung.ch aktiv. Er setzt sich auch für die Trinkwasser-Initiative oder die Konzernverantwortungsinitiative ein.

Gegenüber 20 Minuten hält er fest: «Die Teilnehmer der Demonstration verorten sich politisch nicht links oder rechts, konservativ oder liberal. Verschiedene Menschen machen bei uns mit.» Die Teilnehmerzahl für die Kundgebung sei derzeit noch schwierig abzuschätzen, Jetzer rechnet man aber mit «ungefähr 500 Teilnehmern».

Gegen Einschränkung der Freiheit

«Die Kundgebung ist wichtig, weil wir uns gegen die Einschränkungen unserer Freiheitsrechte wehren», sagt Jetzer. «Wenn man die Mortalität von Corona betrachtet, liegt sie in einem ähnlichen Bereich wie bei einer stärkeren Grippewelle. Wir sehen daher keine Berechtigung für solche Einschränkungen, wie sie der Bundesrat erlässt.» Jetzer fordert eine unabhängige Untersuchung, in welcher das Vorgehen des Bundesrates in der Corona-Krise auf seine verfassungsmässige Legitimation untersucht wird.

Die Positivitätsrate (die Zahl der positiven Tests im Verhältnis zur Gesamtzahl der Tests, Anm. d. Red.) ist laut Jetzer ohnehin zu niedrig, um Einschränkungen noch zu legitimieren. Jetzer ist die Maskenpflicht ein Dorn im Auge: «Es gibt Studien, die zeigen, dass die Masken kontraproduktiv sind.» Schon nach kürzester Zeit würden sich Pilze, Viren, Bakterien ansammeln und das CO2 im Blut steige. «Masken sind in der Öffentlichkeit nicht hygienisch zu tragen. Ein allfälliger Nutzen von Masken kann nur für Operationssäle und Labors belegt werden.» Daher müsse man nicht noch die Leute zwingen, eine solche anzuziehen.

Dies steht im Gegensatz zur Position der Covid-Taskforce des Bundes. Diese schreibt: «Mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass das Tragen einer Schutzmaske das Risiko vermindert, andere und sich selber anzustecken.» Auch beim Vergleich mit der Grippe hat die Taskforce eine andere Meinung: So liess sich Epidemiologe Marcel Salathé zitieren, dass die Sterberate bei Covid-19 rund zehnmal höher liege als bei der Grippe.

Antifa kündigt Widerstand an

Die Antifaschistische Aktion Zürich hat auf Twitter bereits auf diese anstehende Kundgebung reagiert. «Rechte Corona-Rebellen organisieren am 29. August in Zürich auf dem Helvetiaplatz eine grosse Kundgebung.» Die Organisation kündigt auf Twitter Widerstand an: «Zeigen wir gemeinsam, dass die Fundis und Verschwörungstheoretikerinnen in Zürich nicht willkommen sind!»

Kundgebung ist bewilligt

Bei der Stadtpolizei Zürich heisst es auf Anfrage, dass die Kundgebung bewilligt sei. Die Grösse der Kundgebung könne man aber derzeit aber noch nicht abschätzen. «Wir haben bisher zumindest bei ähnlichen Demonstrationen in der Stadt gesehen, dass es bisher mal ein paar Hundert, mal ein paar Dutzend waren», so Sprecher Marco Cortesi gegenüber 20 Minuten.

Für die allfällige Gefahr bei Ausschreitungen werde man die Situation jedoch genau im Auge behalten. «Wird aber ohne Maske demonstriert und gegen die geltenden Massnahmen verstossen, entscheidet der Einsatzleiter vor Ort, ob die Veranstaltung aufgelöst werden muss.»

Deine Meinung zählt

788 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen